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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verschlechtert? Oder waren neue Beschwerden hinzugekommen? Ihr lagen die Fragen auf der Zunge, aber sie war klug genug, sie herunterzuschlucken. Sie würde früh genug erfahren, worum es ging.
    »Die Besprechung findet morgen ausnahmsweise nach dem Mittagessen statt. Bis dahin müsste auch der Obduktionsbericht über die kleine Russin eingetroffen sein. Richte das bitte den anderen aus.«
    Er wedelte mit der Hand. Die Audienz war zu Ende. Dieses Abweisende und Abwesende war ganz untypisch für ihn. Offensichtlich bedrückte ihn etwas.

D ie Stimmung am Tisch war gedämpft. Vor dem Abendessen hatte Krister erzählt, was bei seinem Besuch beim Tierarzt rausgekommen war. Irene schob ihr Essen auf dem Teller hin und her. Ihr war der Appetit vergangen. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Bei Sammies Knoten handelte es sich um Krebsgeschwülste. Fast der ganze Körper war von den Geschwülsten befallen. Es sah nicht gut aus.
    »Der Tierarzt meint, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt: Erst entnehmen sie einem der Knoten eine Zellprobe, und dann bekommt Sammie eine passende Chemotherapie«, sagte Krister.
    »Von Chemotherapie wird einem übel und man verliert die Haare … beziehungsweise das Fell«, sagte Jenny düster und seufzte.
    »Er ist munter und fröhlich, vielleicht etwas müder als früher, aber schließlich ist er auch schon fast dreizehn«, sagte Irene.
    »Dreizehn Jahre sind bei einem Hund sehr viel. Mit dreizehn ist er alt«, stellte Jenny fest.
    Krister und Irene sahen sie an. Schließlich sagte Krister:
    »Du findest also nicht, dass wir ihn behandeln lassen sollten? «
    »Ja. Das erschwert ihm nur seine letzte verbleibende Zeit. Es ist sicher besser für ihn, unbeschwert zu leben, solange er noch die Kraft dazu hat.«
    Als überzeugte Veganerin stand Jenny auch der Schulmedizin
kritisch gegenüber. Sie stand abrupt vom Tisch auf und ging ins Wohnzimmer. Sammie lag friedlich schnarchend unter dem Couchtisch. Er wachte auf, als Jenny sich neben ihn legte und ihr Gesicht in sein weiches Fell vergrub. Schlaftrunken bemerkte er, dass sie weinte. Er wusste, was er in so einem Fall zu tun hatte. Vorsichtig stupste er sie mit der Schnauze an und leckte rasch ihre Tränen ab. Die waren salzig und gut. Das hatte er immer getan, wenn eine der Zwillingsschwestern traurig gewesen war. Immer war es ihm gelungen, das Weinen in Gekicher und Lachen zu verwandeln. Aber nicht dieses Mal. Verwirrt sah Sammie seine Freundin an, die schluchzend neben ihm lag, und bedachte auch sein Frauchen und sein Herrchen, die mittlerweile in der Tür standen, mit einem bekümmerten Blick. Sie waren ratlos, wie sie mit Jennys Trauer umgehen sollten. Krister beugte sich zu Irene hinüber und flüsterte:
    »Ich glaube, Sammie weiß am besten, wie man sie tröstet.«
    Sie kehrten zum Esstisch zurück. Katarinas Teller war unbenutzt, sie würde erst später nach Hause kommen. Und wahrscheinlich würde sich dann die Szene wiederholen.
    »Ich finde nicht, dass wir jetzt schon um ihn trauern sollten. Schließlich wissen wir, dass Hunde im Schnitt zehn Jahre leben. Einige länger, andere etwas kürzer. Jenny hat Recht. Sammie soll seine letzte Zeit genießen können. Er scheint keine Schmerzen zu haben. Und falls er welche bekommt, können wir immer noch handeln. Aber bis dahin sollten wir uns über jeden Tag freuen, den wir noch mit ihm verbringen dürfen«, sagte Krister mit Nachdruck.
    Irene nickte, brachte aber kein Wort über die Lippen.
     
    In der Nacht war das Wetter umgeschlagen. Die Temperatur lag genau bei null Grad, ein dichter Nebel zog vom Meer auf und hüllte die gesamte Küste ein. Die Feuchtigkeit drang in den trockenen Schnee. Mit bloßem Auge war zu erkennen, wie sehr die Schneewehen seit dem Vortag in sich zusammengesunken waren. Irene beglückwünschte sich selbst dazu, dass sie den Schnee immer sofort weggeschaufelt hatte.

    Der Nebel verringerte die Sichtweite. Die Autoschlange kroch dahin. Alle folgten den Rücklichtern des Vordermanns.
    Es war einer dieser Morgen, an denen die Selbstmordrate in die Höhe schnellte.
    Tommy wirkte, als wolle er seinen Teil dazu beitragen.
    Irene stutzte, als sie seine düstere Miene sah, die ganz untypisch für ihn war. Ihrer Meinung nach war er in der Regel morgens unerträglich munter. Sie begrüßte ihn, hängte dann ihre Jacke an den Haken an der Tür und fragte:
    »Ist was passiert?«
    »Setz dich erst mal«, sagte Tommy und deutete auf ihren Schreibtisch.
    Als

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