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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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die mit ihnen in die Schlacht gezogen war. Die Spuren des Abysmyth waren weder in der frostbedeckten Erde zu sehen noch auf dem glühenden schwarzen Sand. Dann fesselte jedoch eine andere Fährte ihre Aufmerksamkeit.
    Er  – oder sie, denn die Spuren waren von zierlichen Füßen hinterlassen worden, die sanft aufgetreten waren  – hatte vor den Froschwesen gestanden. Der Frost strahlte von dieser Position in einer großen, sichelförmigen Welle aus und bedeckte den Boden mit Eis. Dann hatte sich dieser Charakter der Geschichte gemächlich umgedreht, worauf seine flachen, sehr klaren Fußabdrücke schließen ließen, und war über den Strand geschlendert.
    Wo er stehen geblieben war, hatte es ein Massaker gegeben. Feuer hatte das Land verwüstet und nur ausgebrannte Hüllen von Leichen am Boden hinterlassen, die kaum von der verbrannten Erde zu unterscheiden waren. Bäume waren in der Mitte gesplittert, als wäre eine gewaltige Klinge hineingefahren.
    Die Shict brauchte nicht lange, um darin das Wirken von Magie zu erkennen. Selbst durch den beißenden Gestank von Schwefel war der Geruch von Hexerei deutlich zu riechen, eine tödliche Verschmelzung von Schwefel und etwas Metallischem, das einen Hauch von Zitrone zurückließ.
    Das beantwortete einige Fragen sofort; denn welches irdische Feuer hätte so lange schwelen können? Welches irdische Eis konnte selbst in der gnadenlosen Hitze der Sonne gefroren bleiben?
    Doch es erhoben sich mehr Fragen, als es Antworten gab. Dreadaeleon war der Einzige, den sie kannte, der die Kunst
der Magie beherrschte, und er war viel zu schwach, um eine solch verheerende Wirkung zu erzeugen. Außerdem, er war doch mit Gariath weggegangen, auf die andere Seite der Insel. Oder nicht?
    Die Mitglieder des Venarium, das wusste sie aus den Schilderungen des Jünglings, waren die Einzigen, die Magie praktizierten und ihre Kunst hüteten. Sie waren anscheinend ein geheimnisvoller und im Großen und Ganzen langweiliger Haufen und gaben sich damit zufrieden, zu studieren und Regeln zu erlassen, anstatt ihre Macht für interessantere Zwecke einzusetzen.
    Dieser Charakter jedoch, der Urheber dieser Fußabdrücke, war alles andere als zögerlich. Sie folgte der Spur, registrierte jeden zerschmetterten Baum, jeden verbrannten Kadaver, jeden Flecken Eis. Sie war so auf die Spuren konzentriert, dass sie das Abysmyth kaum bemerkte, als es in dem Dunst auftauchte.
    Kataria schrak bei dem Anblick der Monstrosität nicht zusammen; sie war von ihrem plötzlichen Auftauchen eher verblüfft.
    Das Abysmyth war dunkel, weit dunkler, als sie sich erinnerte, und aus seinem klaffenden Maul drangen Rauchfahnen, ebenso wie aus der gewaltigen Wunde in seiner Brust und aus den leeren Höhlen, die einst Augen gewesen waren. Ein Eiszapfen von der Größe des Bugs der Gischtbraut hatte seinen Brustkorb durchbohrt und hielt es in der Luft wie einen tödlichen dämonischen Spießbraten. Seine Füße berührten kaum den Boden, während es im Wind schwankte.
    Trotz der drückenden Hitze gefror Kataria das Blut in den Adern.
    Das Abysmyth war bis zu diesem Moment klar definiert gewesen. Obwohl es eine Kreatur der Hölle war, hatte seine Existenz gewissen Regeln gehorcht: Es tötete und konnte nicht getötet werden. Das Ende der Geschichte dieser Fährte jedoch hatte alles verändert. Irgendetwas hatte die
Froschwesen und das Abysmyth bekämpft, hatte keine Kadaver zurückgelassen, sondern nur Flecken aus pulsierendem grünem Schleim.
    Und zwischen alldem war jemand, ein Mann oder eine Frau, durch das Inferno und die Eisstürme geschlendert, so gelassen, wie man über eine Wiese spaziert, und hatte ihr eine Geschichte hinterlassen, in der sie nicht weiter lesen wollte.
    Unvermittelt schien es ihr eine ziemlich gute Idee zu sein, Lenk zu suchen.
    Ihre Ohren zuckten, und einen flüchtigen Moment lang war sie fast erleichtert, als sie ein anderes Geräusch hörte als das Knistern von Eis und Feuer. Doch der Augenblick war kurzlebig; das Geräusch von singendem Stahl drang gedämpft durch den Rauch, begleitet von dem leisen Murmeln von Stimmen, die sie noch nie zuvor gehört hatte.
    Allerdings kamen sie ihr vage bekannt vor. Sie hörte Knurren, Schnarren, das Geräusch, als etwas Schweres durch die Luft geschleudert wurde. Aber etwas an den Stimmen war merkwürdig: Sie sprachen gleichzeitig, hallten und hallten wider, sodass sie unverständlich waren. Wie Rauchfahnen sickerten sie bis zu ihr, wie der schwache Duft von

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