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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Erhustete und hoffte, dass die anderen Männer die Röte, die über sein Gesicht flog, darauf zurückführten.
    »Doortje?«, fragte McAllister ungläubig. »Das stelle ich mir vor wie eine Liebesbeziehung zu einem Rasiermesser!«
    »Colonel! Wie sprechen Sie von einer jungen Dame?«
    Major Barrister kämpfte mit seiner Erheiterung, tadelte seinen Untergebenen aber dennoch.
    Kevin war froh, dass er vorerst nichts sagen musste. Er hätte die Anziehung ja auch nicht erklären können, die Doortje VanStout auf ihn ausübte. Natürlich hatte er sie berührt, und ihr Körper hatte ihm gefallen. Auch ihr Gesicht war schön und ihr Haar. Aber das konnte nicht alles sein, was ihn so unwiderstehlich anzog. Eher war es … ihre unbändige Energie? Ihre Leidenschaft? Wenn sie eines Tages so lieben könnte, wie sie heute hasste – Doortje VanStout musste ein Wirbelsturm an Sinnlichkeit sein. Oder waren es ihre Sturheit, ihre tiefen Überzeugungen, die Kevin zwar nicht teilte, die ihn aber faszinierten. Er selbst hatte sich immer für ziemlich oberflächlich gehalten, und seine früheren Beziehungen … Juliet war nicht mehr als ein Schmetterling, der von einer Blüte zur anderen taumelte. Aber Doortje … sie war zweifellos standhaft, treu … bodenständig.
    Kevin schüttelte über sich selbst den Kopf. Wann war bodenständig je ein weibliches Attribut gewesen, das ihn anzog? Wahrscheinlich war er einfach nur blind verliebt!
    »Die junge Dame ist zweifellos eine Herausforderung«, bemerkte Tracy.
    Er wollte wohl noch etwas sagen, aber dann hörten die Männer Hufschläge. Ein Pferd verhielt vor dem Haus – möglicherweise wechselte der Reiter ein paar Worte mit den VanStouts oder jemandem von den Mannschaften. Auf jeden Fall galoppierte er gleich wieder an und verhielt sein Pferd vor der hinteren Veranda, auf der Barrister und seine Offiziere tafelten.
    Der Reiter, ein junger Australier, stieß seine Botschaft hervor, noch ehe er absteigen konnte.
    »Major! Vor Wepener hat es erste Feindberührung gegeben, zwei Verwundete. Sie möchten bitte das Lazarettzelt bemannen und sich im Feldlazarett auf Arbeit einstellen. Die Schlacht wird morgen beginnen.«
    Major Barrister hob die Tafel sofort auf und teilte seine Ärzte ein. Er selbst würde sich an die Front begeben und Erste Hilfe leisten.
    »Dabei unterstützt mich die ersten zehn Stunden Dr. Tracy, dann lösen uns Dr. McAllister und Dr. Drury ab. Ich möchte, dass jeder der neuen Ärzte zunächst neben einem erfahrenen Frontarzt Dienst tut. Später ist die Einteilung egal, vielleicht reicht uns dann auch ein Arzt vor Ort, und die anderen können hier operieren. Sehen wir mal, wie blutig es wird …«
    »Was soll das werden, ein Schnellkurs in Chirurgie?«, fragte Kevin McAllister, während Barrister und Tracy abritten. Die beiden sollten die vorbereiteten Betten und Operationsräume im Behelfskrankenhaus noch einmal überprüfen und sich dann aufs Ohr legen. Am kommenden Tag würden sie nicht viel Schlaf bekommen. »Ich geb’s ja zu, dass ich da nicht allzu erfahren bin, aber ob Sie mir das in zehn Stunden beibringen können …«
    McAllister lachte bitter. »Das lernen Sie hier schnell – auf die sehr harte Tour, besonders für die Betroffenen. Ich bin überzeugt, ich habe die ersten zehn Amputationspatienten umgebracht … Aber darum geht’s hier gar nicht, eher um … Sie werden lernen, Blut zu sehen, Dr. Drury. Wie heißen Sie übrigens mit Vornamen? Ich bin Angus, kannst Gus zu mir sagen …«
    Kevin dachte noch über Gus McAllisters seltsame Worte nach, als er aus Richtung des Hauses Klirren und das Splittern vonHolz hörte. Alarmiert sprang er von seinem Strohsack – das klang, als würde das Haus geplündert. Stürzten sich irgendwelche marodierenden Kommandos auf das Feldlazarett? Er griff nach seinem Gewehr.
    Angus McAllister kam ihm allerdings schon entgegen, als er durch die Scheune hastete. Der Schotte hatte wohl ein besseres Gehör und war ebenfalls gleich in Unterhose und Hemd herausgestürmt. Jetzt grinste er über beide Ohren.
    »Kein Krieg, Kevin. Nur deine künftige Liebste. Miss Doortje zerschlägt das Familienporzellan. Und die Stühle im Esszimmer. Entweiht von britischen Fingern und Hintern. Unmöglich, dass ein VanStout noch mal davon isst oder sich gar draufsetzt.« Er lachte. »Und nun hat sie auch noch einen Schotten in Unterhose gesehen. Ich hoffe, sie beruhigt sich, bevor sie sich die Augen aussticht …«
    Kevin fasste sich an

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