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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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unterscheidet. Wenn wir uns selbst mit all den Was-wäre-wenn-Fragen in die Mangel nähmen, bis wir restlos ausgewrungen sind, wäre das nichts weiter als eine teuflische Vergeudung von Zeit und Energie. Wir werden positiv denken und die Welt zu der machen, die wir haben wollen, und das ist eine Welt, in der deine Mom in der Meriwether-Lewis-Schule in Sicherheit ist, wo sie vielleicht durch eine Verletzung ein kleines bisschen lahmgelegt worden ist, aber wo sie sich wahrscheinlich nur versteckt.«
    Travis sagte: »Mir gefällt, wie Sie reden, Sir.«
    »Mir gefällt auch, wie ich rede. Du kennst doch diese Frage, die sie immer stellen – wenn du ein Jahr lang auf einer einsamen Insel festsäßest, welche drei Bücher würdest du dann mitnehmen? In Wahrheit finde ich mich selbst so verdammt unterhaltsam, dass ich gar keine Bücher bräuchte. Ich bräuchte nicht mal eine Kurzgeschichte. Wenn es auf dieser Insel nur mich, meine Erinnerungen und meinen Mund gäbe, dann könnte ich mich sogar freiwillig für ein zweites Jahr anmelden.«
    »Da ist die Schule«, sagte Bryce.
    Sie fuhren langsam daran vorbei und sahen sich um. Sämt liche Fenster des zweistöckigen Gebäudes waren finster.
    An der nächsten Kreuzung bog Sully nach links ab und fuhr zur Einfahrt des Parkplatzes, die in der Querstraße lag.
    Bryce fiel auf, dass die Schneedecke weder auf der Einfahrtseite noch in Gegenrichtung Reifenspuren aufwies. Es gab an einer parallel gelegenen Querstraße am anderen Ende der Schule noch eine zweite Ein- und Ausfahrt, doch er hatte den Verdacht, auch dort würde die Schneedecke unberührt sein. Alle hatten sich vor dem Einsetzen des Sturms auf den Heimweg gemacht, und der abendliche Putztrupp war nicht zur Arbeit erschienen.
    Die Parkplatzlampen brannten nicht, aber Travis sagte, sie seien abends nie an, es sei denn, in der Schule fand irgendeine Veranstaltung statt. Es war seine Schule, er ging in die fünfte Klasse und wusste daher, wovon er sprach.
    Ein halbes Dutzend Schulbusse stand eingeschneit auf einer Ecke des Parkplatzes. Sully parkte zwischen zwei Bussen, sodass der Humvee von der Straße aus nicht gesehen werden konnte. Er schaltete erst die Scheinwerfer und dann den Motor aus.
    Sully sagte: »Travis, das ist ein Name für jemanden, der allzeit bereit ist. Bist du so bereit, wie dein Name es vermuten lässt, Junge?«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Travis.
    »Die solltest du aber haben. Wenn man Angst hat und trotzdem bereit ist, dann bleibt man am Leben.«
    »Ich meinte«, sagte Travis, »ich fürchte mich nicht vor dem, was wir finden werden. Sie wird dort drinnen sein, und wenn sie nicht da ist, dann wird sie anderswo sein, aber ihr fehlt nichts.«
    »Bei allem, was heilig ist, Junge«, sagte Sully. »Bevor das hier ausgestanden ist, könnte es tatsächlich passieren, dass ich dich zu einem Ehrenmitglied meiner alten Einheit ernennen muss, den Crazy Bastards.«
    Alle drei liefen durch den Schnee zur Rückseite der Schule. Sully und Bryce hatten jeder eine Schrotflinte, und der Junge hatte Sully und Bryce.
    Sie hätten unter mehreren Türen wählen können, doch Travis führte sie zu einer Doppeltür, auf der LIEFERANTENEINGANG KÜCHE stand. Er war ein paarmal abends mit seiner Mutter hergekommen, wenn sie etwas für das Mittagessen am folgenden Tag vorbereiten musste. Wie er ihnen vorher erzählt hatte, gab es eine Alarmanlage, aber er kannte den vierstelligen Zahlencode seiner Mutter, mit dem er die Alarmanlage über ein Tastenfeld, das sich innen gleich neben der Tür befand, deaktivieren konnte.
    Ihr einziges Problem bestand darin, dass er den Türschlüssel seiner Mom nicht hatte.
    Sully trat dort, wo sich die Türflügel trafen, zweimal gegen die Tür und erhoffte sich davon, das Schloss würde herausbrechen. Dann sagte er: »Einmal richtig Krachmachen ist besser als hundertmal Lärmen«, und schoss mit seiner Schrotflinte das Schloss aus der Tür, bevor er den rechten Türflügel aufstieß, der nicht so wie der linke mit einem Treibriegel gesichert war.
    »Wir haben eine Minute Zeit, um den Code einzugeben. Dann geht die Alarmanlage los«, sagte Travis. Der Junge trat in die Warenannahme, wo regelmäßig Lebensmittel und anderer Küchenbedarf angeliefert wurde, ging zu dem beleuchteten Tastenfeld und gab 4-4-7-3 ein. Das winzige rote Kontrolllämpchen wurde grün.
    Da er nun nicht mehr durch das Schloss gehalten wurde, würde der Flügel der Außentür wahrscheinlich immer von selbst

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