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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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verzog.
    »Bezahlen?«
    »Blasphemiker leben durch Gold.«
    »Du willst mich tatsächlich erpressen, während unser Leben auf dem Spiel steht?«
    »Ich könnte mir keinen besseren Zeitpunkt für eine Erpressung denken, Ihr etwa?«
    Lenk wusste, wie niederträchtig seine Forderung war, die er sowohl aus Kleinlichkeit als auch aus Pragmatismus stellte. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass es befriedigend war, zuzusehen, wie der Kapitän in seine Tasche griff und einen abgewetzten Lederbeutel herauszog. Er schleuderte ihn Lenk entgegen wie eine Waffe.
    »Von allen widerlichen Kreaturen, mit denen du dich abgibst, Master Lenk«, presste er zwischen den Zähnen hervor, »bist du mit Abstand die widerlichste.«
    Lenk wog den Beutel in seiner Hand und lauschte dem Klingeln der Münzen. Er nickte und schob ihn in seinen Gürtel.
    »Deshalb bin ich auch ihr Anführer.«
     
    In einer perfekten Welt hätten Lenk mehrere Reihen von gut ausgebildeten, disziplinierten und mit Stahl bewaffneten Seesoldaten erwartet, die ihm unerschrocken entgegensahen, als er auf dem Hauptdeck ankam. In einem nicht ganz so perfekten, aber dennoch optimistischen Szenario hätte er einen Haufen erschütterter, aber standhafter Männer vorgefunden, die mit allem bewaffnet waren, was sie gerade gefunden hatten.
    Perfektion und Optimismus waren jedoch zwei Begriffe, die in seinem Leben so gut wie keine Rolle spielten.
    Also drängte er sich durch die Gruppen sichtlich panischer Seeleute, die schrien und kreischten, während sie über Leichen stolperten und sich um die Schwerter stritten, die ihre Feinde zurückgelassen hatten. Er würdigte sie keines Blickes, während die Befehle der älteren Matrosen an seine Ohren drangen, die versuchten, den Haufen zu einer Verteidigungslinie zu formen.
    Sollen sie sich doch mit ihren kreischenden, schlappschwänzigen Idioten herumschlagen, sagte er sich. Du musst dich um deine eigenen psychotischen, feigen Idioten kümmern.
    Der Anblick besagter Idioten, für die die Hoffnung auf Perfektion oder Optimismus bereits vor langer Zeit einen langsamen und elenden Tod gestorben war, erwärmte ihm das Herz. Ein wenig. Immerhin, sagte er sich, bestand zumindest die Hoffnung, dass sie sich auf einen Kampf einließen, falls sie die Toten noch nicht geplündert hatten und geflüchtet waren. Auch wenn sie ihn möglicherweise mitten in der Schlacht im Stich lassen würden.
    Gariath stand mitten auf dem Deck. Neben seiner hünenhaften Gestalt wirkte Dreadaeleon wie ein Zwerg. Kataria und Denaos standen mit gezückten Waffen daneben. Quillian hielt sich ein Stück abseits und hatte zusätzlich zu ihrem Schwert eine Armbrust auf dem Rücken. Warum sie sich hier oben aufhielt, konnte Lenk nur vermuten. Vielleicht wollte sie anwesend sein, um ihnen eine selbstgefällige Lektion zu erteilen, wenn sie sterbend auf den Planken lagen, bevor sie selbst erschlagen wurde.
    Wenn Khetashe ihn liebte, würde er ihn vorher sterben lassen.
    »Wo ist Asper?«, erkundigte er sich, als er das Fehlen der Priesterin bemerkte.
    »Sie kümmert sich um die Verwundeten unter Deck, bevor sie sich dann um die schon bald Toten auf Deck bemüht«, antwortete Denaos. »Das ist ebenso gut, wie ihre Gebete zu sprechen, bevor sie sich in diese vergebliche Arbeit stürzt.«
    »Du erweist ihr schon wieder nicht den angemessenen Respekt!« Dreadaeleon hob das Kinn.
    »Kriegern wird Respekt erwiesen. Menschen schlägt man ihre Visagen ein«, grollte Gariath, während er dem Assassinen einen finsteren Blick zuwarf. »Du dagegen würdest dir sogar in die Hose machen, wenn jemand dir den Rücken zukehrt, damit du weglaufen kannst.«
    »Falls du mir zufällig den Rücken zuwendest, Monster«, presste Denaos durch zusammengebissene Zähne hervor, während er den Dolch mit einer Hand in die Luft warf und wieder auffing, »werde ich ganz bestimmt nicht weglaufen.«
    »Es kommt wirklich sehr selten vor«, Lenk versuchte, so viel Zorn wie möglich in seine Stimme zu legen, »dass sich mir eine Gelegenheit bietet, wo ich mich wirklich freue, euch um mich zu haben. Würde es euch sehr viel ausmachen, damit zu warten, euch gegenseitig umzubringen, bis dieses unbehagliche Gefühl verschwunden ist?« Er deutete über die Reling auf das schwarze Schiff, das rasch näher kam. »In wenigen Atemzügen wird es hier von Piraten und Gott weiß was noch zu diesem Schiff schwimmt nur so wimmeln. Falls ihr die Absicht habt, lange genug zu leben, um euch gegenseitig verstümmeln zu

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