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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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mitgebracht.«
    »Ich krieg nichts runter.«
    Hanna setzte sich zu ihr auf die Bettkante. »Willst du mir nicht endlich erzählen, was passiert ist ?«
    Wieder schüttelte sie nur den Kopf.
    »Man hat nach dir gefragt.«
    »Wer war das ?«, fragte Theresa misstrauisch.
    »Kollegen von Hilmar.«
    »Was hast du geantwortet ?«
    »Dass ich nicht weiß, wo du bist.«
    »Gut. Sehr gut.«
    »Nun sag mir schon, was du angestellt hast. So schlimm kann es doch nicht sein.«
    Theresa starrte sie bloß an.
    Sie wollte sie an der Schulter berühren, ihre Schwester aber zuckte vor ihr zurück. »Komm mit in die Küche und iss etwas, ich hab eine Hühnersuppe für dich gekocht.«
    »Hast du die Tür abgeschlossen ?«
    »Warum sollte ich, hier draußen ist niemand zu dieser Jahreszeit.«
    »Du musst tun, was ich dir sage, geh nach vorn in die Küche und kontrolliere die Tür. Und du darfst kein Licht machen, hörst du ?«
    »Sollen wir etwa im Dunkeln sitzen ?«
    Sie begann, am ganzen Körper zu zittern. »Bitte, ich flehe dich an !«
    Sie wirkte so verstört auf sie, dass Hanna es für das Klügste hielt, ihr nicht länger zu widersprechen. Also stand sie auf und ging in die Küche.
    Kaum hatte sie die Tür verriegelt, nahm sie den Topf mit der Hühnersuppe und brachte ihn ins Schlafzimmer.
    »Nun iss aber was«, sagte sie sanft.
    Im Morgengrauen hatte Landsberg die fieberhafte Illusion, Theresa sei zu ihm zurückgekehrt. Ihm war, als hörte er sie neben sich atmen, als spürte er die Wärme ihres Körper s im Bett. Da war der Arm, da ihre Hand, er tastete danach und umschloss sie fest. Für einen Moment war die Vorstellung so real, dass er sich zu ihr umwandte, um sie zu umarmen. Er umklammerte die Bettdecke, nahm ganz entfernt den Hauch ihres Parfüms wahr. Beklommen flüsterte er ihren Namen.
    Nur kurz darauf schüttelte er sich und setzte sich auf.
    Sein Kopf war von der Schlaflosigkeit dumpf und schwer, auf der Zunge hatte er den pelzigen Geschmack unzähliger Zigaretten und fataler Cocktails aus Bourbon und Medizin.
    Er war beinahe dankbar dafür, dass sich sein Rücken vor Schmerzen krümmte, denn mit dieser Pein konnte er umgehen, die Sorge um seine Frau war ein weitaus mächtigerer Feind.
    Er fingerte nach seinem Verband. Selbst eine Schussverletzung war für ihn erträglicher als die Schmach, die Aufklärung einer Mordserie aufgeben zu müssen.
    Niederlage, durchfuhr es ihn.
    Im Bad mied er den Blick in den Spiegel.
    Als er in der Küche Kaffee trank und seine Morgenkippe anzündete, verzog sich vor Anspannung sein Gesicht. Er war es nicht gewohnt zu verlieren. Seine Karriere war bisher immer gradlinig verlaufen. Das Schlimmste aber waren die Zweifel, die an ihm nagten, das Gefühl, tief unten auf dem Grund von Theresas Seele habe über all die Jahre etwas Monströses geschlummert, das nun jäh erwacht und ausgebrochen war. Er durfte diese Zweifel nicht zulassen, das gemeinsame Leben mit ihr nicht verraten.
    Er zwang sich, etwas zu essen, knabberte lustlos an einer Scheibe Brot, danach schluckte er sein Schmerzmittel.
    Verdammt, er vermisste Theresa, und er witterte noch weitaus größeres Unheil. Irgendwo da draußen gab es eine geisteskranke Kraft, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, sie beide niederzuringen, und er wusste nicht, ob nicht einer von ihnen diesen mörderischen Wahnsinn selbst geboren hatte.
    Er wollte seine Frau nicht an diesen Furor verlieren, ihm blieb nichts anderes übrig, als zu kämpfen.
    Wenig später beobachtete er sich dabei, wie er durch die Wohnung lief und unzusammenhängende S ä tze vor sich hin sprach. Mein Gott, war er denn auch schon dabei, den Verstand zu verlieren ?
    Da klingelte das Telefon. Er eilte hin und schaute auf das Display.
    Eine unbekannte Rufnummer wurde ihm angezeigt. Er hob ab.
    »Hallo ?«
    Vom anderen Ende der Leitung kamen Atemgeräusche.
    »Hallo ?«, fragte er noch einmal.
    Kurz darauf vernahm er eine gepresste Stimme.
    »Sie hat es wieder getan.«
    »Wer spricht da ?«
    »Seien Sie still. Hören Sie mir genau zu.«
    Landsberg hielt unwillkürlich die Luft an.
    »Joachim-Friedrich-Straße 15«, raunte der Anrufer, »Sie werden dort ein ermordetes Paar finden.«
    Sein Herz schlug höher.
    Es folgte ein kehliges Lachen aus dem Telefon, unheimlich, gedämpft. »Ihre Frau hat mal wieder ganze Arbeit geleistet.«
    »Wer sind Sie ?«
    »Kein Kommentar.«
    »Was … ?«
    »Unterbrechen Sie mich nicht, ich führe hier das Gespräch ! Und jetzt passen Sie gut auf, ich habe

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