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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Innenseite der Tür zu schnappen, wurde Sammy klar, dass es sich bei der Übertragung aus der Sendekabine, die durch den Wandlautsprecher kam, nicht mehr um die Aufzeichnung handelte, die gerade noch ausgestrahlt worden war. Mason sendete wieder live, diesmal jedoch keine Ratschläge für zerrüttete Familien oder für den Um gang mit Liebeskummer. Sammy drehte die Lautstärke hoch.
    »… diese Stadt, die ich liebe, die wunderbaren Menschen sowohl in dieser Stadt als auch im Umland und vielleicht sogar die Bevölkerung von Montana und den gesamten Vereinigten Staaten, sie alle schweben heute Nacht in großer Gefahr. Viele Zuhörer könnten ihre Radios eingeschaltet haben, um herauszufinden, warum sie keine Telefonverbindung und keine Internetverbindung haben. Andere könnten KBOW eingeschaltet haben, weil sie etwas Ungewöhnliches oder Unerklärliches gesehen haben und jetzt auf Informationen hoffen, die Licht in das Dunkel bringen könnten.«
    Es hat begonnen , dachte Sammy und begann zum ersten Mal, die wahre, folgenschwere Natur dieser Ereignisse zu erahnen. So vieles war so schnell passiert, und vieles davon war derart unvorstellbar, dass seine Fähigkeit, es zu verkraften, es zu glauben und angemessen darauf zu reagieren, ihn seine gesamte Energie gekostet und ihn daran gehindert hatte, die schwerwiegenden und tiefgreifenden Folgen der Ereignisse zu erfassen. Die Gefahr schien ihm anfangs in erster Linie persönlicher Natur zu sein, eine Bedrohung seiner Person, seiner Mitarbeiter und seiner Pläne für KBOW . Erst jetzt regte sich in ihm eine schaurige Ahnung des vollen Ausmaßes und des existenziellen Charakters der Bedrohung – für die Stadt, den Bezirk, den Bundesstaat, für die gesamte Menschheit.
    »Andere unter Ihnen vermissen vielleicht Familienangehörige«, fuhr Mason fort, »manche erst seit so kurzer Zeit, dass Sie diesen Umstand dem schlechten Wetter oder Verspätungen aufgrund des Straßenzustands zuschreiben. Wieder andere unter Ihnen könnten Menschen kennen, die schon seit vielen Stunden vermisst werden, und Sie fragen sich, warum die Polizei Ihre Sorge nicht ernst zu nehmen scheint. Leute, ihr hört mir seit zwei Jahren zu, ihr wisst, dass ich den Menschen Wahrheiten sage, die sie hören müssen, ganz gleich, wie schwer es mir fällt, sie auszusprechen, und wie hart es für sie ist, diese Wahrheiten zu hören. Und das, was ich euch jetzt sage, ist eine besonders harte Wahrheit, die schwer auszusprechen und auch schwer zu glauben ist: Ihr könnt der Polizei von Rainbow Falls nicht trauen. Die Beamten sind nicht, wer sie zu sein scheinen. Eure vermissten Freunde und Angehörigen könnten tot sein. Eine unbekannte Anzahl von Menschen in dieser Stadt ist getötet worden. Das Morden geht weiter, während ich spreche.«
    Sammy rannte zu der Wendeltreppe im Pausenzimmer. Er musste schleunigst aufs Dach. Mason hatte die Verschwörung aufgedeckt, und der Gegenschlag würde kommen.

32.
    Frost stand auf der Treppe, stützte sich auf das Geländer, gab keinen Laut von sich und beobachtete wachsam das Ding in der Diele, ob es nun ein wogender Schwarm oder der Blob wie im Film war, ob Maschine oder Tier, ob terrestrisch oder aus einer fernen Welt – er wusste nicht, was von beidem, und es war ihm auch ganz egal, zumindest für den Moment. Dafür würde er sich erst interessieren, wenn er heil aus diesem Haus hinausgekommen war und weit weg an irgendeinem sicheren Ort saß, wo er in Ruhe nachdenken konnte.
    Nachdem der Tisch und die drei Vasen liquidiert worden waren, nahmen die Aktivitäten des Dings ab. Die Schlieren, Kreise und Wirbel, die sich durch wahrnehmbare Strömungen in seiner Substanz bildeten, wurden weniger zahlreich und strudelten langsamer als zuvor.
    Frosts erster Eindruck war der, die Bestie müsse sich ausruhen, doch nach ein paar Minuten entschied er, sie dächte vielleicht nach. Etwas in seiner Haltung – falls der Blob fähig war, eine Haltung zu haben – wies auf ein Grübeln hin, auf Überlegungen zur Situation und auf ein Abwägen seiner Möglichkeiten.
    Möglichkeiten? Aufgrund dessen, wozu das Ding, wie er mit eigenen Augen gesehen hatte, fähig war, waren seine Möglichkeiten praktisch unbegrenzt. Es war ein Gestaltwandler, es konnte fliegen, Kugeln konnten ihm nichts anhaben, es war furchtlos und aggressiv in einem Ausmaß, das vermuten ließ, es sei unverwundbar, und es konnte sich Menschen und Gegenstände aller Art von einem Moment auf den anderen einverleiben. Weshalb

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