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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide auf das Heck eines Tanklasters schauten. »Ja, es ist mein Gefühl, wenn ich ehrlich sein soll. Es kann sein, daß wir Glenda zuviel zugemutet haben, denke ich.«
    »Was folgerst du daraus?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann es dir wirklich nicht sagen. Es läuft alles nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob wir Yvonne Terry trauen können. Sie war schließlich so etwas wie eine Vertraute der Toten und könnte von ihr in gewisse Dinge eingeweiht worden sein.«
    Ich sprach dagegen. »Nein, den Eindruck hat sie bei Ihrem Besuch nicht gemacht.«
    »Bist du völlig sicher?«
    »Himmel, man kann keinem Menschen hinter die Stirn schauen. Ich spreche da nur von Erfahrungswerten.«
    »Eben, und das reicht mir nicht.«
    »Lassen wir uns überraschen, wenn beide auf dem Friedhof erscheinen.« Suko deutete in den Dunst, der an Dichte zugenommen hatte, allerdings auch, weil wir uns nahe des Flusses befanden.
    »Hoffentlich sehen wir sie dann auch.«
    »Dort ist die Brühe dünner, denke ich.«
    »Hoffentlich.«
    Ich hatte mit meiner Prognose recht, denn als wir uns von der Themse entfernten, wurde die Luft besser.
    Auch die Verkehrsdichte löste sich auf, und es dauerte nicht mehr lange, bis wir den Friedhof gefunden hatten und dort hinrollten, wo sich der Haupteingang befand. Im dünnen Dunst sahen wir, daß nicht weit von einem Blumenladen entfernt einige Fahrzeuge auf dem Parkplatz standen. Die beiden großen Flügel des Tores standen weit offen. Sie wirkten auf mich wie der Eingang zum Jenseits, und auch Suko schaute ziemlich skeptisch hin. Er fragte: »Denkst du das gleiche wie ich?«
    »Schon möglich.«
    »Dann auf in die Totenwelt!«
    Ich hatte den Schlüssel hervorgezogen und wollte gerade die Tür öffnen, als sich das Telefon meldete.
    »Nimm du ab«, sagte Suko. Er war schon halb draußen, tauchte aber wieder in den Rover zurück, als er hörte, daß ich Glendas Namen aussprach. Gespannt schaute er mich an.
    »Was sagst du?« rief ich.
    Ihre Stimme klang hektisch. Auch hatte sie Mühe, richtig zu atmen.
    »John, es ist einfach furchtbar, aber wir haben uns geirrt. Yvonne ist… ich glaube nicht, daß sie es schon vorher war, aber sie wollte mich umbringen, und das kam daher, weil sie einen plötzlichen Kontakt mit der Toten bekam, den auch ich erlebte.«
    Da sich ihre Stimme überschlug und ich nur die Hälfte verstanden hatte, bat ich sie darum, doch etwas normaler zu sprechen und erst einmal tief Luft zu holen.
    Sie folgte meinem Rat, und so erfuhren der mithörende Suko und ich, was Glenda in der Wohnung erlebt hatte. Unsere Gesichter versteinerten dabei. Suko nickte mir zu, als wollte er damit andeuten: Ich habe es schon immer gewußt, und ich preßte meine Lippen zusammen, daß sie einen Strich bildeten.
    »Und wo hältst du dich jetzt auf?« fragte ich.
    »Natürlich nicht mehr bei ihr. Ich stehe in einer Telefonzelle, die weit genug entfernt liegt.«
    »Das ist gut.«
    »Sie wird zum Friedhof kommen, John.«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Sieh dich vor. Ich hatte das Gefühl, einer irren Killerin in die Augen zu schauen. Sie ist voll und ganz vom Geist der Toten besessen, und sie wird keine Rücksicht kennen.«
    »Danke für den Tip.«
    Glenda druckste herum. Ich ahnte, was sie fragen wollte und kam ihr deshalb zuvor. »Nein, Mädchen, auf keinen Fall. Du fährst nach Hause und gibst Sir James Bescheid.«
    »Seid ihr denn schon da?«
    »Ja, wir befinden uns bereits am Friedhof.«
    »Hm – gut, mache ich. Gebt aber auf euch acht. Außerdem habe ich Angst davor, daß mit allen Menschen das geschieht, was mit Yvonne Terry passiert ist.«
    »Ja, das befürchte ich ebenfalls, aber keine Sorge, Glenda, deshalb sind wir ja da.«
    »Okay, see you…«
    Ich legte auf. Suko schaute mich ernst an. »Allmählich kommen wir der Sache näher. Mir scheint, daß die Lage allmählich aus den Fugen gerät – oder?«
    »Dann biegen wir sie wieder hin.« Ich stieß die Wagentür auf verließ den Rover. Der Nebel umhüllte mich wie ein feuchtes Tuch. Ich schloß das Fahrzeug ab, schaute dabei nicht zum Friedhof hin und sah deshalb die beiden weißen Glotzaugen eines heranfahrenden Autos. Das waren wieder Gäste, die zum Grab der Toten wollten. Suko und ich warteten noch, bis die Leute ausgestiegen waren. Zu dritt waren sie gekommen, Frau, Mann und Kind. Sie hielten ihre Tochter an der Hand, die nur mit Mühe gehen konnte und dabei das rechte Bein nachzog. Wir sagten nichts, doch als sie an

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