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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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räumen wir alle zusammen auf und machen einen Spaziergang, damit wir wieder Appetit auf Kaffee und Kuchen haben.«
    Anne nickt. »Weihnachten ist eigentlich eine einzige Fressorgie. Und ich liebe das.« Sie nimmt sich noch ein Stück Stollen. »Tante Berta, bäckst du eigentlich wieder Plätzchen?«
    Â»Na sicher doch. Ich bin noch nicht dazu gekommen, aber nächste Woche geht es los. Wenn ihr mir helft, reicht es auch noch für die Gäste zu Weihnachten.«
    Â»Super Idee«, freut sich Sophie. Dann mache ich bunte Teller für die Kinder und den Erwachsenen stellen wir Plätzchen auf den Tisch. Selbstgebackenes kommt immer gut an.«
    Â»Kann ich auch helfen?«, fragt Steffi. »Da lerne ich mal neue Rezepte kennen. Ich backe schon seit Jahren immer dasselbe. Und vielleicht kann ich ja ein paar Kekse mit nach Hause nehmen.«
    Anne wird es zu viel mit der Schwärmerei. »Berta, wie kommt dein Kater eigentlich mit deinem neuen Pflegefall klar?«, wechselt sie das Thema und blickt zu dem kleinen Hund, der sich unter dem Tisch zusammengerollt hat. »Ich stell mir die beiden gerade so unter dem Weihnachtsbaum vor. Wenn dein Kater es in den Jahren auch noch nicht geschafft hat, den Baum umzureißen, ich glaube, in diesem Jahr schaffen sie es mit vereinten Kräften. Der Köter wird ihm schon zeigen, wo der Hase hängt.«
    Â»Oder wo der Hammer lang läuft.« Sophie grinst, aber Anne sieht sie nur verständnislos an.
    Â»Ach was, die beiden kommen schon klar, der Kater wird sich wohl irgendwann an den Kleinen gewöhnen, der tut ja keinem was.« Berta blickt etwas zweifelnd, wahrscheinlich stellt sie sich die beiden zusammen in einem Zimmer vor. Dann zuckt sie gleichmütig die Schultern. »Na, und wenn ein paar Kugeln kaputtgehen, was soll’s. Es gibt Schlimmeres.«
    Als Christine Jahn wenig später hereinkommt, denkt Berta trotzdem kurz darüber nach, ob sie ihr den Hund zurückgeben sollte. Aber dann beschließt sie, der Frau die Entscheidung selbst zu überlassen. Wahrscheinlich ist es auch noch zu früh, sie muss erst mal mit sich selbst zurechtkommen.
    Sophie steht auf und holt ein weiteres Kaffeegedeck. »Komm, setz dich mit her. Möchtest du ein Stück Stollen?«
    Die Angesprochene schüttelt den Kopf. »Nein, danke. Ich habe gerade gegessen.«
    Berta betrachtet sie zufrieden. Die schlanke Frau macht heute einen viel besseren Eindruck. Ihre Haare sind nicht so sorgfältig frisiert wie sonst und sie ist ungeschminkt. Doch das lässt sie sogar jünger und frischer erscheinen. Der dunkelgrüne Pullover steht ihr gut, nur die braune Hose sitzt etwas zu locker.
    Â»Du siehst schon viel besser aus. Aber du solltest trotzdem vernünftig essen, ich glaube du hast ganz schön abgenommen.«
    Sie sprechen über die Beerdigung und Christine lässt sich nicht anmerken, dass sie sich an diesen Tag kaum erinnern kann. Die ganze letzte Zeit ist wie vom Nebel verhüllt. Sie überlegt, wie sie unauffällig herausfindet, welcher Wochentag und welches Datum heute ist. Zu fragen traut sie sich nicht. Die anderen müssen sie ja für völlig irre halten.
    Dann fällt ihr Blick auf das Gesteck. »Ach ja, schon wieder Advent«, äußert sie vorsichtig.
    Berta nickt. »Ja, am Sonntag ist der erste Advent. Komm doch wieder zum Kaffeetrinken, das ist zu dieser Zeit immer gemütlich bei uns. Wenn du willst, kannst du auch schon zum Mittag kommen. Ich will uns einen Zander machen. Es gibt ja nun endlich wieder Fisch.«
    â€ºNun übertreibt sie aber‹, denkt Sophie, die die junge Witwe nicht sonderlich mag. Aber sie lässt sich nichts anmerken.
    Die beiden Frauen reden jetzt über den Hund. »Ich sollte ihn wohl wieder mit nach Hause nehmen.« Christine Jahn blickt das Tier ratlos an.
    Â»Wenn du willst, kann er noch eine Weile bei mir bleiben. Er ist wirklich ein ganz Lieber. Und mir tut der tägliche Spaziergang gut.«
    Der Terrier wedelt mit dem Schwanz, als hätte er die Frau verstanden. Seine Besitzerin ist erleichtert. »Wenn es dir wirklich nichts ausmacht? Aber ich bezahle dir natürlich das Futter.«
    Sophie ist aufgestanden und beschäftigt sich wieder mit ihrem Weihnachtsschmuck, jetzt hinter der Bar. Anne und Inka sehen ihr dabei zu.
    Â»Inka, du bist ja so ruhig heute«, fällt Sophie plötzlich auf. Auch Anne sieht Inka nachdenklich

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