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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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lebendigem Leib gegrillt hatte, war für gewöhnlich nicht übermäßig empfindlich. Aber irgendetwas an dieser Autopsie bereitete ihm Unbehagen, obwohl er schon etliche mit angesehen hatte.
    Die Hände der Priesterin waren blutüberströmt und glänzten dunkelrot. Sie hatte keine Handschuhe verlangt und ihn nur böse angefahren, als er ihr welche angeboten hatte. Sie reinigte ihre Hände notdürftig mit einem feuchten Lappen, und als sie sich damit die Stirn abwischte, hinterließ er rote Streifen auf ihrer Haut. Sie setzte die Autopsie dessen ungeachtet fort und nahm die Zange in die Hand.
    Dreadaeleon überlegte derweil, dass ihn vielleicht nicht die Operation so sehr irritierte, sondern eher die Person, die sie durchführte. Er hatte Asper noch nie so erlebt, sie auch noch nie so reden hören. Ihr Anhänger, der Phönix ihres Schutzgottes Talanas, hing nicht um ihren Hals. Das war in letzter Zeit häufiger vorgekommen.
    Was ist mit dir auf diesem Schiff passiert?
    Er hätte die Frage vielleicht gestellt, wenn ihm nicht das ohrenbetäubende Krachen zuvorgekommen wäre, mit dem sie den Brustkorb öffnete.
    »Oh.« Sie hob interessiert die Brauen. »Das ist bemerkenswert.« Sie griff in den Brustkorb und stieß mit der Zange gegen einen Widerstand.
    »Was ist?«, erkundigte sich Bralston.
    »Dieses Wesen hat zwei Herzen.«
    Dreadaeleon verzog das Gesicht. »Unmöglich.«
    »Na klar, ich lüge.« Sie verdrehte die Augen. »Dann komm her und sieh es dir selbst an.«
    Ihrem Tonfall nach zu urteilen hielt sie das wohl für so etwas wie eine Mutprobe, und Dreadaeleon erwog, ihr Ansinnen abzulehnen. Aber das ging nicht; er konnte unmöglich vor Asper kneifen. Vielleicht forderte sie ihn ja höchstpersönlich heraus. Möglicherweise konnte er heilen, was sie im Augenblick plagte. Das wusste sie, und er wusste, dass er das nur konnte, wenn er nicht kniff.
    Also stand er auf und ging zu der Leiche. Im selben Moment bereute er es.
    Die tote Niederling erwiderte seinen Blick. Ihre weißen Augen waren immer noch hasserfüllt, obwohl sie schon vor so langer Zeit leblos aus dem Ozean gezogen worden war. Er schluckte schwer, als er den Blick auf den offenen Brustkorb der Kreatur richtete. Zwischen den dicken Adern und, Asper hatte nicht gelogen, den Muskeln, die überall zu sehen waren, bemerkte er die Organe: einen faustgroßen Muskel und daneben einen kleineren, etwas weniger entwickelten.
    »Also …« Er runzelte die Stirn und zwang sich dazu, den Blick nicht abzuwenden. »Was bedeutet das?«
    »Da gibt es eine Reihe von Möglichkeiten«, meinte Bralston. »Vielleicht werden dort, wo diese Rasse herkommt, besondere Anforderungen gestellt. Frühere Autopsien von Kreaturen, die aus einer widrigen Umwelt kommen, haben ergeben, dass diese Wesen sehr gut angepasst sind.«
    »Vielleicht«, meinte Asper. »Oder aber sie ist einfach nur eine derartig gewaltige Masse von grässlichen Muskeln und Hass, dass sie ein zweites Herz braucht. Was ich bereits am Anfang vermutet habe.«
    »Merkwürdig«, meinte Dreadaeleon.
    »Was ist merkwürdig?«, wollte sie wissen.
    »Ich weiß nicht, ich hätte gedacht, Ihr würdet das genießen.« Er hob den Blick und bemerkte ihre ausdruckslose Miene. Er hustete und lächelte schwach. »Ich meine, Ihr habt immer Interesse an Physiologie gezeigt. Das ist doch etwas, was Eure Kirche Euch lehrt, stimmt’s? Ganz am Anfang, als wir uns zum ersten Mal mit Lenk getroffen haben, wollte er immer, dass wir, Ihr und ich, jedes Tier aufschneiden, das wir getötet haben, um herauszufinden, ob wir irgendetwas Essbares finden. Wisst Ihr noch?«
    Sie starrte ihn einfach nur an.
    »Das war natürlich eine Notwendigkeit für Abenteurer ohne feste Arbeit«, fuhr er fort, »aber Ihr und ich haben immer viel Zeit darauf verwendet, die Kadaver zu untersuchen, und wir haben alles aufgezeichnet. Das war doch genau das Richtige für uns, stimmt’s? Wir waren stets diejenigen, die es zerlegt haben. Wir haben die Tiere katalogisiert. Wenn auch unsere bisherigen Ergebnisse uns nicht bekannt gemacht haben, bin ich sicher, dass dies da …«, er deutete auf die Niederling, »… dafür sorgen wird. Also …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich will wahrscheinlich einfach nur sagen, dass das hier ein wenig wie in den alten Zeiten ist. Besseren Zeiten.«
    Als er sie wieder ansah, war ihre Miene nicht mehr ausdruckslos. Irgendetwas regte sich in ihren Augen. Sein Puls raste.
    Ganz ruhig, mein Alter, ermahnte er sich. Vielleicht bricht

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