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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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ich dir aber schon oft gesagt, was du aber immer wieder vehement abstreitest. Und schließlich – was für mich am wichtigsten ist – liebe ich dich bedingungslos. Ist es nicht so, dass Liebe ihre eigenen Wege geht, auch wenn sie noch so unvernünftig sind? Breanna hat mir manchmal in einem Anflug von mütterlicher Fürsorge von der Liebe erzählt. Meistens habe ich gar nicht richtig hingehört, weil mir das Thema so unbedeutend erschien. Ich kannte ja gar keine Männer und wollte auch gar keine kennenlernen. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass sie mehr als einmal erwähnte, dass Liebe und Unvernunft häufig untrennbar sind.“
    Während Elea redete, wanderten Maéls Augen unablässig zwischen ihren grünen Augen und ihrem Mund hin und her. Als sie geendet hatte, drückte er sie unvermittelt auf den Rücken und begann sie leidenschaftlich und wild zu küssen. Elea war so von seiner Wildheit überrumpelt, dass sie wie leblos in seinen Armen lag und unfähig war, seinen Kuss zu erwidern. Daraufhin löste Maél sich jäh von ihr und sah sie fragend an. Erst jetzt war sie in der Lage, ihren eigenen Körper und dessen Bedürfnisse wahrzunehmen. Sie zog seinen Kopf wieder zu sich hinunter und begann, ihn voller Hingabe zu küssen. Maél reagierte sofort darauf. Ihre Zärtlichkeiten wurde immer leidenschaftlicher und kühner. Eleas Hände suchten streichelnd ihren Weg von Maéls Kopf über seinen muskulösen Rücken und glitten hinab zu seinem Gesäß, das sie mit ihrer Hand unter dem Bund zu berühren versuchte. Maéls Hand ging hingegen unter Eleas Unterhemd auf Entdeckungsreise. Er streichelte ihren Bauch, wanderte dann mit seiner Hand am Rippenbogen entlang hoch zu ihrer Brust und ließ sie auf ihr ruhen. Bei dieser aufregenden Berührung war Eleas Wahrnehmung nur noch auf ihren Körper und seinen Empfindungen fixiert. Keuchende Atemgeräusche erfüllten das Zelt. Nur wenige Augenblicke später konnte man von draußen ein immer lauter werdendes Räuspern hören, das nur von einem Mann stammen konnte. Maél hielt abrupt inne und ließ sich laut schnaubend auf die Seite neben Elea rollen. „Wir können alle hören, dass ihr wach seid. Ich weiß nicht, was ihr da drinnen in eurem Zelt macht. Für mich klingt es jedoch, als wärd ihr im Begriff Eleas Unberührtheit über den Haufen zu werfen. Wir sind bereits seit geraumer Zeit aufbruchbereit und warten nur noch auf euch!“ Jadoras Stimme drang in einer Lautstärke zu den Liebenden, als stünde er direkt neben ihnen. Die beiden sahen sich erschrocken an. Während Maél mit ernster Miene versuchte seiner Erregung und seiner Atmung wieder Herr zu werden, konnte Elea nicht umhin zu kichern. „Wir könnten Jadora zum Wächter meiner Unberührtheit ernennen, findest du nicht auch?“ Daraufhin umspielte Maéls Lippen die Andeutung eines Lächelns. „Wir beeilen uns, Jadora“, rief er Richtung Zeltausgang. „Ja. Aber hoffentlich mit dem Anziehen. Wenn ihr jetzt nicht gleich rauskommt, baue ich euer Zelt ab, auch wenn ihr euch noch darin aufhaltet.“ Während Maél sich eilig ankleidete, versorgte Elea noch ihre Wunde, die schon einen dicken Schorf gebildet hatte. Plötzlich begann sie mit dem Kopf zu schütteln. „Alles an mir ist verrückt. Mein Aussehen. Mein Leben mit dieser lästigen Bestimmung als Auserwählte mit einem Drachen durch die Lüfte zu fliegen. Und dann auch noch meine Gefühle, die völlig verrückt spielen. Erst verliebe ich mich in meinen Entführer. Und dann, wenn ich zu Tode betrübt sein müsste, weil unsere Liebe keine Zukunft hat, muss ich über einen morayanischen Hauptmann lachen, der sich als unser Aufpasser aufspielt. Ich muss vollkommen verrückt sein!“ Auch wenn es für Elea nicht so aussah, hatte Maél, der die Felle zusammenrollte, aufmerksam der jungen Frau zugehört. Bevor er das Zelt verließ, kam er noch einmal auf den Knien zu ihr gerutscht, legte seine Hände auf ihre Schultern und sah ihr eindringlich mit seinem blauen und schwarzen Auge in ihre smaragdgrünen. Trotz des angebrochenen Tages verströmte Eleas Haar immer noch sanftes, rot glühendes Licht im Zelt. „Elea, du bist nicht verrückt. Nichts an dir ist verrückt. Du bist einfach nur besonders. Und nur jemand Besonderes kann auserwählt sein, das Menschenvolk zu retten. Und dass deine Gefühle oft verrückt spielen, dafür gibt es bestimmt eine Erklärung, die dir höchstwahrscheinlich dein Drache geben kann. Also so hoffnungslos unsere Liebe auch sein mag, du wirst

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