Die Toten von Crowcross

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Autoren: Iain Mc Dowall

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Grove. Ja, und dann ist da noch der Umstand, dass sie hinüber in den Crowcross Wood geschleppt und dort erst erschossen worden ist, obwohl es vermutlich viel einfacher gewesen wäre, sie zusammen mit Grove in dessen Küche zu töten.«
    Er machte eine kurze Pause, schrieb die Namen der drei Personen, die er genannt hatte, mit einem roten Marker auf die Tafel und verband sie mit etwas krakeligen Pfeilen.
    »Aber das ist noch nicht alles. Es gibt zwei weitere interessante Aspekte, die uns weiterbringen könnten. Nummer eins: Grove hat während des großen Aufstands Mitte der Neunziger in Boland eingesessen und anschließend gegen die Rädelsführer ausgesagt. Nummer zwei: Karen Holts letzter Job war es, den Anwälten von Gerry Quigg zu helfen, seine äußerst teure Verteidigung auf den anstehenden Prozess vorzubereiten.«
    Er schrieb auch »Boland« und »Gerry Quigg« auf die Tafel und fügte ein paar weitere Pfeile hinzu.
    »Natürlich ist es möglich, dass uns die Aspekte Boland und Quigg keinen Schritt weiterbringen, weil sie nichts mit den Morden zu tun haben. Aber wir müssen ihnen auf jeden Fall nachgehen.«
    Er fummelte unentwegt mit dem Stift herum und legte ihn schließlich doch weg. Das Ding war kein tauglicher Ersatz für eine brennende Zigarette.
    »Normalerweise sage ich nicht jedes Mal extra, was ich Ihnen jetzt sage, aber bei Martin Grove mache ich eine Ausnahme. Es könnte sein, dass alles, was ich bisher dargelegt habe, an den tatsächlichen Zusammenhängen weit vorbeigeht. Es ist viel zu früh für definitive Aussagen, deshalb möchte ich, dass alles – wirklich alles –, was für den Fall relevant sein könnte, gesammelt wird, ob es nun zu meiner Darstellung zu passen scheint oder in eine andere Richtung deutet. Es gibt keine falsche Richtung, es geht allein darum herauszufinden, was tatsächlich geschehen ist. Wir verfolgen jede einzelne Spur und sind offen für alles, verstanden?«
    Sein Blick glitt über all die Gesichter. Er konnte nicht Gedanken lesen und deshalb auch nicht wissen, ob wirklich alle begriffen hatten, worum es ihm ging. Aber wenigstens schienen sie genau zugehört zu haben, mit Ausnahme vielleicht von Mick Hume, der an einem der Computer saß und immer wieder auf den Bildschirm sah.
    »Die Mitteilung ist angekommen, Chef«, sagte DC Williams . »Das heißt also, dass das rein örtliche Szenario noch nicht ganz ausgeschlossen wird?«
    »Nicht ganz, Ray, sicher nicht. Nur – warum sollte da gerade jetzt etwas eskaliert sein? Grove hat drei Jahre ohne jeden Zwischenfall da draußen gewohnt. Sie haben ihn in ihrem Pub akzeptiert, auch wenn sie nur mit ihm geredet haben, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ. Oder haben die Befragungen der Nachbarn und in Crowcross etwas ergeben, von dem ich noch nichts weiß?«
    Williams schüttelte den Kopf.
    »Nein, das nicht. Alle, die wissen, wer er ist, ich meine, war , sagen das Gleiche: Er hat sie in Ruhe gelassen, und sie haben ihn in Ruhe gelassen.«
    »Sonst kommt so gut wie nichts«, bestätigte Emma Smith, »und es scheint auch niemanden zu geben, der ihn während der letzten paar Tage noch gesehen hat. Offenbar war Maureen Bright am Montagnachmittag mit ihrem Mini an der Tankstelle, aber ohne Grove.«
    »Wann ist er in Crowcross das letzte Mal gesehen worden?«, fragte Jacobson.
    Es freute ihn zu sehen, dass Williams und Smith einander halfen. Vielleicht war die persönliche Störung zwischen den beiden endlich vergessen.
    Smith sah in ihre Notizen .
    »Samstagmittag . Da wurde er in Crowcross Wood gesehen. Allein.«
    »Von wem?«
    »Ah, von einem Liam Gilbert, Chef. DC Phillips hat gestern Abend mit ihm im ›Crowcross Arms‹ gesprochen.«
    »Genau«, meldete sich jetzt DC Phillips aus dem hinteren Teil des Raums zu Wort. »Gilbert ist ein junger Bursche, der mit seiner Freundin spazieren war. Er sagt, Grove hat ihm zugenickt, aber das war auch schon alles.«
    »Ist er zufällig mit Charlie Gilbert verwandt?«
    »Liam ist der Sohn«, antwortete Phillips.
    Dieser Phillips ist auch noch ein junger Kerl, dachte Jacobson. Groß, dünn und offenbar etwas schüchtern.
    »Hat einer der Anwohner Karen Holt gesehen?«
    »Nein, Chef«, sagte Ray Williams, »laut den Aussagen, die wir bisher aufgenommen oder abgeglichen haben, keiner.«
    Jacobson griff erneut nach dem Marker und schrieb »vor Ort« auf die Tafel und darunter »Fahrzeuge« und »Videomaterial«.
    »Gibt es etwas Neues zu Karen Holts Auto? Für die, die es noch nicht wissen: