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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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jedoch, dass sie einem sehr schnell auf die Nerven gehen können, wenn man unter beengten Verhältnissen mit ihnen ausharren muss.
    Wie auch immer ... ich glaube nicht, dass ich es ohne sie geschafft hätte. Dieses »es« beschreibe ich im Folgenden, so kurz es mir möglich ist, während der Hintern einer schlafenden Shict wie eine Waffe auf mich gerichtet ist.
    Diese Fibel wäre keiner Erwähnung wert, würde man nicht erläutern, in wessen Besitz sie sich befunden hatte. Nun waren jedoch in ihrem Fall die neuen Besitzer nach Miron die Abysmyths: gigantische, ausgemergelte Dämonen mit Fischköpfen, die in der Lage waren, Männer auf trockenem Boden zu ertränken. Passenderweise war ihr Anführer, Machtwort, noch grauenvoller. Wäre ich ein riesiges Menschen-Ding mit einem Fischkopf, würde ich vermutlich ebenfalls einem riesigen Fisch-Ding mit drei Menschenköpfen folgen.
    Das heißt, in diesem Fall waren es Frauenköpfe, Verzeihung. Und ich muss mich gleich noch einmal entschuldigen: Es hat noch
zwei Frauenköpfe. Der dritte ruht behaglich an meiner Seite, allerdings mit verbundenen Augen und geknebelt. Er neigt dazu, aus unerfindlichen Gründen zu kreischen.
    Trotzdem würde man die Schwierigkeiten, die diese Fibel umrankten, nicht vollständig wiedergeben, vergäße man, die Niederlinge zu erwähnen. Ich habe zwar nie eine lebendige Niederling gesehen, aber falls sie im Tod nicht ihre Farbe ändern, scheinen sie sehr mächtige und sehr purpurne Frauen zu sein. Ganz Muskeln und Eisen kämpften sie, wie mir meine weniger glücklichen Gefährten berichteten, die gegen sie gefochten haben, wie wahnsinnige Widder und gehorchen dabei kleinen weibischen Männern in Frauenkleidern.
    So schlimm all das auch gewesen sein mag, jetzt liegt es hinter uns. Trotz der Tatsache, dass Machtwort mit zweien seiner Köpfe entkommen konnte; trotz der Tatsache, dass die Anführerin der Niederlinge, eine ziemlich kräftige Frau mit einem entsprechenden massiven Schwert, fliehen konnte; trotz der Tatsache, dass wir zurzeit in einer Flaute stecken und uns nur noch ein Tag bleibt, bis der Mann, der uns von einem Steinhaufen mitten aus dem Meer abholen sollte, zu dem Schluss kommen muss, dass wir tot sind, und weitersegelt; trotz der Tatsache, dass wir kurz danach tatsächlich sterben und unsere Leichen in der Mittagshitze verfaulen werden, während Möwen sich höflich darüber streiten, ob meine Augäpfel oder meine Genitalien der schmackhafteste Teil meines Körpers sind ...
    Augenblick, ich bin nicht ganz sicher, worauf ich mit dieser Anmerkung hinauswollte.
    Ich wünschte einfach, ich könnte mich entspannen. Das wünsche ich mir wirklich. Aber ganz so einfach ist das nicht. Das ständige Leid des Abenteurers besteht darin, dass das Abenteuer niemals mit der Leiche und der Beute endet. Ist das Blut vergossen und die Tat vollbracht, tauchen immer wieder Leute auf, die Vergeltung suchen, werden unterwegs alle möglichen Krankheiten aufgelesen. Zudem bleibt da noch die Tatsache, dass ein reicher Abenteurer nur ein besonders talentiertes und zeitweilig wohlhabendes Exemplar von Abschaum ist.
    Trotzdem ... auch das ist es nicht, was mir Probleme bereitet. Jedenfalls nicht in dem Maße wie die Stimme in meinem Kopf.
    Zuerst habe ich versucht, sie zu ignorieren. Ich habe versucht, mir einzureden, dass sie nicht in meinem Kopf spräche, sondern dass es nur meine abgrundtiefe Erschöpfung und meine geringe Moral wären, die mir zusetzen. Ich habe wirklich versucht, mir das einzureden ...
    Die Stimme hat mich eines anderen belehrt.
    Allmählich wird es schlimmer. Ich höre sie die ganze Zeit. Und sie hört mich die ganze Zeit. Sie weiß, was ich denke. Und was ich weiß, zieht sie in Zweifel. Sie erzählt mir alle möglichen schrecklichen Dinge, rät mir, noch schrecklichere Dinge zu tun, befiehlt mir zu verstümmeln, zu töten, zurückzuschlagen. Sie redet in letzter Zeit so laut, so laut, dass ich am liebsten ... dass ich einfach nur ...
    Pardon.
    Das Problem ist, dass ich die Stimme zum Verstummen bringen kann. Ich kann mir tatsächlich ein paar Augenblicke Ruhe vor ihr verschaffen ... aber nur, indem ich in der Fibel blättere.
    Miron hat mir strengstens verboten, das zu tun. Der gesunde Menschenverstand hat mir ebenfalls davon abgeraten. Ich habe beide ignoriert. Dieses Buch ist schrecklicher, als ich mir jemals hätte vorstellen können. Zuerst sagte es mir gar nichts. Seine Seiten waren nur mit unsinnigen Symbolen gefüllt und mit

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