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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Der junge Mann deutete auf das Deck. »Oder habt Ihr nicht gesehen, wie viele Piraten wir getötet haben?«
    »Oh, das habe ich gesehen«, erwiderte der Kapitän wütend. »Genauso wie ich die Blicke gesehen habe, die ihr dem Beiboot zugeworfen habt, als ihr da unten wart.« Er hob anklagend einen Finger. »Ihr wärt geflohen wie die Heiden, die ihr seid, und hättet uns andere dem Tod überlassen, wenn ihr es gekonnt hättet.« Er knurrte und warf seinem Ersten Maat einen finsteren Blick zu. »Was habe ich Euch gesagt, was ich davon halte, Abenteurer an Bord zu nehmen?«
    »Schlechte Idee«, antwortete Sebast, ohne hochzusehen. »Schlechte Philosophie, schlechte Taktik. Trotzdem haben sie zweifellos mindestens so viele gerettet, wie sie umgebracht
haben, Kapitän. Vielleicht wäre ein kleines bisschen Dankbarkeit nicht gänzlich unangemessen?«
    »Ich bin auch dankbar, nämlich dafür, dass dieser heidnische Abschaum nicht auf die Idee gekommen ist, uns abzuschlachten, um sich bei diesem Klippenabschaum einzuschmeicheln, aye«, meinte der Kapitän.
    Lenk war der Ruf von Abenteurern, ihre Auftraggeber bei passender Gelegenheit zu verraten, nicht unbekannt, aber trotzdem beleidigte ihn Argaols Anschuldigung. Immerhin hatte er nicht wirklich ernsthaft in Betracht gezogen, die Mannschaft auszuliefern.
    Jedenfalls bis jetzt nicht, dachte er.
    »Also musst du mir verzeihen, wenn ich nicht in vorderster Reihe der Gratulanten stehe«, fuhr Argaol fort und musterte den Jüngeren böse. »Und ebenso verzeihst du mir sicher, dass ich dich in kleine Stücke zerlegen und in der Messe servieren werde, wenn du noch einmal auch nur daran denkst, zu fliehen und meine Männer ohne Beiboot zurückzulassen.«
    »Ich hoffe, dass Ihr dann ein größeres Schwert habt«, murmelte Lenk leise.
    »Was war das?«
    »Ich sagte, Ihr solltet vielleicht auch an Deck gehen, helfen, die Leichen wegzuschaffen und um die Toten trauern, wenn Ihr wirklich so besorgt um Eure Mannschaft seid.« Lenk sah den Kapitän höhnisch an. »Ich verspreche Euch auch, dass ich nicht hinsehe, wenn Ihr anfangt zu weinen.«
    »Ah, wir haben hier also auch einen Witzbold und nicht nur einen schmutzigen Abenteurer. Ich wette, ein Mann mit so vielen Talenten hätte nichts gegen ein kleines Stück Erdbeertorte.« Er schnippte mit zwei dünnen Fingern. »Sebast, bringt diesem tapferen Abenteurer ein Stück Torte!«
    »Wie Ihr meint, Kapitän.« Der Maat stellte den Wischbesen beiseite und wollte gerade die Treppe heruntergehen.
    »Kommt sofort wieder her, Dummkopf!«, knurrte Argaol. »Das war sarkastisch gemeint.«
    »Wohl eher witzig«, verbesserte ihn Lenk.
    »Wie bitte?« Er seufzte und drehte das Ruder etwas. »Hast du eine Nachricht für mich, Junge? Oder bist du nur hierhergekommen, um deinen unnachahmlichen Scharfsinn zu demonstrieren?«
    »Etwas mehr als ein Dutzend Klippenaffen sind tot, ein paar weniger von unseren Leuten.«
    »Von meinen Leuten!«, fuhr Argaol wütend hoch. »Die Gischtbraut segelt unter Argaol, und die Männer dienen unter Argaol, nicht unter irgendeinem albernen Abenteurer.«
    Der Maat stützte sich auf seinen Besen und betrachtete den jungen Mann nachdenklich. »Was habt Ihr noch einmal gesagt, woher Ihr kommt, Master Lenk?«
    »Steedbrook«, erwiderte dieser. »In Muraska.«
    »Steedbrook, ja? Das kann nicht stimmen. Ich bin kreuz und quer durch Muraska gereist und habe noch nie von einer solchen Stadt gehört.«
    Lenk öffnete den Mund. Seine Stimme brach, und er blinzelte. »Es gibt sie nicht mehr«, flüsterte er erstickt. »Sie wurde niedergebrannt.«
    »Wie schade.« Selbst wenn der Erste Maat hätte aufrichtig klingen wollen, wäre der Versuch gescheitert, als er mit seiner Arbeit fortfuhr und weiterwischte. »Es wäre sicher interessant gewesen, einen Ort zu besuchen, der so kleine Männer mit so grauem Haar hervorbringt.«
    Bevor Lenk antworten konnte, mischte sich Argaol ein. Er hustete laut und fragte: »Was ist mit dem Lord Emissär?«
    »Der Unparteiische ist …«
    »Sprich von unserem Charter bitte mit seinem ihm gebührenden Namen!«, unterbrach der Kapitän ihn scharf. »Auf diesem Schiff wird keinerlei Blasphemie geduldet, so gering sie auch sein mag. Ich werde keinen…«, er sah Lenk prüfend an, »was ist dein Glaube, Junge?«
    »Das geht Euch nichts an!«, konterte Lenk scharf.
    »Ein Khetashite«, murmelte Sebast. »Alle Abenteurer sind Anhänger dieses Ausgestoßenen, wie ich gehört habe.«
    »Der gebührende Titel

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