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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Dinge zu erkennen, als die sie ihr Leben begonnen hatten.
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, gehören sie zu der Quelle meiner Kümmernisse.«
    »Sprich weiter.«
    »Sie kamen über mich. Sie haben mich angegriffen.«
    »Du befandest dich auf ihrem Land.«
    »Auf ihrem Land, auf dem nichts lebt.«
    »Dennoch war es ihr Land.«
    »Aber warum? Warum sollte man sich um ein solches Land überhaupt bemühen? Wäre es nicht sinnvoller, an einen Ort zu gehen, wo es noch Leben gibt?«
    »Wenn du dir ins Gedächtnis rufen möchtest, und diese Erinnerung ist nicht respektlos gemeint, sie hatten ein solches Land. Du hast es einem anderen Zweck zugeführt.«
    »Deine Großmut ist sehr freundlich, aber ich fühle mich von dem gewöhnlichen Ausdruck nicht beleidigt.« Sheraptus zuckte mit den Schultern. »Die Niederlinge haben ihr Land requiriert. Wir haben es genommen.«
    »Und warum habt ihr es genommen?«
    »Weil wir stark sind. Und sie schwach. Warum sind sie nicht einfach vor uns geflohen?«
    »Ah, ich fange an, deine Verwirrung zu begreifen. Darf ich eine Theorie formulieren?«
    »Aber bitte, fühl dich frei.«
    »Der Begriff, den du suchst, lautet ›Symbiose‹.«
    »Sym ... bi ... ose.« Er betonte jede Silbe. Dann fletschte er in einem purpurnen Lächeln seine scharfen, spitzen Zähne. »Ich mag dieses Wort. Was bedeutet es?«
    »Es ist ein Zustand, in dem durch gegenseitige Kooperation eine Lebensform die andere unterstützt.«
    »Ah, jetzt bin ich noch verwirrter. Du musst mir verzeihen.«
    »Das ist nicht nötig. Betrachte sie...« Der Graue Grinser deutete auf die verbrannten Leichen.
    »Die Grünen Dinge.« Sheraptus nickte. »Nun gut, sie sind nicht mehr so grün. Was ist mit ihnen?«
    »Sie haben ihr Land erst verlassen, als sie keine Wahl mehr hatten, weil es ihren Tod bedeutete, ihr Land zu verlassen. Sie haben es kultiviert, ihre Bäume gewässert und ihre Gewässer bewacht. Dafür hat ihr Land sie mit Früchten und Fischen versorgt, von denen sie sich ernähren konnten.«
    »Hm«, brummte Sheraptus. »Man bekommt fast ein schlechtes Gewissen wegen dem, was wir ihnen angetan haben.«
    »Fast?«
    »Wie ich sagte, wir haben ihr Land requiriert, um deine großzügigen Leistungen zu erwidern.«
    »Bitte, missversteh mich nicht. Die Blutsteine sind unser Geschenk an euch.« Sein Begleiter deutete auf die Krone. »Ihr habt sie bis jetzt sehr weise benutzt. Und wir vertrauen darauf, dass ihr sie auch zukünftig klug einsetzen werdet.«
    »Vertrauen...« Sheraptus richtete den Blick einen Moment himmelwärts, und seine milchig weißen, pupillenlosen Augen leuchteten auf. »Ah, ich glaube, ich verstehe. Macht es dir etwas aus, wenn ich etwas theoretisiere?«
    »Oh, bitte, tue dir keinen Zwang an.«
    »Du glaubst, dass wir eine Symbiose geknüpft haben. Du gibst uns diese Steine, führst uns in diese neue grüne Welt und dafür ...«
    »Sprich weiter.«
    »Töten wir den Niederen Abschaum. Diese ... Deine Krakenkönigin.«
    »Du scheinst das Konzept sehr gut zu begreifen.«
    »Dennoch bin ich nach wie vor verwirrt.«
    »Ach?«
    »Ja, in der Tat. Man sagt mir, es gäbe eine größere, eine riesige Welt jenseits dieser Sandbrocken, die in diesem ... man nennt es Ozean, richtig? ... treiben.«
    »Das stimmt, und es gibt sie.«
    »Eine riesige Welt mit Tieren, Vögeln, Bäumen, Menschen und ihrer ungeheuren Vielzahl von unsichtbaren Himmelswesen.«
    »Göttern.«
    »Ein anderes Wort für ›dumm‹.«
    »Einverstanden.«
    »Und es gibt...«, er sah seinen Gefährten an und verzog das Gesicht, »Frauen da draußen?«
    »Viele.«
    »Warum sind Sheraptus und die Arkklan Kaharn dann hier auf dieser einsamen Insel? Warum sind wir nicht da draußen und bringen mehr über diese Welt in Erfahrung?«
    »Ich benötigte eure Anwesenheit hier.«
    »Ah. Ich nehme an, die Frage lautet dann, warum wir auf dich hören?«
    Ihm wurde rot vor Augen, als Nethra hindurchströmte. Blutrotes Licht zuckte aus seinen Augen, und sein Gefährte war nur noch ein dunkler Fleck in diesem roten Nebel. Die Blutsteine in seiner Krone flammten auf und erwärmten das schwarze Eisen, in das sie eingelassen waren.
    Das war das Letzte, was diese Grünen Dinge gesehen hatten, bevor sie zu Asche zerfielen. Sie hatten in ihrer Sprache geschrien und waren in dem verzweifelten Versuch zu entkommen, übereinandergeklettert. Der Graue Grinser versuchte jedoch nicht zu flüchten. Der Graue Grinser bewegte sich nie, es sei denn, es ließ sich nicht

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