Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition)
greifbarer Schatten, als zöge eine Wolke vorübergehend vor die Sonne.
Warum kann die Freude nie von Dauer sein?, fragte er sich und schämte sich sofort. Ich bin reich, dachte er, ich bin ein reicher Mann. Ich habe so vieles, was Adrian Lehnhardt nicht hat. Robert hatte recht, er sollte das Leben etwas leichter nehmen, gerade wenn es besonders düster schien. Er lächelte, als er an Robert dachte, der sie bei ihren Ermittlungen letztlich auf die richtige Fährte gebracht hatte. Nun waren doch ein paar freie Tage für ihn drin.
Leos Blick fiel auf die Datumszeile der Zeitung. Schade, dass heute schon Freitag war. Dann eben am Montag. Am Montag würde er mit Clara vor dem Dienst etwas erledigen. Sobald das Standesamt die Türen öffnete.
DANKSAGUNG
Ich möchte den folgenden Personen danken, die mich auf vielfältige Weise bei der Arbeit an diesem Roman unterstützt haben.
Axel, Lena und Felix Klinkenberg
Hanne Goga
Corinna Lichtenberg
Dr. Wim Wätjen, Institut für Toxikologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Dr. Bärbel Fest, Polizeihistorische Sammlung Berlin
Matthias Fehlhaber
Dr. Martin Weber
Dr. Katja Bender, Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Köln
Außerdem danke ich meinen Leserinnen und Lesern, die Leo die Treue gehalten und mich zum Weiterschreiben ermutigt haben.
Antje, ich weiß, du hättest dich über den dritten Leo gefreut.
HISTORISCHE PERSÖNLICHKEITEN IM ROMAN »DIE TOTE VON CHARLOTTENBURG«
Dr. Bernhard(t)
Er war Mitglied des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten und führte die Hilfstruppe während des Pogroms im Scheunenviertel an. Beim Abtransport durch die Polizei erlitt er einen Bruch der Mittelhand. Leider konnte ich keine weiteren Angaben zu seiner Person finden.
Dr. Paul Dahlke (1865 – 1928)
Er war Arzt und Homöopath und ist bis heute als Wegbereiter des Buddhismus in Deutschland bekannt. Er unternahm zahlreiche Reisen nach Südostasien. 1923 begann er auf einem Grundstück in Berlin-Frohnau mit dem Bau des Buddhistischen Hauses ( http://das-buddhistische-haus.de/ pages/).
Ernst Gennat (1880 – 1939)
Beamter der Berliner Kriminalpolizei, ab 1926 Leiter der »Zentralen Mordinspektion« im Präsidium am Alexanderplatz. Gennat, wegen seiner außerordentlichen Leibesfülle auch »Buddha« oder »der volle Ernst« genannt, war schon zu Lebzeiten eine Legende, nicht zuletzt dank seiner herausragenden Ermittlungserfolge. Er führte zahlreiche bedeutende Neuerungen ein, so auch den Mordbereitschaftswagen, der mit Büro- und Kriminaltechnik ausgestattet war. Ernst Gennatselbst klärte in seinen 33 Jahren Polizeidienst nicht weniger als 298 Morde auf.
Arthur Heffter (1859 – 1925)
Er war Pharmakologe und Chemiker und hatte ab 1908 den Lehrstuhl für Pharmakologie an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität, heute Humboldt-Universität, inne. Von 1922 bis 1923 war er auch Rektor der Universität.
Wilhelm Richter (1881 – 1976)
Der gelernte Feinmechaniker trat 1904 in die SPD ein und war von 1920 bis 1925 Polizeipräsident von Berlin.
Dr. Fritz Strassmann (1858 – 1940)
Er entstammte einer bekannten jüdischen Ärztefamilie. 1894 wurde er Direktor des Berliner Instituts für Rechtsmedizin und 1921 ordentlicher Professor für gerichtliche Medizin.
Dr. Alice Vollnhals (geb. Alexandra von Klossowski, in zweiter Ehe Dr. Alice Goldmann-Vollnhals)
Die Ärztin leitete unter anderem die 1923 eröffneten Ambulatorien der Allgemeinen Krankenkassen für Schwangerschaftsfürsorge. Sie war eine engagierte Verfechterin der Sexualaufklärung und Schwangerschaftsverhütung. Zu Beginn der Nazizeit ging sie mit ihrem zweiten, jüdischen Ehemann Dr. Franz Goldmann nach Shanghai. Als die Ehe scheiterte, kehrte sie 1936 nach Deutschland zurück, nahm wieder den Namen von Klossowski an und betrieb bis zu ihrem Tod 1969 eine gynäkologische Praxis in Berlin-Kreuzberg.
LITERATURVERZEICHNIS
Edmund Finke,
Dämon Gift. Ein Buch vom Segen und Fluch der Gifte,
Buchgemeinschaft Donauland, Wien 1953
Johann Friedrich Geist/Klaus Kürvers,
Das Berliner Mietshaus 1862 – 1945
, Prestel, München 1984
Heinrich Hellin,
Der giftige Eiweisskörper Abrin und seine Wirkung auf das Blut,
Inaugural-Dissertation, Dorpat 1891
Annemarie Lange,
Berlin in der Weimarer Republik,
Dietz, Berlin 1987
Hans Ostwald,
Sittengeschichte der Inflation,
Neufeld & Henius,
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