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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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festzuhalten und zu verhindern, dass er in eine ungeheure gähnende Dunkelheit hinabrutschte.
    Es ist entwürdigend, dass ich nicht einfach loslasse und diese ganze Angelegenheit hinter mich bringe.
    Doch Gedanken waren nicht genug.
    Aber wenn du das akzeptieren würdest, wärst du nicht du.
    Er fauchte und grub seine Krallen tiefer in die Wand. Das dicke, zähe Gewebe gab nur widerwillig nach, aber er spürte, wie Flüssigkeit aus den Wunden spritzte, die er verursachte, und über seine Hände lief. Der Boden bewegte sich heftig unter ihm.
    Und wenn ich das täte, wäre ich kein Rhega.
    Das Gurgeln wurde zu einem dumpfen Rumpeln, als etwas aus dem endlosen Gang unter ihm emporwallte. Die Wände erbebten, und der Boden schüttelte sich heftig, während sich Gariath mit seinen Klauen weiter hocharbeitete.
    Und wenn ich das nicht wäre, was sollte denn all dies hier?
    Er packte fester zu, grub seine Krallen bis zu der Haut an seinen Fingern hinein und stampfte mit den Füßen, um einen festen Halt auf dem bebenden Boden zu finden. Er spürte, wie die Flüssigkeit in immer größeren Strömen herausspritzte. Er grub die Klauen seiner Zehen in den Boden und fühlte die Blutpfütze, die sich um seine Füße bildete.
    Das Grollen unter ihm wurde lauter, erschütterte die Wände, den Boden und die Decke und ließ die dunkle, feuchte und stinkende Luft um ihn herum vibrieren. Gariath spürte, dass dieses Beben, das Geräusch der Wände, die sich um ihn herum zusammenzogen, und das Zittern, das sie durchlief, etwas Größeres, viel Größeres ankündigte.
    Du musst dir meinen Tod erst verdienen.
    Gedanken waren nicht genug.
    Doch wegen des Blutes, das über seine Hände lief, und der großen Welle aus Magensäften, die hinter ihm heranrauschte, vertraute er darauf, dass er seine Absichten klar und deutlich kundgetan hatte.
    Ein Spalt tauchte in der Dunkelheit vor ihm auf, der sich rasch zu einem großen, klaffenden Loch ausweitete, das von schwarzen spitzen Stacheln gesäumt war. Einen Wimpernschlag später strömte gedämpftes blaues Licht herein.
    Dem unmittelbar eine Sturzflut von Meerwasser folgte.
    Der Drachenmann lockerte plötzlich seinen Griff, als das Wasser gegen seine Brust spritzte und die Säure gegen seinen Rücken schlug. Einen Augenblick lang schien es, als könnte er zwischen diesen beiden Kräften zermalmt werden. Aber der Ozean war nur ein Ozean. Die Magensäfte jedoch, die unter ihm aufgestiegen waren, waren mit Hass und Wut darüber angereichert, dass ein krallenbewehrtes Ärgernis schon den ganzen Tag in einer empfindlichen Speiseröhre saß.
    Sie spülten ihn wie einen unverdauten roten Brocken auf einer Wolke aus Blut und schwarzer Magensäure hinaus.
    Er flog hilflos in das ungeheure Meer, als die Kiefer der Akaneed sich hinter ihm schlossen und ihr ungeheurer schlangenartiger Körper vorwärtsdrängte. Ihre Schnauze streifte ihn nur, aber das genügte, um ihn mit wild rudernden Armen und Beinen durch das Wasser zu treiben. Er prallte von der blauen Haut der Kreatur ab, als sie unter ihm abtauchte.
    Es wäre einfach gewesen loszulassen, in dem endlosen Blau davonzutreiben und zu verschwinden. Vielleicht würde er überleben, vielleicht würde die Akaneed den Rest ihres Lebens mit einem Auge glücklich weiter existieren, vielleicht würden sie sich später gegenseitig umbringen. Aber das Wort »vielleicht« war ein menschliches Wort, das von menschlichen Gedanken nicht zu unterscheiden war und das entsprechend leicht verfälscht werden konnte.
    Er jedoch war Rhega.
    Aus diesem Grund griff er zu, als der Schwanz der Seeschlange unter ihm vorbeizuckte.
    Gariath wirkte wie ein winziger roter Parasit auf dem ungeheuren Körper der Bestie. Er bemühte sich aus Leibeskräften, sich an dem zuckenden Schwanz festzuhalten. Er kämpfte gegen eine wahre Wand aus Wasser an und dagegen, dass sich die Lunge in seiner Brust zusammenzog. Auf dem Schwanz der Seeschlange hockend, wo er sich mit seinen Krallen festhielt, konnte er den Kopf der Bestie nicht einmal sehen. Der ungeheure Körper des Tieres, der sich blau vor ihm hin und her wand, verschwand in dem trüben Meerwasser.
    Allein dieser Anblick hätte genügen sollen, um ihn auf die Idee zu bringen loszulassen, zu bedenken, ob es wirklich klug war, eine Schlange von der Größe eines Schiffes zu bekämpfen, und zu überlegen, ob man eine solche Kreatur überhaupt töten konnte.
    Es hätte genügen sollen.
    Hätte er sie nicht zuvor von innen gesehen.
    Der raue

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