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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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nach Schwefel versuchte, ihr den Atem zu rauben.
    Ihre Schritte erzeugten ein lautes, knirschendes Geräusch, als würde sie über Kiefernzapfen laufen. Die Wärme der Sonne war nichts gegen die glühende Hitze, die dieses Stück Strand erstickte. Sie sah hinab; die Erde kochte, und rote Glut brannte sich hartnäckig durch die Decke aus Rauch über dem rußigen Sand. Sie blickte hoch. Die dünnen
Bäume, die noch standen, waren zu dunklen langen Skeletten verbrannt, die sich in einen Himmel reckten, der vom Boden aus nicht mehr zu sehen war. Auf den Spitzen ihrer Äste loderten helle Flammen wie Leuchtfeuer in dem Rauch, die sie weiter zur Küste lockten.
    Sie erleuchteten den Boden, wenn auch nur schwach, und die Geschichte ging in dem verbrannten Sand weiter, als Kataria die ersten Spuren entdeckte.
    Es hatte einen Kampf gegeben, das erkannte sie sofort, und zwar keinen sauberen Kampf. Die Fußspuren waren unterschiedlicher Art: Abdrücke nackter Füße mit Schwimmhäuten mischten sich mit denen von schweren Stiefeln in einem Durcheinander, das sich über den gesamten Strand zog. Hier war jemand gestürzt und hatte eine Pfütze kochender, zäher roter Flüssigkeit zurückgelassen. Dort pulsierte ein merkwürdiger grüner Saft gierig im Sand wie eine Krankheit. Und überall auf dem Sand fand sie die riesigen Abdrücke von dreizehigen Füßen, die etwas Großem gehörten, das mit langen Schritten durch das Gewühl geschritten war.
    Abysmyth.
    Lenk hatte ihr befohlen, die anderen zu holen, wenn sie eine Spur der Kreatur fand, aber, so sagte sie sich, er hatte ihr häufig Dinge befohlen, die sie nicht interessierten. Für den Moment vergaß sie ihn, unterdrückte Sorge und Instinkt, während sie sich tiefer bückte und der Geschichte weiter folgte.
    Der Dämon war irgendwo mitten in dem Tumult aufgetaucht, nachdem die Erde verbrannt worden war. Er hatte große Verheerungen angerichtet; wo auch immer sein Fuß den Boden berührt hatte, fand sie ringsum die Abdrücke von Gefallenen. Eine sehr interessante Wendung, dachte sie, aber irgendwie unbefriedigend.
    Wenn das Abysmyth tatsächlich so viele getötet und verwundet hatte, wie die Spuren andeuteten, wo waren dann all die Leichen? Wo waren die ertrunkenen Opfer? Gelegentlich stieß sie auf flache Mulden, wo Körper auf die Erde geprallt
waren, was bedeutete, dass sie entweder weggekrochen oder weggeschleppt worden waren.
    Wer auch immer das Abysmyth angegriffen hatte, war offenbar mit seinen Toten und Verwundeten verschwunden. Sie runzelte beunruhigt die Stirn. Das jedoch erklärte nur eine Seite der Schlacht; wo waren die Froschwesen, die mit dem Dämon in die Schlacht gestürmt waren? Und wo war der Dämon? Sie blieb am Fuß eines verbrannten Baumes stehen und kratzte sich nachdenklich das Kinn. Der Wind stöhnte und vertrieb eine Decke aus Rauch.
    Da sah sie die nadelscharfen Zähne, die sie anzugrinsen schienen.
    Sie wirbelte herum, hob in einer einzigen Bewegung den Bogen und spannte die Sehne, richtete den Pfeil auf das klaffende Maul, das aus dem Grau auftauchte. Ihre Hand zitterte kurz und wurde dann ruhig. Das Maul bewegte sich nicht, sondern klaffte hinter einem schimmernden kristallklaren Blau.
    Der Rauch hob sich weiter und enthüllte das Gesicht, das zu den Zähnen gehörte, die großen schwarzen Augen, die das Gesicht dominierten. Hinter der Schicht aus Eis heulte das Froschwesen sie lautlos an, unbeweglich und mit starrem Blick in seinem blau schimmernden Gefängnis. Es hielt einen Speer über den Kopf, und von der Spitze der Waffe hingen Eiszapfen herunter. Die Muskeln des Froschwesens waren erstarrt und unbeweglich unter einer glitzernden Frostschicht.
    »Ich will verdammt sein!«, knurrte sie.
    Irgendwie schien dieser menschliche Fluch besser zu dem zu passen, was als Nächstes geschah.
    Mit einem lauten Seufzen wich der Rauch zurück und enthüllte vor ihrem Blick einen Wald aus gefrorenem Fleisch. Sie standen in Angriffspose da, die Münder zu einem Schlachtruf aufgerissen, lautlos bis auf das leise Knistern des Eises in der Ferne. Dutzende der bleichen Kreaturen, verwandelt in eine Masse aus endlosem Blau, stürmten auf einen unsichtbaren
Feind zu, den sie nie erreicht hatten. Viele von ihnen hatten nicht einmal beide Füße auf die Erde setzen können, als das Eis sie einfror.
    Und jetzt richteten sie ihren Hass und ihre starren schwarzen Augen auf sie.
    Kataria beachtete sie jedoch nicht weiter. Sie dachte nur an die ausgemergelte Monstrosität,

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