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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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spüren? Völlig unerwartet hielt er in seiner leidenschaftlichen Umarmung inne und stimmte in Eleas Keuchen mit ein, als er mit seinem Gesicht wieder über ihrem auftauchte. „Verdammt! Ich bin ein Narr!“, presste er atemlos hervor. „Über die ganze Diskussion, was deine Unberührtheit für eine Bedeutung im Hinblick auf den Drachen hat, habe ich völlig vergessen, was sie für dich als Frau bedeutet. Ich war bisher mit keiner Jungfrau zusammen, aber ich weiß, dass es beim ersten Mal weh tut. Um ein Haar wäre ich über dich rücksichtslos hergefallen. Ich...“ Sie hinderte ihn daran weiterzureden, indem sie ihren Zeigefinger auf seinen Mund legte. „Maél, es gibt keinen Grund, dich zurückzuhalten. Was du tust, fühlt sich wunderbar, genau richtig an. Außerdem diesen einen Schmerz, den du mir bereiten wirst, werde ich willkommen heißen. Ich habe keine Angst vor ihm. Das einzige, wovor ich Angst habe, ist, dass uns nicht genügend Zeit bleibt, um...“ Sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, da er bereits seinem Verlangen nachgebend schon wieder ihren Mund wieder mit seinem genommen hatte. Jetzt, da er so kurz vor der Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches war, wollte er gar nicht daran denken, wenn er plötzlich genau in diesem Moment Darrach sich nähern spüren würde, nachdem er zuvor so viel Zeit mit Reden und Zuhören vergeudet hatte. Seine glühenden Hände wanderten bereits wieder fordernd über Eleas bebenden Körper, der sich verlangend an seinen presste. Schließlich ergab sie sich ihm. „Tu es! Tu es jetzt, Maél!“, forderte sie ihn mit keuchender Stimme auf. Maél schob daraufhin seine Hände unter ihren Kopf. Wieder trafen sich ihre Blicke und verschlangen sich ineinander, während sie sich ihm öffnete. Zunächst glitt er behutsam nur ein kleines Stück in sie hinein. Er zitterte am ganzen Körper – vor Erregung, aber auch vor Angst, ihr weh zu tun. Sie fühlte seine Zurückhaltung. Deshalb bewegte sie sich ihm mit einem Ruck entgegen. Der Schmerz kam schnell und scharf. Ihr Aufschrei hätte laut in der Höhle widergehallt, hätte Maél ihn nicht mit seinem Mund aufgefangen. So wie ihre Augen gerade noch ineinander verschlungen waren, geschah es nun mit ihren Körpern. Maéls kalkweiße Haut, die er sein Leben lang vor der Sonne geschützt hatte, hob sich deutlich von Eleas bronzener, sonnengebräunter ab. Sie umschlang Maél mit ihren Armen und Beinen, während er sich noch mehr an sie presste. Doch urplötzlich passierte für beide etwas völlig Unerwartetes. Eine fremde Kraft schien, von ihren Körpern Besitz zu nehmen. Beide hielten in ihren Küssen und ihren noch langsamen und vorsichtigen Bewegungen inne. Sie stießen sich gegenseitig ihren heißen Atem ins Gesicht und überließen sich mit wild schlagenden Herzen hilflos diesem fremdartigen Gefühl. Als ob sich ein endlos langes Seil um ihre beiden Körper schlingen würde - von ihren Köpfen ausgehend bis zu ihren Füßen -, und sich in unzähligen Schlingen immer fester um sie zusammenziehen würde, wurden ihre Körper so sehr aneinandergepresst, dass ihre Lungen kaum noch arbeiten konnten. Beide schlossen wie auf eine Aufforderung hin gleichzeitig die Augen und verschränkten die Finger ihrer Hände fest ineinander. Und mit einem Mal tauchte vor ihrem inneren Auge ein und dasselbe Bild auf: Arabín, der sie mit gold funkelnden Augen ansah. Nach einer Weile, die den beiden unglaublich lange erschien, lockerte sich das unsichtbare Seil langsam wieder, sodass Maél sich mit Elea auf die Seite rollen lassen konnte, damit ihre Lungen wieder Platz hatten, um sich auszudehnen. Sie schlugen die Augen auf und blickten den anderen zugleich fragend und fasziniert an. „Was war das?“, wollte Elea mit schwacher und bebender Stimme wissen. „Eins mit Sicherheit nicht. Nicht das, was zwischen Mann und Frau geschieht, wenn sie sich vereinigen. Ich nehme an, dass mir soeben der Weg geebnet wurde, um dich und den Drachen zu kontrollieren.“ Maéls Atem kam immer noch schnell und laut. Als die fremde Kraft den beiden Körpern wieder vollständig ihre Freiheit überlassen hatte, erklang erneut Eleas zitternde Stimme. „Und was tun wir jetzt?“
    „ Wir bringen das zu Ende, was wir angefangen haben.“
    Ihre zwei Körper waren immer noch ein Körper. Kaum hatten sie ihre verschlungenen Finger voneinander gelöst, ließ Maél seine Hand - ganz langsam, fast schon genüsslich - über ihre Brust und ihren Bauch gleiten, als ob er jede

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