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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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nachdenklich. »Wenn es einen Grund gab, Manfred Jahn zu ermorden, dann hängt seine Frau da doch garantiert mit drin. Und die Idee, Schlaftabletten in ihrem Bier oder Schnaps aufzulösen, ist naheliegend. Das wäre mir auch als Erstes eingefallen, wenn ich sie hätte umbringen wollen.«
    Â»Aber dazu hättest du in ihr Haus eindringen müssen und wie hättest du das gemacht?« Sophie ist skeptisch.
    Â»Ja«, stimmt Berta zu, »die Türen waren alle verschlossen, die Polizei musste sie aufbrechen. Deswegen haben die ja auch gar nicht daran gezweifelt, dass es ein Selbstmordversuch war. Aber ich glaube es trotzdem nicht so richtig. Warum hat sie denn nicht die starken Tabletten genommen, die sie im Nachttisch hatte? Ich werde sie so bald wie möglich im Krankenhaus besuchen. Hoffentlich kann sie sich erinnern, was passiert ist.«
    Â»Na, jedenfalls ist sie nun als Verdächtige erst mal außen vor«, stellt Anne pragmatisch fest. »Allmählich gehen uns die Leute aus, wenn es jemand sein soll, den wir kennen.«
    Steffi räuspert sich und blickt Berta von der Seite an. Zögernd sagt sie: »Habt ihr eigentlich schon einmal über Plötz nachgedacht? Ein Motiv fällt mir zwar auch nicht ein, aber er hatte alle Möglichkeiten.«
    Bevor Berta etwas sagen kann, fasst ihre Nichte sie beschwichtigend am Arm. »Lass es uns doch einfach mal erwägen. Rein theoretisch«, fügt sie schnell hinzu. »Angenommen, Plötz hätte Sören überfahren. Der Unfall passierte auf der Straße, die er immer fährt, oft genug angetrunken, sei ehrlich. Es war dunkel, es hat geregnet – ein Unfall. Das passiert. Zugeben kann er es nicht, schon wegen Arno, der würde doch nie wieder ein Wort mit ihm reden. Weiterhin angenommen, Manfred Jahn hätte ihn gesehen. Zufällig, er kann mit dem Hund unterwegs gewesen sein oder was weiß ich. Also bringt er ihn zum Schweigen. Er weiß genau, wann und wo der mit Bobby unterwegs ist. Christine Jahn könnte etwas von ihrem Mann vor dessen Tod erfahren haben. Plötz versucht sie in den Wahnsinn zu treiben, damit ihr niemand glaubt, und als das nicht klappt …«
    Â»Aber er würde Arno doch nichts tun«, wendet Anne ein.
    Â»Vielleicht war das Wasser gar nicht für Arno bestimmt. Es könnte auch ein Ablenkungsmanöver gewesen sein.« Sophie spricht immer schneller, um ihre Tante nicht zu Wort kommen zu lassen. »Und Brinkmann – wenn der pleite ist, kann er den Kiosk selbst übernehmen, das will er doch schon lange.«
    Â»Und was, glaubst du, hat ihm der Doktor getan?«, fährt Berta nun doch dazwischen. »Nein, wirklich, ich kenne Paul Plötz schon solange, wie er lebt. Er ist bestimmt kein Heiliger, aber ein Mörder auf keinen Fall. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.« Sie steht auf und der Hund kommt schwanzwedelnd unter dem Tisch hervor, hebt erwartungsvoll den Kopf. »Ja, komm, mein Kleiner, wir gehen noch eine Runde, bevor es ganz dunkel wird.« Sie bückt sich langsam und legt dem Tier die Leine an.
    Sophie sieht nachdenklich zu. »Wie heißt der eigentlich?«
    Berta zuckt mit den Schultern. »Bobby. Aber das ist mir zu albern. Ich sage ›Hund‹ zu ihm, da hört er drauf. Manchmal«, schränkt sie ein.
    Â»Warum nicht? Du sagst zu deinem Charlie ja auch einfach Kater . «
    Â»Ja. Und der weiß, wer gemeint ist. Hören tut er sowieso nicht. Da könnte ich ihn auch mit ›Sie‹ anreden, der macht nur, was er will.«
    Â»Da kann ich ja froh sein, dass du mich nicht mit ›Nichte‹ ansprichst.«
    Berta grinst. »Ich denk mal drüber nach. Aber ›Sophie‹ gefällt mir eigentlich ganz gut, war ja auch meine Idee.«
    Gemeinsam mit Steffi verlässt sie die Gaststätte.
    Anne erhebt sich ebenfalls. »Ich muss auch los, ich will noch einkaufen. – Soll ich dir hier noch helfen?«
    Sophie winkt ab. »Geh bloß, ich hab sowieso nichts zu tun.«
    â€ºNa, Arno wird schon bald auftauchen‹, denkt Anne, während sie sich anzieht und hinausgeht. Sie überlegt, ob sie am Abend zu Hause bleibt, um das Paar alleinzulassen, entscheidet sich dann aber dagegen. ›Die beiden haben ja noch die ganze Nacht für sich‹, denkt sie mit einem leichten Anflug von Neid.
    Berta hat sich bereits nach wenigen Schritten von Steffi verabschiedet. Ihr Vorhaben kann sie besser allein

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