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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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die Speerspitze in einem unheilvollen Blau zu schimmern begann.
    Die Haut des Shen wurde schwarz, während er hilflos auf dem Schaft zappelte. Alle Flüssigkeit und Wärme verließ ihn, wurde in einem tiefen Atemzug in den Speer gesogen. Selbst der Staub wurde von dem Speer verschluckt.
    Lenk sah zu, wie Xhai die Waffe schüttelte und eine erstarrte schwarze Hülle vom Schaft fiel.
    Er beobachtete, wie Mahalars Überreste auf dem Boden landeten.
    Und er sah, wie seine erlöschenden, dunklen Augen ihn anstarrten.
    »Hier! Hier ist etwas!«, rief Denaos. »Schnell, hilf mir, daran zu ziehen!«
    Es klickte. Der Stein ächzte, als noch mehr schwarz gekleidete Kriegerinnen die Treppe heraufrannten. Sie trugen etwas Massives, Schweres. Das steinerne Portal schloss sich langsam wieder. Xhai schulterte den Speer und ging zu ihrem Reittier zurück.
    Lenk hockte da und starrte in die Dunkelheit.

30

FEUER
    »Also … was jetzt?«
    Lenk konnte Denaos in der Dunkelheit ganz deutlich verstehen. So wie er ihn auch schon die letzten sechsmal verstanden hatte. In einem pechschwarzen Raum, mit warmer, abgestandener Luft und dem muffig-feuchten Gestank von Fäulnis gab es erstaunlich wenig zu tun.
    Sie hatten sich aufgeteilt und suchten blind nach einem weiteren Hebel, nach irgendetwas, das ihnen vielleicht einen Fluchtweg öffnen würde. Den primitiven Metallstab, der die Steinplatte wieder verschlossen hatte, hatten sie durch Zufall gefunden. Er war in zwei Teile zerbrochen, als sie ihn benutzten. Sie konnten nicht mehr zurück, selbst wenn sie gewollt hätten.
    »Ueyh!« Die Stimme klang schwach, gedämpft durch den Stein.
    »Toh!«, antworteten ihr fünf andere.
    Die Steinplatte erzitterte, als etwas dagegendonnerte.
    Allerdings wollten sie auch gar nicht zurückgehen und nachsehen, was da los war. Ebenso wenig begeisterte sie die Aussicht, dass etwas durch die Platte brechen könnte. Allerdings schien das nicht sonderlich wahrscheinlich. Die Steinplatte erzitterte nur unter den Schlägen, weiter nichts. Lenk fand das sehr tröstlich, bis ihm wieder einfiel, dass ihnen dadurch auch der einzige Fluchtweg versperrt war.
    Also tasteten sie weiter blind in der Kammer herum.
    Seine Finger fanden nur kalten Stein. Aber kalter Stein war immer noch besser als viele andere Möglichkeiten. Von denen eine in diesem Moment ziemlich heftig gegen ihn prallte.
    »Entschuldige«, sagte Kataria.
    »Schon gut«, antwortete Lenk.
    »Oh, du bist es.« Sie stieß wieder gegen ihn. Diesmal jedoch benutzte sie ihre Fäuste.
    »Bei den Göttern, wirst du wohl damit aufhören?«, zischte er.
    »Ich sollte noch viel Schlimmeres mit dir machen«, gab sie hitzig zurück. »Gariath würde sicher wollen, dass ich etwas Schlimmeres mit dir anstelle.« Sie schlug ihn erneut. »Wie konntest du sie einfach so im Stich lassen?«
    »Wir können nicht mehr weglaufen«, antwortete er.
    Er konnte ihren finsteren Blick fast spüren. »Immerhin sind wir hierhergerannt.«
    »Zugegeben, aber ich wollte wenigstens in einem Stück hier ankommen!«, fauchte er. »Hör zu, ich weiß, dass es richtig gewesen wäre zurückzugehen. Ich weiß auch, dass wir gar nicht erst hierher hätten kommen sollen. Ich war es, der auf einem Schiff davonsegeln wollte, das aus Echsenkörpern und Hautsegeln bestand, aber du …«
    »Sie ist schwach. Eine Verräterin. Sie hat uns hintergangen.«
    »Ich wollte sie nie bei uns haben. Hätte sie getötet. Viel zu dunkel.«
    Er schüttelte den Kopf. Es war ein Flüstern. Eigentlich nur eine Erinnerung an Geflüster. Es war leicht zu ignorieren. Pah, wer glaubte das denn? Er glaubte es jedenfalls nicht, nicht einmal ansatzweise.
    »Uns sind nicht viele Möglichkeiten geblieben«, meinte er. »Die Fibel darf nicht in die Hände der Niederlinge fallen.«
    »Nicht dass wir daran viel ändern könnten«, mischte sich Asper von der anderen Seite des Raumes ein. »Irgendwann werden sie zweifellos durch diese Steinplatte brechen.«
    »Nicht wenn die Dämonen sie zuerst töten«, warf Denaos ein. »Wenn ihr nur inbrünstig genug betet, dann haben die Götter vielleicht Mitleid mit uns. Die Dämonen töten die Langgesichter und haben keine Möglichkeit, zu uns zu kommen, und wir sind in der angenehmen Lage zu verhungern … Oh, bei den Göttern!«
    Sein Fluch wurde vom Schaben eines Steines begleitet, als der Assassine rücklings zu Boden stürzte.
    »Da … da war etwas …«, stammelte er. »Ich habe gerade … etwas berührt!«
    »Etwas?«, erkundigte sich

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