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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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passiert normalerweise nur im Fernsehen. Aber ich hab heute Vormittag mit Plötz gesprochen. Er sagt, er hat die Tür nicht abgeschlossen, weil irgendetwas mit dem Schloss nicht in Ordnung war. Aber jetzt funktioniert es wieder einwandfrei. Und er wusste genau, dass noch mindestens zwei oder drei Flaschen Wasser da waren. Aber als ich mir Tee kochen wollte, war nur noch eine Flasche halb voll. Also musste ich genau diesen Rest nehmen. Tja, und wenn ich es wie immer gemacht hätte und nach dem Teetrinken gleich ins Wasser gegangen wäre – das hätte ich wohl nicht überlebt.«
    Sophie ist das Blut aus dem Gesicht gewichen und auch Anne schaudert.
    Â»Es müsste doch einer sein, der sich in der Hütte auskennt!«, überlegt Sophie. »Das sind doch gar nicht so viele. Oder?«
    Â»Na ja, nur Einheimische eigentlich. Aber wenn ich die alle aufzählen sollte, die sich ab und zu mal Fisch holen – die meisten bleiben ja eine Weile da, trinken ein Bier und reden ein bisschen. Von denen kann es jeder gewesen sein.«
    Alle drei sehen zu Berta, die gerade hereingekommen ist. Sie hat noch einen Abendspaziergang mit dem Hund gemacht, als es plötzlich anfing zu regnen. Sie lässt Bobby von der Leine, der sich sofort unter dem Stammtisch verkriecht, zieht ihre Jacke aus und schüttelt sich. Ob wegen der Nässe in ihren Haaren oder wegen Arnos Worten, die sie gerade noch gehört hat, ist nicht ganz klar.
    Â»Man müsste nur wissen, warum«, setzt Anne das Gespräch fort und schiebt ihre Locken hinter das Ohr. »Hast du nicht gemerkt, ob irgendjemand sauer auf dich ist?«
    Der Fischer nippt an seinem Bier und reibt sich nachdenklich die große Nase. »Da fällt mir eigentlich nur Carlos ein, Sörens Freund. Der war der Meinung, ich hätte Sören eingeredet, hierzubleiben und das Haus nicht zu verkaufen.«
    Auf diesen Zug springt Berta sofort auf. Sie hat nichts gegen Carlos, den sie kaum kennt, aber es wäre doch eine gute Lösung, wenn es ein Fremder wäre, der hier sein Unwesen treibt, und kein Bansiner. »Das würde dann auch Sörens Unfall erklären. Vielleicht hatte er Carlos gesagt, dass er nun doch endgültig hierbleibt. Oder sogar das Verhältnis beendet.«
    Â»Und Jahn?«, fragt Sophie und beantwortet die Frage gleich selbst. »Natürlich, Sören hatte doch einen Kredit beantragt für den Umbau, er wollte Ferienwohnungen einrichten. Das Gesuch hat Manfred Jahn wohl abgelehnt.«
    Arno zweifelt. »Nein, Sören hat selbst eingesehen, dass sich das nicht rechnet. Er war Jahn sogar dankbar, dass der ihm abgeraten hat.«
    Â»Ja, Sören schon, aber vielleicht hat Carlos das anders gesehen.« Berta hält an dem Verdacht fest. »Wenn Sören das Haus umgebaut hätte, wäre er doch mit nach Spanien gegangen.«
    Â»Und was hat das alles mit Töpfer zu tun?«, fällt Anne ein.
    Â»Na, das war dann wohl wirklich ein Unfall.«
    Alle drei denken nach. Sie sehen Carlos vor sich, den temperamentvollen Spanier mit seinen glühenden Augen und der finsteren Miene. Manchmal, besonders wenn er auf Spanisch fluchte, wirkte er durchaus furchteinflößend. Dass er jemanden die Steilküste hinabstößt, vielleicht im Streit, wäre ihm schon zuzutrauen. Aber so einen raffinierten Mordanschlag auf Arno?
    Anne lacht unbehaglich. »Ich glaub das nicht. Wir reden uns da etwas ein. Sophie, weißt du noch, wie wir mal, da waren wir so zwölf oder dreizehn, einen Riesenrabatz gemacht haben, weil wir ganz sicher waren, dass da ein Kinderschänder ein kleines Mädchen ertränken wollte? Und dann stellte sich heraus, es war ein harmloser Mann, der seiner Tochter das Schwimmen beigebracht hat.«
    Sophie nickt zögernd und sie fährt eifrig fort: »Einmal haben wir bei der Polizei einen Einbrecher angezeigt und das war dann der Hausbesitzer, der seinen Schlüssel vergessen hatte.«
    Â»Ja«, bestätigt ihre Freundin. »Du hattest schon immer eine lebhafte Phantasie und ich bin auch jedes Mal darauf reingefallen. Aber das ist doch etwas anderes. Oder kannst du dir das alles erklären?«
    Â»Wahrscheinlich war Plötz besoffen und hat deshalb die Tür nicht zugeschlossen. Das gibt er natürlich nicht zu. Und dann kann er auch nicht wissen, wie viel Wasser noch da war.«
    Â»Und warum ist Arno dann umgekippt?«
    Â»Er hatte bestimmt wieder nichts gegessen und nachdem

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