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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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konnten weder krabbeln noch laufen, wie diese es taten. Wenn sie gegeneinanderprallten und zerbrachen, sollten die Splitter nicht zucken wie Schlangenkörper, nachdem man ihnen die Köpfe abgehackt hatte, aber genau das taten diese Gliedmaßen und Rümpfe und Köpfe aus Glas, während sie in kleinere und immer kleinere Stücke zerbrachen, bis sie plötzlich stillhielten.
    Wenn die Monstrosität mit dem Glasgesicht eine Mordmaschine wie die Frau in dem blauen Morgenmantel gewesen war, dann schien es so, als hätte etwas sie zerstört.
    Die Türglocke läutete.
    Rusty hatte vor, dem Flur in die Küche zu folgen, da er hoffte, das Haus durch die Hintertür verlassen und diese Dinger von dem Haus fortführen zu können. Aber jetzt trat etwas aus dem dunklen Wohnzimmer und schnitt ihm den Fluchtweg ab.
    Sein Verstand begab sich von den Randbezirken der Zurechnungsfähigkeit an deren Grenze.
    Victor der Unbefleckte besitzt sämtliche Erinnerungen des ursprünglichen Victor. Daher kennt er die Bedeutung der Worte, die hinter ihm gesprochen wurden: Ich bin’s zufrieden.
    Vor mehr als zweihundert Jahren, kurz nachdem Deuca lion Victors Braut Elizabeth am Ufer des Comer Sees getötet hatte, war der grandiose Wissenschaftler und Schöpfer von Menschen nach Genf zurückgekehrt. Als er dort nachts auf einem Friedhof kniete und Rache gelobte, hatte sein Geschöpf ihn aus der Dunkelheit verhöhnt: Ich bin’s zufrieden, elender Wurm!. So hast du denn beschlossen, am Leben zu bleiben! Ich bin’s zufrieden!
    Deucalion hatte gemeint, jetzt würde das Leid seines Schöpfers so gewaltig wie sein eigenes sein und sie beide würden für den Rest ihres Lebens leiden, Victor aufgrund dessen, was er durch seinen Stolz und seine unbesonnenen Versuche verloren hatte, und Deucalion, weil er für alle Zeiten ein Außenseiter und der Einzige seiner Art sein würde.
    Victor der Unbefleckte dreht sich um und sieht den Riesen, der Jahrhunderte bevor er selbst in New Orleans auferstanden ist, um den ursprünglichen Victor zu ersetzen, zum Leben erweckt wurde. Ihn plagt keine Spur von Furcht. Vielmehr läuft sein einzigartiger Intellekt auf Hochtouren, und seine Neugier ist so scharf wie ein Skalpell.
    Deucalion sagt: »Vor sehr langer Zeit hast du Robert Walton deine Geschichte erzählt, diesem Mann an Bord des Schiffs, das im arktischen Eis festgefroren war. Seine Briefe und Tagebücher hat Mary Shelley verwendet, um ihre Geschichte zu erzählen. Walton sagte, du seist an Bord des Schiffs gestorben, und er hat sich eine widerliche Geschichte darüber ausgedacht, wie ich dein Totenbett aufgesucht und ihm gegenüber meine Reue zum Ausdruck gebracht habe. Wie viel hast du Walton dafür gezahlt, dass er sagt, du seist auf diesem Schiff gestorben?«
    »Ich doch nicht«, erwidert Victor der Unbefleckte. »Dein Schöpfer hat ihn bezahlt, und es war eine stattliche Summe. Du vergisst, dass ich nicht derjenige bin, der dich erschaffen hat. Ich bin nur sein Klon.«
    »Du bist ebenso sehr er, wie er es jemals war«, beharrt der Riese. »Er ist in dir, sein gesamtes Wissen und all seine Sünden. Du bist ein Konzentrat von ihm. Du hast den leichtgläubigen Walton dazu benutzt, dich der Welt als einen mit Fehlern behafteten, aber mitfühlenden, liebevollen und edlen Mann zu präsentieren, dem viel zugemutet wurde und der wild entschlossen war, das Unrecht, das er getan hatte, wiedergutzumachen. Jedes Mal, wenn ich deine Worte lese, stinken die Seiten nach deiner geheuchel ten Demut, die so ausführlich zum Ausdruck gebracht wird, dass sich schon in diesem Übermaß deutlich ihre Unaufrichtigkeit zeigt.«
    Als das Geschöpf näher kommt, wirkt es mit jedem Schritt größer. Aber Victor der Unbefleckte weicht nicht zurück. Er weiß nicht, wie das geht. Außerdem ist er für diesen hier unverwundbar.
    Deucalion sagt: »Die Seiten stinken nach deinem bodenlosen Selbstmitleid, das sich so erbärmlich als Reue tarnt, nach der Falschheit deiner langatmigen Selbst bezichtigungen, nach der heimtückischen Art deiner Zerknirschung – nämlich der eines Materialisten, der sich nichts aus Gott macht, und die daher überhaupt keine wahre Zerknirschung ist, sondern nur Verzweiflung über die Konsequenzen deiner Taten. Jahrhundertelang bin ich das Monster gewesen, und du warst der wohlmeinende Idealist, der behauptete, er hätte rückgängig gemacht, was er getan hat, wenn er Gelegenheit dazu gehabt hätte. Aber deinesgleichen macht nie etwas rückgängig. Du tust immer

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