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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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er es hörte – und warf sich auf der Stelle zu Boden. Das Sikkhun rauschte nur einen Augenblick später an ihm vorbei. Seine Krallen wirbelten die Erde auf, und sein klagendes Lachen zerriss die Luft, als es an ihm vorbeiraste.
    Er blickte hoch und begegnete für einen Moment Xhais hasserfülltem Blick. Mehr als diesen einen Blick gönnte sie ihm nicht. Er wurde von der großen Klinge in ihrer einen Hand und dem dünnen, knochenbleichen Speer in ihrer anderen verschont. Diese Waffen waren für einen ekelhafteren Auftrag gedacht, nicht für diese Fingerübung, mit der sie ihn hätte erledigen können. Ihre Aufgabe verbarg sich in der Staubwolke, als sie hinter den schwarz gepanzerten Kriegerinnen her stürmte.
    Und seine Aufgabe?
    Soll ich mich wieder ins Getümmel stürzen?
    Er warf einen kurzen Blick auf die Staubwolke und das Gemetzel und schob diesen Gedanken rasch beiseite.
    Weglaufen?
    Er sah zu dem Kelp, der den Sandkreis umringte, auf die Niederlinge und das bereits zuvor erwähnte Massaker.
    Soll ich Grünhaar suchen? Nein, sie wird mir nur sagen, ich soll Sheraptus aufhalten oder etwas Ähnliches. Was nicht heißt, dass das eine schlechte Sache wäre.
    Aber womit? Er war müde, kurzatmig und nur mit einer offensichtlich nützlichen Bedeutungslosigkeit ausgerüstet. Und der eher bedrohlichen Vorahnung, dass jeden Moment aus einer seiner diversen Körperöffnungen Flüssigkeiten spritzen würden.
    Es könnte klappen. Wenn du dich nur richtig hinstellst und … nein, nein! Hör zu, du hast doch etwas, das hier vielleicht funktionieren könnte, richtig? Du hast einen ihrer Steine, oder nicht? Wenn du diesen Stein benutzen würdest … nein, das wäre Häresie.
    Trotzdem glitt seine Hand wie von selbst in seine Tasche. Sein Körper hatte es offensichtlich satt, auf die Entscheidung seines Gehirns zu warten, ob er überleben wollte oder nicht. Er tastete in der Tasche herum, und schließlich fanden seine Finger etwas Festes, Kaltes. Den Stein. Den Stein, der ihn heilen würde, der ihm genug Macht geben würde, um …
    Ah, warte, nein, dachte er und zog die Hand wieder aus der Tasche. Das ist nicht der richtige, stimmt’s?
    Dieser Stein war der einfache Granitbrocken an der schwarzen Halskette, den Denaos erbeutet hatte. Er war plump und grob und vollkommen nutzlos.
    »Woher hast du den?«
    Sein Kopf war schuld, davon war er überzeugt. Dieser ganze Lärm und der Staub stiegen ihm zu Kopf. Deshalb gelang es den Leuten immer wieder, sich unbemerkt an ihn heranzuschleichen. Oder vielleicht war er tatsächlich so dumm, dass er übersehen konnte, wie sich ihm ein riesiges Sikkhun näherte. Es blieb vor Dreadaeleon stehen, keuchend, während sein Reiter auf ihn herunterstarrte.
    Es war der andere Hexer, der große, dünne mit dem weißen Ziegenbart. Sein Gesicht war ausdrucksvoller als das des anderen. Und im Moment drückte es Schock und Entsetzen über den Anblick des Jünglings aus. Und höchstwahrscheinlich nicht aus schmeichelhaften Gründen für Letzteren.
    »Dieser Stein, ich habe ihn …« Er streckte eine Hand aus, als wollte er den Stein packen. »Du hast ihn genommen. Qaine … sie …«
    »Also …« Dreadaeleon wich langsam zurück, in der Hoffnung, seine Anwesenheit wäre bei diesem Gespräch nicht unbedingt vonnöten.
    »Qaine. Qaine «,wiederholte der Mann.
    Seine Lippen zitterten einen Moment, und seine Augen schimmerten feucht, jedenfalls so lange, wie er brauchte, um tief Luft zu holen. Er hielt den Atem an und kniff die Augen fest zusammen. Als er sie wieder öffnete, loderte rote Energie in ihnen.
    »Ich will«, flüsterte er, »dass du stirbst.«
    Gariath war noch am Leben.
    Wie immer kommentierte er einen gescheiterten Versuch zu sterben mit einem enttäuschten und widerwilligen Seufzer. Er fühlte sich benommen, während sein Blut und sein Atem sich bemühten, wieder ihren angestammten Platz in seinem Körper einzunehmen. Er schwankte, als er sich erhob, und fühlte sich seltsam leer. Als hätte sein Kopf noch nicht begriffen, dass er immer noch lebte, und als wäre sein Geist bereits ins Jenseits aufgebrochen.
    Langsam kehrte seine Geistesgegenwart zurück, als wäre sie weggejagt worden und kehrte jetzt niedergeschlagen heim.
    Aber vor ihm in der Schlange am Tor des Todes warteten bereits Hunderte.
    Etwas stieß gegen seinen Fuß. Ein langer grüner Arm arbeitete sich aus den glitschigen Steinen heraus, die von klebrigem rotem Blut und schwarzer Asche bedeckt waren. Die Hand hatte fünf

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