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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Holzsplitter in den Speichen seines Motorrads gefunden, die offenbar von einem Eichenast stammen. Da es auf der Straße, wo Michael verunglückt ist, keine Bäume gibt, geht die Polizei davon aus, dass jemand einen dicken Ast auf die Straße gelegt hat, unmittelbar bevor Michael die Stelle passierte. Er erkannte den Ast zu spät und konnte nicht mehr ausweichen. Dafür spricht auch das Fehlen jeglicher Bremsspuren und auch die Fallrichtung des Motorrads scheint darauf hinzuweisen.“
    „Faszinierend, was man heutzutage alles feststellen kann“, murmelte Mabel und sah Abigail in die Augen. „Du hast doch nicht wegen Michael Hampton geweint, oder?“
    Abigail zuckte zusammen, ihre Wangen färbten sich dunkelrot und sie senkte den Blick.
    „Nein, nein, obwohl es schrecklich ist zu wissen, dass in dieser Gegend jemand ist, der einen unschuldigen jungen Mann töten wollte. Ich hoffe, sie finden den Verantwortlichen. Die Polizei vermutet, es handelt sich um den Racheakt eines eifersüchtigen Mannes – Michaels Liebschaften sind ja in der ganzen Gegend bekannt.“
    Abigails Sorge wirkte beeindruckend echt. Konnte diese Frau wirklich eine kaltblütige Mörderin sein und sich derart verstellen? Sie nahm Abigails Hand und sagte leise: „Irgendetwas bedrückt dich. Möchtest du mit mir darüber sprechen? Ich bin eine gute Zuhörerin.“
    Für einen Moment glaubte Mabel, ihre Cousine würde sich ihr anvertrauen, dann zog Abigail ihre Hand mit einem Ruck weg und stand auf.
    „Hast du nicht auch manchmal einen sentimentalen Augenblick?“ Ihre Stimme klang hart, und sie wich Mabels Blick aus. „Das kommt vor, oder? Ich werde wieder ins Bett gehen. Bitte, mach das Licht aus, wenn du die Küche verlässt.“
    Es lag Mabel auf der Zunge, Abigail hinterherzurufen, ob sie wegen Justin Parker traurig sei, ihre Cousine war jedoch bereits verschwunden. Vielleicht ahnte Abigail, dass der Chauffeur sie betrog, vielleicht hatten die beiden sich auch gestritten. Justin schien sich seiner Sache sicher zu sein, wie sonst war es zu erklären, dass er sich regelmäßig mit seiner Geliebten auf Higher Barton traf? Wieder kam Mabel der Gedanke, dass Abigail vielleicht darüber Bescheid wusste und Parkers Verhalten tolerierte, nur um ihn nicht zu verlieren. Was nicht hieß, dass sie weniger litt, im Gegenteil vermutlich. Immer wieder hörte und las man von Frauen, die sich von Männern fast alles bieten ließen, um nicht von ihnen verlassen zu werden. Obwohl Mabel in den vergangenen Jahren manchmal einen Menschen an ihrer Seite vermisst hatte, war sie froh, sich niemals derart heftig in einer solchen Liebe, die mehr Hörigkeit als echte Zuneigung war, verloren zu haben.
    Die Eröffnung, dass nun auch die Polizei endlich zu der Erkenntnis gelangt war, jemand habe einen gezielten Anschlag auf Michael Hampton verübt, machte Mabel Hoffnung. Jetzt mussten sie doch die Beziehung zwischen Michael und Sarah Miller überprüfen und konnten das spurlose Verschwinden der jungen Frau nicht länger ignorieren. Für Mabel stellte sich erneut die Frage, wer den Anschlag auf Michael Hampton verübt hatte. Die Vorstellung, Abigail könnte mitten in der Nacht mit einem großen Ast auf der Straße lauern und diesen dann kaltblütig direkt vor das Motorrad werfen, war absurd. Der Zusammenhang zwischen Sarahs Tod und die Anschläge auf Michael und aufsie selbst standen außer Frage. Mabel hoffte, am Donnerstagmorgen Sarah Millers Leiche im See zu finden, dann hätten sie zwar noch nicht den Mörder, dieser arrogante Warden würde aber endlich die Möglichkeiten, die die Polizei hatte, einsetzen. Mabel bezweifelte nur, ob an einer Leiche, die seit über drei Wochen im Wasser lag, noch viele Spuren zu finden wären.
    Chefinspektor Warden runzelte unwillig die Stirn, als am Mittwochabend der Sergeant mit einer Akte in der Hand sein Büro betrat.
    „Was gibt es, Bourke? Ich wollte gerade Feierabend machen.“
    Heute war der Geburtstag von Wardens Frau, und er hatte ihr versprochen, sie in ein Restaurant nach Fowey auszuführen, das für seine hervorragenden Fischgerichte bekannt war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er spät dran war, denn der Tisch war in einer Stunde reserviert und er musste sich noch umziehen.
    „Chef, der Bericht der Kriminaltechnik wegen des Wagens.“ Der Sergeant legte die schmale, grüne Akte auf Wardens Schreibtisch.
    „Wagen? Was für ein Wagen?“
    Bourke warf einen Blick auf die Akte und sagte: „Mabel Clarence, der Autounfall

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