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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Kataria bissig. »Ist es vielleicht groß und schwarz?«
    »Nein.«
    »Dann sehe ich es nicht.«
    Ein schwaches Licht glühte in der Dunkelheit auf. Es wurde stärker und enthüllte einen schlanken, sich windenden Körper, ausdruckslose, glasige Augen und schwache Punkte von grünem Licht, die mit jedem Atemzug heller wurden. Der Fisch wandte sich ab und stieg langsam empor.
    Zu einem Dutzend weiterer Lichter, die mit ihm aufflammten. Fische schwammen unter der Decke einer großen, runden Kammer, die in den Berg gehauen war. Sie tauchten die Dunkelheit in ein weiches, widerliches Blau und Grün. Die Wände waren mit Bildnissen von großen, mächtigen Frauen mit wohlwollend ausgestreckten Händen bemalt, mit Gesichtern, die von Feuer und Schwert ausgelöscht worden waren. »Tod den Heiden«, »Ehre den Göttern«, »Tötet alle Dämonen« und weitere ähnlich beredte Sätze waren mit dunkler rußiger Schrift auf die Wände gekritzelt.
    »Da stehen aber sehr viele verschiedene Sprachen«, merkte Kataria an.
    »Wie?«
    »Dieser Spruch da ist shictish«, erklärte sie und deutete auf eine Reihe von Symbolen auf der Wand. »Und der da ist in einer anderen Sprache geschrieben.«
    »Die Armeen der Sterblichen«, murmelte Lenk. »Alle Völker hatten sich zusammengeschlossen, um gegen Ulbecetonth zu kämpfen.«
    »Jedenfalls so lange, wie jede Kultur die Chance hatte, irgendeine Gemeinheit an die Wand zu schreiben«, spottete Denaos und schlenderte an ihnen vorbei. »Falls ihr nicht versuchen wollt, einen Fluch darunter zu finden, der euch noch unbekannt ist, schlage ich vor, dass ihr herkommt und euch das hier anseht.«
    »Uyeh!«
    »Toh!«
    Erneut erzitterte die Steinplatte. Mehr Aufmunterung brauchten sie nicht, um Denaos auf die andere Seite der Höhle zu folgen. Dort befand sich ein großer, bogenförmiger Durchgang, der von zwei Statuen flankiert wurde, die als Pfeiler dienten. Beide zeigten kräftige junge Männer mit langem, wallendem Haar und so etwas wie Flossen an der Seite ihrer Köpfe. Sie hielten Dreizacke in ihren Händen, zwischen deren Fingern Schwimmhäute zu erkennen waren.
    Ihre steinerne Haut wurde von einem komplizierten Netz aus Ketten bedeckt, die um sie geschlungen waren und sich in der Mitte des Durchgangs trafen.
    Dort stand eine andere Statue, kleiner, aber weit beeindruckender. Ein Mann mit einer Kapuze und einem ungeheuren steinernen Auge statt eines Gesichtes. Die linke Hand hatte er – die Handfläche nach außen – in einer abwehrenden Haltung ausgestreckt, genau wie jene Statuen, die Lenk auf Teji und Jaga gesehen hatte. Die Ketten banden diese Statue an die Pfeiler, und an jedem dritten Kettenglied war ein Fetzen Papier mit kaum entzifferbarer Schrift in die Öse geschlungen.
    »Was steht drauf?«, fragte er, während er die Papierschnipsel betrachtete.
    »› Kehr um, du, der du hier wandelst‹«, las Denaos von einem Streifen ab. »›Der Weg vor dir ist für alle versperrt bis auf die Toten. Es möge eintreten, wer ihre Gemeinschaft sucht.‹«
    »Steht das wirklich da?«
    »Nein, tut es nicht. Ich dachte nur, das würde bedrohlich genug klingen, damit du eine Weile aufhörst, darüber nachzudenken.« Er versuchte, zwei Ketten so weit auseinanderzuziehen, dass die Lücke groß genug war, um sich hindurchzuzwängen. »Hilf mir mal.«
    »Sicher.« Der junge Mann ging zu ihm und packte die Kette. »Kat, pass auf. Asper …«
    Er hatte diesen Satz nicht mit einem Schrei beenden wollen, einem Schrei, den normalerweise Leute ausstießen, denen man einen glühenden Schürhaken ins Auge gerammt hatte. Aber als er versuchte, an den Ketten zu ziehen, spürte er, wie etwas in ihm riss. Seine Schulter wurde feucht und klebrig. Und ein faulig stinkender Geruch stieg ihm in die Nase.
    »Was zur Hölle ist mit dir los?« Denaos hob fragend eine Braue.
    »Äh …«
    Bevor er etwas Klügeres von sich geben konnte, zog Asper den Kragen seines Wamses zurück und warf einen Blick auf die ungesund schillernde Infektion in der Wunde auf seiner Schulter.
    »Ich habe es dir gesagt!«, fuhr sie ihn an. »Habe ich es dir nicht gesagt? Was habe ich gesagt?«
    »Was hast du denn gesagt?«, fragte Kataria sie. Sie starrte erstaunt auf die Schulter. »Was stimmt mit ihm nicht?«
    »Es geht mir gut«, behauptete Lenk.
    »Ich weiß nicht, ob du versuchst, stoisch, schlau oder dumm zu sein«, meinte Asper und deutete auf die Schulter. »Jedenfalls schließt das da zwei dieser Eigenschaften aus.« Sie betrachtete die

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