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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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aufnehmen und ihn wie deinen eigenen Hund behandeln, als hättest du ihn schon als Welpen gehabt? Dir würde ich ihn anvertrauen. Du würdest ihn sicher gut behandeln.«
    Sammy war gerührt, obwohl er sich sagte, wenn Burt bei der Verteidigung des Senders ums Leben käme, würden sie alle überwältigt und getötet werden. »Klar mache ich das. Ich werde ihn zu mir nehmen.«
    »Am liebsten mag er die Leckerbissen von Royal Canin.« Burt buchstabierte den Markennamen. »Die werden mit Obst und Gemüse zubereitet, sie sind also gut für ihn. Kleine braune Hundekuchen mit geriffelter Oberseite.«
    »Von Royal Canin«, sagte Sammy.
    »Sein Lieblingsspielzeug ist das Häschen. Nicht das prall ausgestopfte, sondern das schlotterige. Nicht das, das nur Schlappohren hat, sondern das, das komplett schlapp ist. Und nicht das weiße schlaffe Häschen, sondern das hell grüne.«
    »Das hellgrüne komplett schlappe Häschen«, sagte Sammy. »Ich hab’s kapiert.«
    Burt war keineswegs jemand, der von Natur aus dazu neig te, seine Gefühle demonstrativ zur Schau zu stellen, doch jetzt standen Tränen in seinen Augen, als er Sammy um armte. »Du bist ein guter Freund, Sammy. Du bist der Beste.«
    Burt begab sich mit seinen Waffen in die Empfangshalle, um einen Verteidigungsposten in der Nähe des Haupteingangs zu beziehen.
    Ralph Nettles hatte sich bereits bewaffnet, und somit blieb nur noch Sammy, der aus der überwältigenden Waffenvielfalt seine Auswahl treffen musste.
    Da seine Wurzeln in das Land Mahatma Gandhis zurückreichten, gingen manche Leute davon aus, Sammy müsste ein glühender Verfechter der Gewaltlosigkeit sein, doch diese Annahme war irrig. In seiner Familie hatte es über lange Zeit vom Glauben abgefallene Hindus gegeben, die zahlreiche Gründe dafür hatten, von Gandhi ungerührt zu sein, und viele, die von Amerika begeistert waren. Sammys Großvater war ein Fan der knallharten Romane von Mickey Spillane gewesen, und sein Vater führte sich mit Begeisterung Spillane und die Thriller von John D. MacDonald zu Gemüte. Sammy hatte von beiden Autoren alles gelesen, und er bewunderte die Werke von Stephen Hunter und Vince Flynn und hatte es sich nicht verkneifen können, den Umgang mit den Waffen in den Geschichten zu erlernen, die er gelesen hatte, seit er zehn Jahre alt war. Außerdem waren sie hier nicht in San Francisco oder in Malibu, wo man sich vor Waffen fürchtete, sondern in Montana, und im Gegensatz zu den meisten Kaliforniern, die aus ihrem Staat flohen, hierherzogen und dann aus Montana eine Version dessen machen wollten, was sie hinter sich zurückgelassen hatten, hatte sich Sammy der hiesigen Bevölkerung anpassen wollen.
    Als Programmchef, Leiter der Verkaufsförderung und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit bei KBOW war Sammy der Ranghöchste unter den anwesenden Firmenangehörigen. Da Warren Snyder tot war – zweifach tot, wenn man seinen Replikanten mitzählte –, stand für Sammy fest, dass er der Häuptling bleiben würde, solange diese Krise andauerte. Nach seinen Maßstäben verlangte das von ihm, dass er die schwierigste Rolle bei der Verteidigung des Senders übernahm: als Scharfschütze auf dem Dach und als Wächter des Sendemasts.
    Mit seinen knapp sechzig Kilo würden viele Schrotflinten für ihn schwierig zu handhaben sein, aber mit der 12er Beretta Xtrema2 mit dem geringen Rückstoß, die manche geübten Schrotflintenschützen sogar einhändig abfeuern konnten, würde er gut zurechtkommen. Außerdem – und vor allem – wollte er die Bushmaster Combat Rifle, einen halbautomatischen Gasdrucklader mit dreißigschüssigem Magazin und Trijicon-Nachtsichtgerät.
    Er glaubte nicht, dass er eine Pistole brauchen würde, aber er nahm sich trotzdem eine.
    Ralph Nettles hatte drei geladene Ersatzmagazine für die Bushmaster mitgebracht. Sammy füllte eine wasserdichte Munitionstasche für die anderen Waffen, trug weitere Ausrüstungsgegenstände zusammen, die er brauchte, und stapelte alles im Pausenraum, der von der Teeküche abging und von dem eine Wendeltreppe zur Tür aufs Dach hinaufführte.
    Die Studiobereiche, die in direkter Verbindung zum Sendebetrieb standen, wurden kühler gehalten als andere Räume, und Sammy fror leicht. Er war mit einer langen Thermo-Unterhose, Bluejeans und einem Wollpullover zur Arbeit angetreten und war daher nicht zu dünn angezogen, um den Posten auf dem Dach zu beziehen.
    Als er in sein Büro ging, um sich seine Skijacke von dem Haken an der

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