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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Augenblicken gemeinsamen Schweigens. »Was wird aus dem Rest der Welt?«
    Die Worte erweckten in Gemma erneut düstere Vorahnungen - Vorahnungen, die sie wegen der Notwendigkeit, etwas gegen das ausgetrocknete Tal zu unternehmen, unterdrückt hatte.
    »Wenn ich das nur wüsste«, seufzte sie voller Mitgefühl. »Aber irgendetwas läuft fürchterlich verkehrt, und wenn wir nichts dagegen tun, wird es schlimmer werden.«
    »Wieso hilfst du uns dann?« fragte Mallory.
    »Weil das Tal ein Symbol für alles Gute ist«, vermutete Gemma. »Wenn wir das nicht retten können, welche Hoffnung bleibt dann für die Welt?« Sie unterbrach sich, um nachzudenken. »Es ist, als wäre irgendeine fürchterliche Macht am Werk, die alles zerstören will, was uns lieb ist - Liebe, Glück, Magie. Wir dürfen sie nicht gewinnen lassen.«
    »Magie ist also wichtig?«
    »Davon bin ich fest überzeugt.« Wieder hörte sie die Worte des Fanatikers aus Newport. Dies ist endgültig. Die Erde ist wahnsinnig geworden. »Im Augenblick jedoch scheint alles erkennbar Magische entweder verrückt oder destruktiv zu sein - oder beides. Die Reisegeschichten, die ich gehört habe, waren furchterregend.«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, und Gemma erzählte die Geschichten, die sie in Newport gehört hatte: von den blauen Flammenwänden, den Elementalen, den verschwundenen Inseln und dergleichen.
    Nach einer Weile meinte Mallory: »Das ist mir zu hoch!« Gemma nickte. Sie wusste genau, was sie meinte. Kein einzelner Mensch konnte das begreifen. Wie ließ sich herausfinden, was das alles genau bedeutete?
    Mit dem undeutlichen Gefühl bevorstehenden Unheils gingen sie in ihre Zelte.
    Am nächsten Tag begannen ihre Schwierigkeiten erst richtig.

35 . KAPITEL
    Horan wachte hustend auf. Er beharrte darauf, es sei nichts Ernstes und sie sollten ihre Reise fortsetzen, trotzdem waren alle besorgt. Gegen Mitte des Vormittages war nicht zu übersehen, dass er unsicher im Sattel saß, und Arden ordnete eine Rast an. Sie rasteten eine Weile, und als sein Husten nachließ, gewann Horan ein Stück seiner sonst so guten Laune wieder. Dennoch fiel ihm das Atmen nach der geringsten Anstrengung schwer.
    »Hoffentlich finden wir den Fluss bald«, meinte er zu Mallory, die sich um ihn kümmerte. »Meine Lunge fühlt sich an, als wäre sie voller Staub.«
    Trotz seines Lachens sah sie, dass er Schmerzen hatte, und sagte nichts.
    Arden war ein Stück vorausgeritten, um das Gelände zu erkunden, und kehrte mit der Nachricht zurück, er hätte vermutlich einen Pass nach Westen hinüber gefunden.
    »Wenn ich mich nicht irre, gibt es dort ein Dorf, und mit ein bisschen Glück werden wir dort freundlich empfangen.«
    »Aber das bedeutet, dass wir uns vom Fluss entfernen«, wandte Horan ein.
    »Nur vorübergehend«, erwiderte Arden. »Ein Dach über dem Kopf und frischer Proviant sind einen kleinen Umweg wert.«
    »Kannst du reiten?« fragte Mallory ihren Bruder.
    »Natürlich«, gab Horan zurück, dennoch musste man ihm in den Sattel helfen. Seine plötzliche Schwäche ärgerte ihn, und die Befürchtungen der anderen wurden größer.
    Als sie aufbrachen, fing Kragen an zu husten.
    Kurz nach Mittag erreichten sie das Dorf Braith. Es war eine relativ arme Siedlung, die sich vom Ertrag aus der Hochlandjagd und den Früchten des kargen Bodens ernährte. Trotzdem unterhielt man dort eine traditionelle Berghütte, eine schlichte, praktische Holzhütte mit einfachem Mobiliar - Kojen, einen Tisch auf Sägeböcken, Bänke. Bei ihrem Eintreffen wurden die Reisenden zuerst von einer Gruppe lärmender Kinder begrüßt, die neben ihren Pferden herlief. Offenbar waren Besucher in diesem Teil der Welt ein seltenes Ereignis, und als sie näherkamen, erschienen die älteren Einwohner, um die Ankömmlinge argwöhnisch zu mustern.
    Arden erfuhr während ihres zweieinhalbtägigen Aufenthalts in Braith den Grund für diese anfängliche Feindseligkeit. In den vergangenen Monaten hatte das Tal selten Gäste gesehen, eine Gruppe jedoch hatte die Gastfreundschaft der Dorfbewohner ausgenutzt, Proviant und Waffen gestohlen und war anschließend mitten in der Nacht aufgebrochen. Die Dorfältesten beschrieben die Diebe als wahnsinnig. Bei einer anderen Gelegenheit hatte man weitere dieser Wahnsinnigen dabei beobachtet, wie sie gegen grau gekleidete Krieger im oberen Teil des Tals gekämpft hatten. Obwohl die Dorfbewohner nicht direkt betroffen waren und die Überlebenden spurlos verschwanden, waren die

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