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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Lenk und sah den Priester an. »Darauf wäre ich gar nicht gekommen, vielen Dank.«
    Die einzige Antwort kam von dem Omen, das mit den Zähnen klapperte. Die gelben Spitzen klickten aufeinander, während es die Gefährten betrachtete. Nur Dreadaeleon beugte sich vor, um den forschenden Blick der Kreatur zu erwidern, und beäugte angeekelt das lippenlose Maul.
    »Es scheint … es scheint sprechen zu wollen«, flüsterte er. Dann bewegte sich etwas hinter den Zähnen der Kreatur, Speichel schimmerte, und der Jüngling erbleichte. »Es hat die Lippen innen.«
    »Es hat was?« Lenks Miene war ebenso angewidert wie die des Magus.
    »Seine Lippen liegen hinter seinen Zähnen.« Dreadaeleon tippte neugierig gegen den Käfig. »Wie bei einem Ziesel. Aber … warum?«
    Als Antwort stürzte sich die Kreatur auf seinen Finger und stieß so rasch mit den Zähnen zu, dass er seinen Finger nur deshalb behielt, weil er vor Schreck laut aufschrie und vom Stuhl fiel. Das Omen zischte, spreizte herausfordernd sein Gefieder und hockte sich dann auf seine plumpen Hacken.
    »Teils Ziesel, teils Vogel, teils Frau…« Lenk tippte sich nachdenklich gegen das Kinn und sah zu Miron. »Das verändert nichts, das ist Euch doch wohl klar?«
    »Es beweist zumindest die Existenz von Dämonen«, warf Asper demütig ein.
    »Nein. Dieser gigantische Fisch-Dämon beweist die Existenz von Dämonen!«, fuhr Lenk sie an. »Aus welchem Grund habt Ihr das hier hereinbringen lassen? Wolltet Ihr uns Angst einjagen?«
    »Um Informationen zu bekommen«, erwiderte Miron gelassen. »Ein Omen ist kein sonderlich komplexes Geschöpf und lebt nur, um zu fressen und Elend zu verbreiten. Keins von beiden erfordert einen großen Intellekt, und aus diesem Grund ist ein Omen der Lüge nicht mächtig.«
    »Dann stellt ihm eine Frage«, meinte Lenk, »und findet heraus, was es sagt.«
    »Es gibt keine Informationen ohne einen Anreiz preis«, antwortete Miron.
    »Ihr meint … Folter?« Denaos verzog das Gesicht.
    »Nicht die Art Folter, in der Ihr bewandert seid.« Miron sah den Assassinen durchdringend an, der beiläufig seinen Blick abwandte. »Wie soll man jemanden foltern, der sich von Leiden ernährt?«
    »Reißt ihm die Flügel aus und röstet die eine Hälfte, bis die andere Hälfte redet.« Argaol schlug mit der Faust auf den Tisch und erregte damit die Aufmerksamkeit der Kreatur. »Solange es mich weiter von dieser Kreatur wegbringt,
die mein Schiff infiziert hat … wen kümmert es?« Er beugte sich vor und knurrte böse. »Sprich, Vogel! Woher kommst du?«
    Die Kreatur reagierte, indem sie ihren faltigen Schädel auf die Seite legte, als würde sie ihn studieren. Die furchtlose Maske des Kapitäns bröckelte und drohte zu zerbrechen.
    »Sprich!«
    Das Omen öffnete langsam das Maul und enthüllte einen winzigen schwarzen Schlund hinter den Zähnen. Ein tiefes, gurgelndes Geräusch drang aus diesem Schlund, bevor eine männliche, furchtsame Stimme ertönte.
    »Kapitän«, stieß es hervor, ohne das Maul zu bewegen, »Kapitän, wo seid Ihr? Ihr… Ihr solltet uns beschützen! Wo seid Ihr? Wieso seid Ihr nicht hier? KAPITÄN!«
    Argaol sank auf den Stuhl zurück, als hätte ihn der Schlag getroffen. Sein Gesicht war kreidebleich; er blickte nicht auf den Parasiten, sondern stierte vor sich hin. Sein Kiefer hing schlaff herunter, und Speichel flog aus seinem Mund, als er sprach. »Das … das ist Anjus. Er ist … er war der Frachtmeister. Was …?«
    »Zamanthras beschütze mich!« , fuhr das Omen fort. Seine Stimme war jetzt die eines anderen Mannes. »Zamanthras beschütze mich, Zamanthras beschütze mich. Ich schaffe es nicht! Seemutter, wasche mich von meinen Sünden rein! Ich will nicht sterben! Ich will nicht sterben! Bitte, lass mich nur lange genug leben, damit ich meine Frau noch einmal sehen kann … BITTE!«
    »Und außerdem spricht das Omen nicht wirklich«, sagte Miron seufzend. »Es kann nur nachplappern, was es gehört hat. Aber das vermag es …«
    »ES TUT WEH!«, jammerte der Parasit. »ES TUT SO SCHRECKLICH WEH!«
    »… außerordentlich präzise.«
    »Es soll aufhören!« Argaols Stimme klang tränenerstickt. »Stopft ihm das Maul!«
    »Euer Leiden wird nur kurz sein, Kapitän«, antwortete der Priester. »Wenn das alles ist, was wir benötigen, dann
wohlan.« Er drehte sich zu Asper herum und lächelte sie schwach an. »Würdest du mir den Gefallen tun zu rezitieren, Priesterin?«
    »Rezitieren … was?«, fragte die Priesterin und

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