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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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nicht davon abhalten, ihren Kapitän dazu zu bringen, seine Eingeweide durch seine Ohren herauszupressen, wenn du diesen Trick im Ärmel hast.«
    »Ich weiß nicht so genau …« Dread kratzte sich das Kinn. »Ich habe bereits ziemlich viel gezaubert. Ich kann nur eine bestimmte Menge von Zaubern an einem Tag wirken. Wenn ich mich nicht ausruhen kann, bekomme ich Kopfschmerzen.«
    »Kopfschmerzen dürften sich ein wenig angenehmer anfühlen als ein Schwert in deinen Eingeweiden.«
    »Kapiere.« Dreadaeleon trat an die Reling. Er spreizte die Beine, verknotete seine Finger und holte tief Luft. »Aber es erfordert Konzentration. Was auch immer geschieht, sorge dafür, dass ich nicht gestört werde, sonst könnte etwas passieren.«
    »Zum Beispiel?«
    »Es geht hier um großes Feuer! Ist eine weitere Erläuterung wirklich notwendig?«
    »Kapiere.«
    »Da kommen sie«, verkündete Gariath mit etwas mehr Begeisterung in der Stimme, als angemessen schien.
    Das schwarze Schiff glitt neben die Gischtbraut . Es wirkte wie ein besonders langer Schatten, der mit Fleisch und Stahl gespickt war. Auf dem Deck wimmelte es von Piraten, die ihre Enterketten und Haken in den Händen hielten und blutrünstig herübergrinsten. Die Speerschleuder stand geladen und gespannt da, und die metallene Kralle ihrer Mutterkette funkelte drohend im Sonnenlicht.
    Kein Zeichen von der Glocke, stellte Lenk fest, oder von dem schwarz gekleideten Mann. Vielleicht standen sie ja einfach nur hinter der titanischen Verschmelzung von Tätowierungen und Eisen am Ruder. Rashodd war bereit, den zweiten Angriff anzuführen, wenn man seinen Händen glauben konnte, die die Äxte an seinen Hüften liebkosten.
    Die Hände eines jungen Mannes, dachte Lenk.
    »Dread!« Er rammte dem Jungen den Ellbogen in die Seite.
    »Wie ich bereits sagte«, erwiderte dieser zischend, »keine Ablenkungen.«
    Dreadaeleons Finger knoteten Muster, und seine Lippen murmelten Beschwörungen, während er zur Kettenhexe hinübersah und ein entflammbares Ziel suchte.
    Lenk drehte sich um und betrachtete die Vorbereitungen auf der Gischtbraut. Die Seeleute waren offenbar von den Befehlen der älteren Matrosen ermutigt worden und hatten
sich zu einer einigermaßen funktionierenden Verteidigungslinie aufgebaut. Ihre hölzernen Waffen waren immer noch schäbig, aber sie hatten bereits zuvor ihren Zweck erfüllt. Der einzige Unterschied zwischen diesem Angriff und dem vorherigen war der, dass die Seeleute diesmal bereit waren, sich der Mannschaft der Kettenhexe zu stellen.
    Und, dachte Lenk, da wäre noch die Kleinigkeit, dass es diesmal dreimal so viel Piraten sind wie vorher … die zudem noch verrückter sind als beim letzten Mal.
    Seine eigene Truppe war so organisiert, wie es eben möglich war. Er hob sein Schwert, richtete es auf die Reihe von grinsenden tätowierten Gesichtern, die immer größer wurden, als das Schiff näher kam. Jede Hoffnung, dem Kampf zu entgehen, war zerstört. Lenk wusste, dass es jetzt ein Kampf mit Zähnen und Klauen werden würde.
    »Der Kapitän schickt euch seine besten Leute, Jungs«, ertönte eine gutturale Stimme hinter ihm. Lenk erkannte den Seemann an seinem bandagierten Arm, auch wenn er seinen Namen nicht wusste. Der Mann näherte sich ihm. »Wir werden unseren Teil erledigen. Die Jungs sind kampfbereit. Ich hoffe, man kann dasselbe von euren Leuten sagen.« Er nickte Lenk grimmig zu und betrachtete dann die anderen Abenteurer. Er grinste, als er Dreadaeleon erblickte. »Nun seht euch nur diesen tapferen Burschen an. Ist kaum älter als mein eigener Bengel. Ein guter Kerl, auch wenn er mich erst neulich in Brand gesetzt hat.« Er hob eine Hand über die Schulter des Magus, und Lenk sah ihn entsetzt an. »Aber ich werde es dir nicht länger …«
    »NICHT!«
    Als Lenk das Wort ausgesprochen hatte, war die Hand des Seemannes auf die Schulter des Jungen gefallen. In einem kurzen, quälenden Lidschlag riss Dreadaeleon die Augen auf, die blutrot glühten. Lenk blieb kaum genug Zeit, abzutauchen, bevor sein Gefährte instinktiv herumwirbelte, ein einzelnes unverständliches Wort bellte und eine Handfläche ausstreckte.
    Die Welt schien in einem Flammenmeer zu explodieren, und als der orangefarbene Vorhang erlosch, stiegen Schreie auf. Der Seemann griff sich an den Kopf und versuchte, die Flammen auszuschlagen, die in seinem Haar loderten. Seine Kameraden bildeten hastig eine Gasse, als er schreiend zwischen ihnen hindurchrannte und zur Reling

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