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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ansiehst, wie du mit mir redest, wie ich mich …« Er rieb sich den Nacken. »Es ist alles schwierig. Es war schwierig, als ich dich getroffen habe. Es wird niemals einfach sein, und selbst wenn es nicht schwierig ist, wird es schmerzhaft sein.«
    »Welchen Sinn hat es dann?«
    »Ich habe nichts anderes. Ich rede jetzt nicht über Familie oder so etwas. Ich weiß nur einfach nicht … ich weiß einfach nicht, was ich außer Kämpfen und Töten tun soll. Selbst wenn ich sage, ich will einen Bauernhof haben, klingt das falsch. Als wäre es etwas, das ich noch nicht einmal von Ferne zu Gesicht bekommen werde, aber das mich besser macht, allein dadurch, dass ich davon rede, es zu wollen.«
    Jetzt sah sie ihn an. Scharf. Ihr Blick war undurchdringlich. Aber er konnte seine Augen nicht von ihr abwenden. Ihre Augen wirkten selbst in der Dunkelheit riesig. Und je länger er hineinblickte, desto größer kamen sie ihm vor. Sie wuchsen, sogen ihn auf, und ihre Augen wurden alles. Sie schien nur noch aus Augen zu bestehen.
    »Aber dann siehst du mich an. Und dann berühre ich dich; und dann rieche ich dich. Und plötzlich ist da noch etwas anderes, abgesehen vom Töten und Kämpfen. Und das will ich mehr als je zuvor. Und ich werde alles tun, ganz gleich, was es kostet, um das festzuhalten.«
    Er streckte seine Hand aus und ergriff die ihre. Er zog sie an sich. Sie drehte sich auf den Bauch, schob sich auf seinen Körper, bog ihren Rücken durch. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, als hätte er schon immer dorthin gehört. Lenk spürte ihre Atemzüge durch die Bewegungen ihres Bauches, roch den Duft ihres Haares, nahm die Furcht in ihren Augen wahr.
    Und es tat weh.
    »Also … sag mir einfach, was das ist. Den Rest finde ich schon selbst heraus.«
    Es gab nichts, was sie hätten sagen können. Er konnte nichts sagen, um ihre Ängste zu vertreiben. Sie konnte nichts sagen, um ihn davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee war. Es gab nichts, keine Worte, die nicht zu voll von Dingen gewesen wären, die ihnen Angst gemacht hätten.
    Und er zog sie dichter an sich.
    Und sie schmiegte sich fester an ihn.
    Und er spürte, wie ihr Atem ihn erfüllte, sie fühlte seine schwieligen Hände auf ihrem Rücken, dann spürten sie, wie sie ineinanderglitten, als hätten sie das einfach immer schon tun sollen.
    Und er schloss die Augen.
    Und sie schloss die Augen.
    Und sie legte ihren Kopf auf seine Brust.
    Und er hielt sie fest.
    Und sie sagten nichts.

38

ICH HABE DICH VERMISST,
ZIVILISATION
    »Es waren keine guten Menschen. Sie hatten keine Moral. Und sie waren auch nicht sonderlich kräftig, bis auf die Körperteile, die sie für ihre häufig irregeleiteten Taten benötigten.« Paladin-Serrant Quillian Guisarne-Garrett Yanates senkte den Kopf und legte die Hand in dem ehernen Handschuh auf ihren Brustpanzer. »Aber sie waren tatsächlich Kinder der Götter. Und zumindest eine von ihnen war unzweifelhaft eine Priesterin. Obwohl ihre Entscheidungen höchst fragwürdig gewesen sein mögen, sollte ihnen das zumindest ein wenig göttliche Gunst einbringen. Damit sie … nun ja, damit sie ein wenig Spaß in der Hölle haben.«
    Sie drehte sich herum und lächelte. Unter ihrem rechten Auge prangte eine neue Tätowierung. Der dunkelhäutige Mann mit dem kahlen Kopf in der hervorragend geschnittenen Kleidung schien jedoch nicht sehr beeindruckt davon zu sein.
    »Gegen Ende fehlt der Geschichte etwas«, antwortete Argaol.
    »Inwiefern?«
    »Es mangelt ihr an jedweder Glaubwürdigkeit oder Würde.«
    »Diese Leute können von Glück reden, dass ich ihnen überhaupt so viel Respekt erweise«, antwortete Quillian verächtlich. »Ich bezweifle stark, dass es auch nur zwei Menschen auf der Welt gibt, die einer Gruppe von widerlichen Abenteurern eine Totenrede schreiben würden, ganz zu schweigen davon, sie auch noch zu halten.«
    »Um eine Beerdigung zu veranstalten, braucht man Leichen.«
    »Sind sie nicht seit etlichen Wochen überfällig? In diesem winzigen Boot? Und wir haben keine Nachricht von Sebast oder den anderen bekommen, die wir ihnen nachgeschickt haben. In Anbetracht des Fehlens von Leichen bin ich dafür, logisch zu denken.« Sie warf dem kleineren Mann in der noch besser geschnittenen Garderobe, der neben Argaol stand, einen kurzen Seitenblick zu. »Denn soweit ich verstanden habe, haben wir keine große Wahl.«
    Der Hafenmeister von Port Destiny sah sie finster an. »Ich sage einfach nur, wie ich es schon einmal getan habe,

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