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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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können; in den höheren Stockwerken ist dieses Datenübertragungssystem nachträglich eingebaut worden, um ihm seine Arbeit zu erleichtern. Hier unten sind die Räume nicht nur menschenleer, sondern auch frei von Geräten und Einrichtungsgegenständen. Wärmesensoren entdecken seine Anwesenheit und schalten die Deckenbeleuchtung an, während er sich voranbewegt; daher geht er ständig einer dichten Schwärze entgegen, die vor ihm zurückweicht, als fürchtete ihn sogar die Dunkelheit. Hier kann er in wahrer Einsamkeit wandeln und sich ohne jede Störung an der unendlichen Genialität seines unaufhörlich arbeitenden Verstandes erfreuen.
    Er macht sich keine Sorgen, er könnte es verpassen, über eine Krise unterrichtet zu werden, denn es wird zu keiner Krise kommen. Welches Problem auch immer sich bei der Eroberung von Rainbow Falls ergeben könnte – es wird nichts weiter als eine dieser lästigen kleinen Stechmücken sein, und es wird zahllose Notfallpläne geben, um damit fertigzuwerden und den Triumph der Gemeinschaft sicherzustellen.
    Über Jahrhunderte haben Päpste Unfehlbarkeit für sich in Anspruch genommen, zwar nur in Glaubensfragen, aber dennoch Unfehlbarkeit. Victor der Unbefleckte weiß mit der Gewissheit, die nur ein Genie besitzen kann, dass alle Päpste Betrüger sind beziehungsweise waren, aber er ist nicht wie sie. Victor der Unbefleckte, der Veredelte, das Destillat des früheren Victor, Victor in der n-ten Potenz, ist in allen Dingen unfehlbar. Der Krieg gegen dieses Städtchen in Montana wird unausweichlich voranschreiten, bis alle Männer, Frauen und Kinder bis auf die letzte Person abgeschlachtet und zu einer Armee von neuen Baumeistern verarbeitet worden sind, die sodann die Stoßtrupps des letzten Weltenkampfes sein werden.

38.
    Nummy dachte, eine Fahrt mit dem Schneemobil würde Spaß machen. Er war noch nie mit einem Schneemobil gefahren, hatte aber oft anderen Leuten zugesehen, die damit herumgesaust waren, und er stellte sich vor, es müsste besser sein als jedes Fahrgeschäft auf dem Jahrmarkt.
    Das Erste, was ihm nicht behagte, war die Sitzordnung. Da Mr Lyss fuhr, musste Nummy sich hinter ihn zwängen und sich aus Leibeskräften an ihm festhalten. Auf manchen Maschinen hatten es zwei Personen richtig bequem. Aber dieses spezielle Fahrzeug hatte Satteltaschen, die man ohne Werkzeug und Zeit nicht abnehmen konnte, und daher saß Nummy teilweise auf dem Sitz, aber größtenteils auf den Satteltaschen, was gar nicht bequem war, erst recht nicht, als sie einen kleinen Hügel hinunterholperten.
    Außerdem behagte ihm nicht, wie kalt es war, und durch den Wind, den sie erzeugten, wurde es sogar noch kälter. Dieser Wind stach Nummy überall dort, wo der Wollschal es nicht bedeckte, ins Gesicht und begann fast sofort durch die Pudelmütze, die er übergezogen hatte, in seine Ohren zu beißen.
    Da das Haus seiner Großmutter nicht weit entfernt war, kannte Nummy die Gegend gut. Sie lag nah am Stadtrand, und er kannte die Felder auf allen Seiten und wusste, wo man den Bach fand und wohin man kam, wenn man ihm eine Weile folgte, und wohin man kam, wenn man in der Nähe von Bear Rock vom Bach abbog. Mr Lyss kannte sich hier nicht aus. Nummy sollte sich am Mantel des alten Mannes festhalten – der nicht wirklich sein Mantel, sondern gestohlen war – und an Mr Lyss vorbeischauen, um im Auge zu behalten, wohin sie fuhren. Wenn Mr Lyss sich weiter nach links halten sollte, sollte Nummy an der linken Seite seines Mantels ziehen, und an der rechten Seite, wenn er nach rechts abbiegen sollte. Mr Lyss sagte, er würde der Pilot sein und Nummy der Navigator, und wenn sie sich verirrten, würde er Nummy mit einem stumpfen Messer den Piephahn abschneiden und ihn als Verzierung an den Lenker binden.
    Das Schlimmste an dem Wind, den sie erzeugten, und an der Kälte war, dass Nummy im Gegensatz zu Mr Lyss keinen Helm hatte, und daher brannte die Kälte in seinen Augen und ließ sie tränen. Trotz der Scheinwerfer, die ihnen den Weg wiesen, fiel es Nummy schwer, zu sagen, was in all diesem Weiß und der Dunkelheit was war. Als seine Augen zu sehr tränten, wurde es so kinderleicht, sich zu verirren, dass sogar er es ohne jede Anstrengung schaffte.
    Schlimm war aber auch, dass Mr Lyss ein Schneemobil nicht so gut fahren konnte wie ein Auto. Noch schlimmer war, dass er sein Können als Fahrer wohl überschätzte und gefährlich schnell fuhr. Aber vielleicht befürchtete er ja, dass der Lärm und die

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