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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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blind gewesen!», Nadine konnte es kaum fassen und gab Vollgas. «Sandro ist Lena! Ich habe Lena den Schoppen gegeben. Wahnsinn! Und Heller hat uns die ganze Zeit über an der Nase herumgeführt. Wie Schachfiguren schob er uns nach Belieben mal nach links und mal nach rechts. Wahrscheinlich hat er sich mit seiner Freundin gestritten und wir dachten, dass sie auf Lena aufpasst.»
    «Unglaublich. Marcel Wiedmer, Mike Trummer und Mirjam Martig, ein Trio infernale! Darauf hätten wir früher kommen müssen», haderte Ferrari.
    Georgs Leute waren bereits vor Ort und sperrten die Strasse ab. Kurz darauf stürmte ein Sonderkommando der Polizei die Wohnung.
    «Ausgeflogen!»
    «Elender Mist! Wo können sie nur sein?»
    «Ich gebe eine Fahndung heraus. Wir kriegen sie, Francesco. Das garantiere ich dir.»
    Ferrari ging einer Eingebung folgend schnurstracks zum Auto zurück.
    «He! Wohin willst du?»
    «Zur St. Jakobshalle. Der BHC trainiert unten in der kleinen Halle. Los, Nadine, komm schon. Wir dürfen keine Zeit verlieren.»
    Der Kommissär platzte mitten ins Training hinein. Wenigstens stimmt hier unser Timing.
    «Was soll das?», schrie der Trainer.
    «Kommen Sie mit, Trummer!»
    «Spinnen Sie, Mann?! Lassen Sie unseren Goalie los.»
    «Ferrari von der Basler Polizei!» Der Kommissär hielt dem Trainer seinen Ausweis hin. «Wir wollen uns mit Mike Trummer unterhalten. Wo geht das ungestört?»
    «In den Umkleidekabinen.»
    Nadine zerrte Trummer mit sich.
    «Was soll das? Sind Sie jetzt total durchgeknallt? Das hat ein Nachspiel.»
    «Von mir aus. Ums kurz zu machen: Mirjam Martig hat zusammen mit ihrem Bruder Marcel Wiedmer Wetten auf den BHC abgeschlossen. Sie sind der Dritte im Bunde, der dafür sorgt, dass die Vorhersagen auch eintreffen.»
    «Reine Spekulation!»
    «Um die Wetten geht es uns nicht. Wir suchen die entführte Lena und ermitteln im Mordfall Josef Doppler. Das sind zwei schwerwiegende Verbrechen und kein Pappenstiel.»
    Trummer fuhr sich nervös durch die Haare.
    «Josef Doppler ahnte etwas. Er wusste, dass mit falschen Karten gespielt wurde», fuhr Ferrari fort. «Nur wer alles dahintersteckte, war ihm noch nicht klar. Doch Sie und Wiedmer kamen ihm zuvor und entführten seine Enkelin. Ein grausames Druckmittel, das wohl jeden zum Schweigen gebracht hätte. Wer von Ihnen beiden Doppler ermordet hat, wird sich noch klären. Fakt ist, zurzeit sind Wiedmer und seine Schwester mit Lena verschwunden. Jetzt haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie helfen uns, indem Sie Wiedmer anrufen und ein Treffen vereinbaren, oder wir verhaften Sie wegen Entführung und Beihilfe zum Mord. Glauben Sie ja nicht, dass wir scherzen. Entweder Sie spielen mit oder Sie sind erledigt. Die Wahl liegt ganz bei Ihnen.»
    «Ich … okay, ich machs. Marcel hat Josef getötet. Das müsst ihr mir glauben. Mit Mord hab ich nichts am Hut. Was springt für mich dabei heraus?»
    «Mildernde Umstände. Mit etwas Glück kriegen Sie eine geringe Strafe.»
    Mike Trummer versuchte zuerst Marcel Wiedmer, dann Mirjam Martig zu erreichen, aber beide hatten ihre Handys ausgeschaltet.
    «Denken Sie nach. Hat Wiedmer irgendwo ein Haus, eine Wohnung?»
    «Keine Ahnung.»
    «Oder seine Schwester?»
    «Ich habe echt keinen Schimmer.»
    «Wo habt ihr euch normalerweise getroffen?»
    «Im Wiesengarten in Riehen.»
    «Denken Sie nach, Mann. Wo könnten die beiden sein?»
    «Am ehesten vielleicht noch bei ihrer Mutter.»
    «Also in Ascona.»
    Nadine rief Georg an. Eine halbe Stunde später kam der Rückruf, die Tessiner Kollegen hatten sofort reagiert.
    «Sie beobachten das Haus und die Fahndung läuft auf Hochtouren. Jetzt heisst es einmal mehr, abwarten und Tee trinken.»
    Wie ich das hasse, dieses Nichtstun. Mir ist viel lieber, wenn ich die Fäden in der Hand halte, anstatt auf andere angewiesen zu sein. Und Tee mag ich schon gar nicht. Vermutlich bestand da ein innerer Zusammenhang. Ja, genau. Runde um Runde lief der Kommissär in Nadines Büro, während Julia, Lukas, Nadine und Staatsanwalt Borer schweigend am Tisch sassen.
    «Es wird nicht besser, wenn du meinen Teppich kaputt läufst.»
    «Ich kann nicht ruhig herumsitzen. Möchte jemand Kaffee?»
    «Ich komme mit.»
    Ferrari warf einen Chip in den Automaten.
    «Wir waren so nah dran, Nadine.»
    «Stimmt, und haben nichts gemerkt. Echt krass. Die perfekte Show. Wir sind voll darauf reingefallen.»
    «Mirjam wirkte absolut sicher, sie war ganz die liebende Mutter. Und ob das Kleine ein Junge oder ein

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