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Die Tore zu Anubis Reich

Die Tore zu Anubis Reich

Titel: Die Tore zu Anubis Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Powers
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Er kann nach Belieben mit anderen Menschen Körper tauschen und muß es häufig tun, denn aus irgendeinem Grund wächst ihm ein dichtes Fell, sobald er in einen frischen Körper geschlüpft ist.«
    »Jawohl!« sagte Chinnie aufgeregt. »Richtig! Ich war ganz haarig, als ich aus dem Fluß stieg - hatte sogar Haare zwischen den Fingern und Zehen. Gleich am anderen Tag kaufte ich ein Rasiermesser und schabte mir das Haar vom Körper. Gott sei Dank scheint es nicht nachzuwachsen. «
    »Vielleicht nicht, nachdem Joe weitergewandert ist. Ich...«
    »Also läuft dieser Zauberer in meinem Körper herum. Ich werde ihn ausfindig machen!«
    Jacky schüttelte den Kopf. »Nicht nach zwei Monaten, fürchte ich. Ich bin selbst seit geraumer Zeit hinter ihm her, und er bleibt niemals länger als eine oder zwei Wochen in einem Körper.«
    »Wieso das? Was sollte er damit anfangen?«
    »Das gleiche, was er mit dem Körper des armen Doyle machte, als ihm ein Fell wuchs - er brachte ihn in eine Lage, wo der Tod nur noch Sekunden entfernt ist, dann tauschte er ihn gegen den Körper eines anderen, der vielleicht Meilen entfernt war, und ging in dem neuen Körper davon, während der Ausgestoßene sich sterben sieht, ehe er überhaupt weiß, wo er ist und wie ihm geschieht. Die abgelegten Körper bleiben niemals länger am Leben, und ich glaube, Sie sind wahrscheinlich der einzige, der tatsächlich überlebt hat.«
    Der Wirt brachte Chinnie einen frischen Krug Porter. »Danke«, sagte Chinnie, und als der Mann zur Theke zurückgekehrt war, starrte er aus Doyles Augen Jacky an. »Nein«, sagte er fest. »Er würde meinen Kadaver nicht einfach aufgeben. Hör zu, ich bin niemals eitel gewesen, aber das war ein verdammt gutes...
    Vehikel, wenn man so sagen kann.« Chinnie hatte offenbar Mühe, seine Fassung zu bewahren. »Gut aussehend, jung, kräftig, geschmeidig...«
    »... und haarig wie ein Affe.«
    »Dann wird er sich eben rasieren müssen, nicht?« sagte Chinnie laut genug, daß alle anderen sich nach ihm umdrehten. Als sie sahen, wer es war, tauschten sie verständnisinnige Blicke aus und schmunzelten.
    »So ist's recht, Bewundernswerter«, rief der Wirt, »Rasier ihn glatt wie ein Ei! Aber nicht so laut, bitte.«
    Chinnie errötete. »Und es gibt Geschäfte, nicht wahr«, fuhr er gedämpft fort, »wo man sich Haare entfernen lassen kann, nicht? Wer behauptet, daß er nicht in einen solchen Laden gegangen ist?«
    »Ich glaube nicht, daß einer von diesen Läden wirklich...«
    »Weißt du es? Bist du dort gewesen? Du solltest es wissen, dieser Schnurrbart sieht aus wie...« Seine Stimme war wieder laut geworden, aber er brach rechtzeitig ab und rieb sich die Augen. »Tut mir leid, Junge. Das sind Spannungen, mit denen man fertig werden muß.«
    »Ich weiß.«
    Eine Weile saßen sie schweigsam beisammen und tranken ihr Bier.
    »Du sagst, du hättest nach ihm Ausschau gehalten?« sagte Chinnie. »Warum?«
    »Er hat meine Verlobte umgebracht«, sagte Jacky.
    »Und was wirst du tun, wenn du ihn findest?«
    »Ihn umbringen.«
    »Und wenn er in meinem alten Körper steckt?«
    »Dann werde ich ihn trotzdem umbringen«, sagte Jacky. »Sie müssen sich damit abfinden, daß Sie den Körper nicht wiederbekommen werden.«
    »Damit... damit habe ich mich nicht abgefunden. Angenommen, ich finde ihn und sage dir, wo er ist - würdest du mir als Gegenleistung helfen, ihn zum Rücktausch zubewegen?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie das vonstatten gehen sollte.«
    »Du brauchst dir nichts vorzustellen. Würdest du dazu bereit sein?«
    Jacky seufzte. »Wenn Sie ihn finden und es vorbereiten - gewiß, vorausgesetzt, ich kann ihn hinterher töten.«
    »In Ordnung.« Chinnie langte über den Tisch, und sie besiegelten die Abmachung mit einem Händedruck, »Wie heißt du?«
    »Jacky Snapp, Pye Street einhundertzwölf, bei der Westminster Cathedral. Und welchen Namen gebrauchen Sie?«
    »Humphrey Bogart. Der kam mir in einem Traum, den ich in der ersten Nacht, die ich in diesem Körper steckte, verbrachte.«
    Jacky zuckte die Achseln. »Es könnte ein Name sein, der Doyle etwas bedeutete.«
    »Wen kümmert es? Jedenfalls kannst du mich in Malks Bäckerei in der St. Martins Lane erreichen. Und wenn du ihn findest, wirst du mir Bescheid sagen?«
    Jacky zögerte. Warum sollte sie einen Partner nehmen? Gewiß konnte ein kräftiger Gefährte von Nutzen sein, und Joe würde inzwischen mit Sicherheit in einem anderen Körper stecken, so daß Chinnies Sorge um die

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