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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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verlassen und Eure Entscheidungen frei treffen.« Er hob resigniert die Hände. »Jeder Mann ist seines eigenen Schicksals Weber.«
    Die Gefährten tauschten Blicke, in denen sich unzählige Emotionen spiegelten. Entsetzen, Erregung, Zielstrebigkeit, Wut, Besorgnis, das alles wurde in den Blicken reflektiert, die sich langsam, einer nach dem anderen, auf den silberhaarigen jungen Mann richteten, der sich zerstreut das Kinn rieb.
    Trotz allem, was sie sich an den Kopf geworfen hatten, trotz ihrer bösen Worte füreinander sahen sie ihn erwartungsvoll an, warteten auf ihre gemeinsame Antwort, ihr gemeinsames Ziel. Was auch immer im Namen von Pflicht und Wut ausgesprochen worden war, jedes Wort und jeder Schwur konnten durch ein Blinzeln aufgehoben werden.
    Alles hing jetzt davon ab, was aus seinem Mund kommen würde.
    »Wir machen es.«
    Kataria und Asper strahlten vor Stolz, während Dreadaeleon die Braue hob und Denaos mit einem dramatischen Seufzer den Kopf in die Hände sinken ließ. Gariaths wütende Miene veränderte sich nicht, als er schnaubte und Lenk einmal zunickte. Argaol dagegen betrachtete den jungen Mann mit derselben Neugier, mit der er eine feuerspeiende Schildkröte mustern würde.
    »Und zwar für tausend Gold-Dublonen.«
    Unvermittelt verschwand das Lächeln auf den Gesichtern, Brauen senkten sich, und der Kopf des Assassinen ruckte hoch wie der einer Katze, die den Geruch von totem Fisch gewittert hatte.
    »Wie kannst du es wagen, Lenk!« Asper fuhr ihn zornesbebend an. »Für eine solche Sache um Gold zu feilschen ist eine Sünde an sich, aber eine solch exorbitante Summe zu fordern ist …«
    »Abgemacht.«
    »Lord Emissär!« Ihr Zorn schlug in Fassungslosigkeit um, als sie zu Miron herumwirbelte. »Die Kirche ist nicht wohlhabend genug, um eine solche Summe an eine Unternehmung zu verschwenden, die keinerlei Garantie auf Erfolg hat.«
    »Das weiß ich sehr gut, Kind.« Miron seufzte und sah Lenk vollkommen neutral an. »Das Gold kommt aus meinem persönlichen Vermögen und wird bei Wiederbeschaffung der Fibel zur Gänze ausgezahlt.«
    »Dem kann ich zustimmen«, antwortete Lenk, »vorausgesetzt, Ihr zahlt im Voraus für den Proviant und die Ausrüstung, die wir benötigen.«
    »Abgemacht.«
    »Dann haben wir eine Vereinbarung.«
    Mirons Antwort darauf bestand in einem geheimnisvollen Summen, während er sich in einer Woge aus Elfenbein von seinem Stuhl erhob.
    »Ich schlage vor, dass Ihr Euch baldigst zurückzieht. Das
Abysmyth hat bereits einen großen Vorsprung, und Ihr müsst im Morgengrauen aufbrechen, wenn Ihr es einholen wollt.« Er sah Argaol über den Tisch hinweg an. »Kapitän, wenn Ihr so freundlich wäret, mir bei der Lektüre der Seekarten Gesellschaft zu leisten?«
    »Aye … aye«, murmelte Argaol und stand mit zitternden Beinen auf. Er wirkte ungläubig, weigerte sich zu verstehen, was er gerade gehört und woran er teilgenommen hatte.
    Leise und mit wackligen Knien folgte er dem Priester aus der Messe. An der Tür blieb er kurz stehen, sah Lenk an und schüttelte den Kopf.
    Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, richteten sich alle Blicke auf den jungen Mann, der sich auf seinem Stuhl zurücklehnte, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, als wäre er bei einem Picknick und hätte nicht gerade Verhandlungen über Wesen aus der Hölle geführt.
    »Also dann«, sagte Denaos wütend, »könntest du vielleicht einen Grund nennen, aus dem du soeben unsere Todesurteile unterzeichnet hast?«
    »Ich habe dir eintausend Gründe gegeben«, antwortete Lenk selbstgefällig.
    Asper warf ihm einen giftigen Blick zu. »Vielleicht kannst du dann einen Grund nennen, warum du gerade wie eine Straßenmetze meiner Kirche eintausend Gold-Dublonen abgepresst hast?«
    »Nein.«
    »Warum sollten wir dir dann auf diese Expedition folgen?« , wollte der Assassine wissen.
    »Das solltet ihr wahrscheinlich besser nicht tun«, antwortete Lenk gleichgültig. »Ich habe nie jemanden von euch gebeten, mir dahin zu folgen, wohin ich gehe, und das tue ich auch jetzt nicht.« Er sah Asper spöttisch an. »Wenn dir nicht gefällt, was ich gerade getan habe, dann wird Argaol dich sicher gern an Bord behalten, bis du Toha erreichst.«
    Langsam beugte er sich vor und ließ seinen Blick über die Gefährten gleiten.
    »Ich weiß nicht, wann mir das klar geworden ist«, sagte er, »aber ich will diese Kreatur töten. Ich weiß nicht wie oder warum, aber ich werde es tun.« Er sah Asper an. »Und wenn ich ausgeschickt

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