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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Ahnung.«
    Trojan blickte auf. »Ich werde mal mit dem Jungen darüber reden.«
    »Mit welchem Jungen?«
    »Mikael, der Sohn aus erster Ehe, der seinen ermordeten Vater gefunden hat !«
    Schon war Trojan zur Tür hinaus.
    Im Gang kam ihm jemand entgegen, breit grinsend, das Kinn vorgestreckt.
    Zunächst hätte er ihn kaum erkannt, so sehr hatte er sich verändert. Abgemagert, hohlwangig, und diese Augen, wie irr starrten die Pupillen aus der Iris hervor. Verdammt, wahrscheinlich hatte er beschlossen, sich systematisch ins Grab zu saufen, nachdem er seinen Job hier verloren hatte.
    »Nils, wie läuft’s denn so ?«
    Sie blieben beide stehen, musterten sich.
    »Du hier ?«, fragte er.
    Ihm war die Begegnung äußerst unangenehm. Schließlich hatte er der Alkoholsucht des Exkollegen seinen Posten zu verdanken. Lukas Kilian war im Suff ausgerastet und hatte den Lauf seiner geladenen Sig Sauer auf seine Frau gerichtet. Eigentlich sollte die Geschichte vertuscht werden, doch über Umwege war sie Landsberg zu Ohren gekommen, und der hatte persönlich für Kilians Suspendierung vom Polizeidienst gesorgt und sich dafür eingesetzt, dass dafür Trojan erster Mitarbeiter in seiner Mordkommission wurde.
    »Warum auch nicht ? Hatte plötzlich große Sehnsucht nach euch. Ihr wart mir doch immer die liebsten Kollegen.« Seine Zähne blitzten auf. »Aber Mensch, hier ist ja der Teufel los. Man erzählt sich so allerhand.«
    Sofort wurde Trojan wachsam.
    »Worauf willst du hinaus ?«
    Kilian trat einen Schritt näher an ihn heran. Sein Atem war ungewöhnlich frisch, als habe er gerade mit Mentholwasser gegurgelt.
    »Das Boot ist führungslos, hab ich gehört. Der Kapitän musste von Bord.«
    Sein Grinsen wurde breiter. Trojans Nacken verkrampfte sich.
    »Nein, im Ernst, Nils, tut mir wirklich leid, was ich da über Landsberg erfahren musste.«
    »Ach ja ?«
    Kilian setzte eine scheinheilige Miene auf. »Wirklich. Das muss doch echt Scheiße für ihn sein. Die eigene Frau tatverdächtig ? Oh verflucht.«
    »Wer erzählt denn so was ?«
    »Ach Nils, du weißt doch, der Flurfunk. Solche Nachrichten verbreiten sich wie ein Lauffeuer.«
    »Und deshalb schaust du mal eben vorbei, ja ?«
    »Reiner Zufall, dass ich gerade in der Gegend war.«
    »Und ? Was treibst du so ?«
    Wieder dieses Grinsen. »Ich schreib an meinen Memoiren. Du kommst auch darin vor, Nils.«
    »Tatsächlich ?«
    »Ich lob deine Arbeit in den höchsten Tönen, glaub mir.«
    Trojan war um Beherrschung bemüht. »Wie geht’s denn der Gattin so ?«, fragte er betont leise.
    Kilians Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wer im Glashaus sitzt, Trojan. Du weißt doch selbst, wie so eine Scheidung abläuft. All die schmutzige Wäsche, solltest du kennen.«
    »Wenn du mich entschuldigen würdest, ich hab zu tun.«
    Er wandte sich von ihm ab und ging wortlos den Flur hinunter.
    »Viel Glück, Mann«, rief Kilian ihm nach.

Zweiundreißig
    Hanna Thiel parkte ihren VW Passat auf dem kleinen Schotterplatz, stieg aus, nahm vom Rücksitz den Topf mit der Suppe, um den sie ein Handtuch geschlungen hatte, schloss den Wagen ab und steuerte auf den Hauptweg der Laubenkolonie zu. Sie brauchte etwa fünf Minuten, bis sie vor dem kleinen Häuschen mit den grauen Schiefern stand. Sie hielt kurz inne und dachte wehmütig an all die schönen Wochenenden und Urlaubstage zurück, die sie hier verbracht hatte, allein, natürlich allein. Aber irgendwann hatte sie für ihre Ausflüge ins Grüne die Lust verloren, und auch die Gartenarbeit machte ihr keine Freude mehr.
    Sie schob das Tor auf und näherte sich der Eingangstür. Nachdem sie aufgeschlossen hatte, machte sie in der Küche Licht und stellte den Topf ab. In den beiden hinteren Räumen war es so finster, dass sie für einen Moment glaubte, ihre Schwester habe das Haus längst wieder verlassen.
    Nur wenig später aber sah sie sie im Halbdunkeln auf dem Bett hocken, mit einem Gesichtsausdruck, als sei ihr soeben der Leibhaftige persönlich erschienen.
    Beherzt knipste sie auch im Schlafzimmer die Lampe an.
    »Theresa, was ist los mit dir ?«
    »Mach das Licht aus !«
    »Aber warum ?«
    »Tu es einfach !«
    »Was hast du nur ?«
    »Ist dir jemand gefolgt ?«, flüsterte sie.
    »Aber nicht doch. Beruhige dich.«
    »Im Auto. Ist dir jemand nachgefahren ?«
    Hanna Thiel stützte die Arme in die Hüften. »Theresa, du siehst erbärmlich aus. Hast du heute schon was gegessen ?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keinen Hunger.«
    »Ich hab dir was

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