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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war, lächelte zu ihr herab. »Glaubst du denn, ich hätte dich den Weg allein gehenlassen?«
    »Das nicht.«
    Sie ließen sich Zeit, denn noch würde die Lichterkette nicht beginnen. Sie sollte nicht über das gesamte Gelände des Friedhofs reichen, sondern sich in einem gewissen Umkreis um das Grab herum formieren und das Licht in den Nebel dringen lassen, damit sein Schein auch das Grab erreichte.
    An der Reihe der parkenden Fahrzeuge gingen sie entlang, und es war Jane, die mit ihren Blicken die abgestellten Wagen streifte und deshalb auch den dunkelgrünen Rover entdeckte.
    Sie stoppte. Lady Sarahs Arm rutschte aus Janes Ellbogenbeuge. »Was ist denn?«
    Die Detektivin deutete auf das Heck des Fahrzeugs. »Kennst du diesen Wagen?«
    »Ja, ein Rover.«
    »Und weiter?«
    »Moment mal, das ist… ja, jetzt habe ich es. Das ist doch John Sinclairs Rover. Ich sehe es am Nummernschild.«
    »Sehr richtig«, sagte Jane langsam. »Das ist Johns Dienstfahrzeug. Zumindest ist er auch hier, und das wird wohl seinen Grund haben, liebe Sarah.«
    Die Horror-Oma trat einen Schritt zurück. »Meine Güte, warum sagst du das so komisch.«
    »Findest du?«
    »Ja, so aggressiv.«
    Jane hob die Schultern. »Vielleicht habe ich doch etwas gegen die Geistheilerin.«
    »Warte doch erst mal ab.«
    Jane blieb hart. »Und ich bin es anscheinend nicht allein, sonst wäre John nicht hier.«
    »Wir alle können uns irren.«
    »Abwarten.«
    Sarah Goldwyn schüttelte den Kopf. »Dein Ton gefällt mir gar nicht. Ich komme mir vor, als hätte ich etwas Schlimmes getan. Sei doch mal objektiv.«
    Jane starrte für einen Moment ins Leere. Dann lächelte sie. »Okay, ich denke, du hast recht. Lassen wir alles an uns herankommen. Vielleicht habe ich zu empfindlich reagiert, aber ich spüre einfach, daß hier etwas nicht stimmt. Sie ist nicht gut, sie ist gefährlich. Diese Geistheilerin ist eine Teufelin. Hast du vorhin nicht meine Hexenkräfte angesprochen, Sarah, die noch vorhanden sind?«
    »Ja.«
    »Und die warnen mich.«
    »Wie denn?«
    Jane schaute zu dem offenen Tor. Immer mehr Wagen rollten auf den Parkplatz. »Ich kann es dir beim besten Willen nicht sagen, es ist einfach das Gefühl, das Kribbeln in mir. Ich muß mich damit abfinden.«
    »Das meine ich auch.« Lady Sarah drehte sich um und deutete auf das offene Tor. »Kommst du?«
    »Sicher. Auf Tabitha bin ich sehr gespannt…«
    ***
    Das waren auch Suko und ich. Zwar kannten wir den Friedhof nicht, aber aus Yvonne Terrys Berichten wußten wir, wo wir ungefähr das Grab der Geistheilerin zu suchen hatten.
    Es lag nicht auf dem normalen Feld, sondern ziemlich abseits, angeblich sogar auf einem für die Tote angeschütteten Hügel, was uns zugute kam.
    Weniger zugute kam uns der Nebel. Besonders dort, wo die alten Gräber lagen und von den Kronen der Bäume überschattet wurden, hingen die Schwaden wie Leim fest. Sie schienen zwischen den Ästen und Zweigen zu kleben, als wären sie mit dem Holz verbunden. Daß auf einem Friedhof Totenstille herrschen kann, erlebten wir ebenfalls. Es war sehr ruhig, und wir kamen uns vor wie die einzigen Besucher, was wir in diesem Bereich wohl auch waren, denn der größte Teil der Menschen war hinter uns geblieben. Wahrscheinlich würden sie gemeinsam das Grab besuchen. Dann kamen sie als Schlange oder als Pulk. Es herrschte eine Atmosphäre, die von geheimnisvollen Geistern beherrscht wurde. Kein Laut war zu hören, wir gingen über den weichen Boden, nur ab und zu schabten Blätter übereinander, wenn sie von unseren Füßen hochgehoben wurden.
    Bedrückende Stille, in der die Grabsteine wie traurige Menschen wirkten, die sich nicht mehr rühren konnten.
    Sie standen da, um die Toten zu bewachen.
    Aus taktischen Gründen hatten wir uns am Rand der alten Gräberfelder gehalten. Rechts davon lag freies Gelände, über das hin und wieder unsere Blicke streiften, wobei wir nicht viel sehen konnten, denn auch dort hingen die Nebelwände fest.
    Suko deutete dorthin. »Da muß es liegen. Ich denke, wir schauen uns die Wiese mal an.«
    Als wir das Gelände betreten hatten und noch gar nicht lange unterwegs waren, da sahen wir auf dieser leicht ansteigenden Wiesenfläche einen dunklen Punkt, der durchaus das Grab sein konnte. Es war mehr ein Fleck, aber Suko dachte ebenso wie ich, denn er deutete dorthin. »Das kann es sein, John.«
    »Das wird es auch.«
    Da hörten wir Schritte. Wir schauten beide nach links. Eine Gestalt hatte sich aus der Deckung der Büsche

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