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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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können, solltet ihr auf mich hören.«
    Empörte Mienen, widerwillige und frustrierte Blicke antworteten ihm. Das war zwar nicht ganz die Art von Aufmerksamkeit, auf die er gehofft hatte, aber er begnügte sich damit.
    »Sie werden uns bald angreifen«, fuhr er fort. »Sie sind uns zahlenmäßig überlegen, waffenmäßig ebenfalls …«
    »Waffenmäßig ist kein korrektes Wort«, unterbrach ihn Dreadaeleon.
    »Halt die Klappe!«, herrschte Lenk ihn an und fuhr dann fort. »Außerdem dürften sie ein wenig gereizt sein, weil wir einige von ihnen umgebracht haben. Der Kampf ist nicht völlig aussichtslos, aber wir müssen sie ausbluten, sie jeden Schritt, den sie machen, teuer bezahlen lassen.«
    Über ihnen kreischte gereizt eine Möwe, und er sah zur Spitze des Hauptmasts hinauf. Die Fahne der Gischtbraut mit dem Emblem einer Woge, die von einer Goldmünze umringt war, schlug mit unerschrockener Majestät im Wind, trotz des Blutes, das unter ihr vergossen worden war. Sein Blick verharrte jedoch nur einen Moment auf der Fahne, bevor er zu dem winzigen Krähennest glitt, das sich unmittelbar darunter befand.
    »Kataria, Squiggy«, sein Blick streifte die Armbrust auf dem Rücken der Serrant, »ihr seid beide Bogenschützen.«
    »Scharfschützen«, verbesserte ihn die Serrant schneidend.
    »Was ist da der Unterschied?« Kataria hob fragend eine Braue.
    »Meine Pfeile werden von Zweck und Pflicht geleitet, nicht nur von Gold und primitiver Lust.« Quillian warf sich stolz in die Brust. »Das verleiht mir doppelte Fähigkeiten, doppelt so viel Autorität«, sie hielt inne und warf einen verächtlichen Blick auf den nackten muskulösen Bauch der Shict, »und außerdem trage ich etwa eine halbe Tunika mehr.«
    »Wie auch immer«, ergriff Lenk rasch das Wort, bevor Kataria etwas anderes tun konnte, als finster dreinzuschauen und den Mund zu öffnen. »Ihr beide müsst dort hinaufklettern und …«
    »Ich folge einem höheren Ruf als du, Heide«, unterbrach ihn die Serrant verächtlich. »Hältst du mich etwa für einen deiner tollwütigen Verrückten, die du wie einen Hund herumkommandieren kannst?«
    »Ich halte Euch für jemanden, der daran interessiert ist, das Leben seines Arbeitgebers zu schützen, wie auch das der Priesterin unter Deck«, konterte Lenk scharf. »Tut, was ich sage, und Ihr vermeidet vielleicht, Euch ein weiteres rotes Schandmal einzuhandeln, Serrant!«
    Die Frau kniff die Augen zusammen und strich sich eine schwarze Locke aus dem erstarrten Gesicht. Sie machte keine weitere Bewegung, was Lenk als Zustimmung nahm; vermutlich die einzige, die er von ihr bekommen würde.
    »Gut«, sagte er. »Von dem Krähennest da oben könnt ihr auf alles schießen, was euch vor den Bogen kommt.«
    »Wohlgemerkt, eine Shict kann alles niederschießen, was runde Ohren und zwei Beine hat.« Kataria warf Quillian einen spöttischen Seitenblick zu. »Squiggy dagegen verstreut ihre Pfeile wie Blumen bei einer Hochzeit. Vielleicht sollte sie besser hier unten bleiben und versuchen, ein wenig Stahl zu absorbieren.«
    »Du barbarische, eselohrige kleine …«, setzte Quillian an, aber Lenk hob rasch die Hand.
    »Schluss!« Er deutete mit einem Finger auf die Wanten. »Hoch mit euch!«
    Die beiden Frauen warfen sich eisige Blicke zu und schlurften dann mürrisch zu der Takelage. Lenk sah zu, wie sie geschickt die Wanten hinaufstiegen, nicht zuletzt, um sich zu überzeugen, dass sie sich nicht gegenseitig herunterschossen. Dann drehte er sich zu den anderen herum.
    »Dread«, er sah den Jungen an, der am Mast lehnte und sich die Schläfen massierte. »Du hast die wichtigste Aufgabe.«
    »Na klar«, murmelte der Magus. »Irgendwie ist man immer für die wichtigsten Aufgaben zuständig, wenn man Feuerbälle aus den Handflächen schleudern kann.«
    »Ja, du bist wirklich unglaublich sarkastisch«, meinte Lenk seufzend, »und wenn wir mehr Zeit hätten, würde ich mit Vergnügen den Ergüssen deines erstaunlichen Intellekts lauschen. Leider jedoch«, er deutete über die Reling auf die immer größer werdende Kettenhexe , »ist die Aussicht auf das bevorstehende Massaker ein hinderlicher Faktor.«
    »Also gut.« Der Junge erhob sich mit einer dramatischen Geste; sein Mantel schwang um seine Füße, und das Buch schlug gegen seine Hüfte. »Was brauchst du?«
    »Ein Feuer. Kein großes. Setze einfach etwas auf ihrem Schiff in Brand, damit ein paar von ihnen beschäftigt sind.«
    »Das ist alles?«
    »Bei Khetashe, ich will dich

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