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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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schicksalsergeben, dann zeigte sie auf das Tablett. »Ich hoffe, dass Essen ist nach euren Wünschen«, meinte sie zu ihren sprachlosen Gästen. »Und lasst die Katze nicht in die Nähe.«
    Damit drehte sie sich um und ging hinüber an eines der Regale. Sie zog an einem verborgenen Hebel, und ein Teil der Wand, inklusive der Bücher, öffnete sich wie eine Tür. Beim Gehen erteilte sie noch einen letzten Rat: »Langt zu, meine Lieben, ich koche nicht gerne umsonst.«
    »Warte!« rief Mallory.
    »Geh nicht fort!« flehte Gemma.
    Doch das Wandstück schloss sich, und die Bibliothek war wieder komplett. Mallory lief hin und versuchte, den Hebel zu finden.
    »Hier ist nichts«, sagte sie, als Gemma neben ihr stand.
    »Die Pastete ist ausgezeichnet«, murmelte Arden mit vollem Mund. »Kostet mal.«
    Sie drehten sich zu ihm um, und er grinste kleinlaut.
    »Ich habe genug von diesen Rätseln. Wenigstens ist das Essen echt.«
    Wie sich herausstellte, war es ganz vorzüglich, wesentlich schmackhafter als die Mahlzeiten in der schweigenden Stadt - selbst Gemma ließ sich überreden, etwas zu essen, bevor sie ihre Nachforschungen fortsetzte. Anschließend machte sie sich auf die Suche nach der Kleblattzimmer-Version der Kriege von Olcondoria, schlich auf Zehenspitzen durch den Gang, sehr zu ihrem eigenen Vergnügen und dem von Mallory und Arden, die ihr von der Tür aus nachschauten. Die Tür des Kleeblattzimmers ließ sich ohne weiteres öffnen, und sie schlüpfte hinein. Sämtliche Bücher waren wieder in die Regale zurückgestellt worden, trotzdem brauchte sie nicht lange, um das Gesuchte zu finden.
    Sie klemmte es sich unter den Arm und machte sich auf den Weg zurück durch den Gang, doch als sie die Schwelle überschreiten wollte, beeinträchtigte irgendetwas ihr Sehvermögen. Alles verschwamm für einen Augenblick, dann merkte sie, dass sie wieder auf dem Weg zurück ins Kleeblattzimmer war. Zur gleichen Zeit hörte sie Mallory und Arden von der anderen Seite des Ganges schreien.
    Sie schüttelte wie betäubt den Kopf und trat zurück auf den Gang, das Buch immer noch unter dem Arm. Mallory und Arden waren bleich vor Schreck.
    »Alles in Ordnung?« fragte Arden, als er und Mallory auf sie zugeeilt kamen.
    »Ja. Was ist passiert?«
    »Du warst verschwunden«, antwortete Mallory, »genau wie Wynut und Shanti. Da war ein glitschiges Geräusch, eine Art Knall ...«
    »Und dann war ich wieder im Kleeblattzimmer«, beendete Gemma den Satz nachdenklich.
    Sie standen nebeneinander mitten im Gang und blickten von der einen Bibliothek zur anderen.
    »Lasst es mich noch einmal versuchen«, sagte Gemma. »Ihr bleibt hier.«
    Sie trat näher an die Eicheltür, zögerte, ging dann weiter. Wieder dieser eigenartige Eindruck von Orientierungslosigkeit, und dann befand sie sich erneut auf dem Weg zurück in das Kleeblattzimmer. Sie drehte sich schnell um und sah, wie die anderen sich mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen umsahen, um ihren neuen Standort auszumachen. Sie kehrte zu ihnen zurück.
    »Denkt ihr dasselbe wie ich?« fragte Arden.
    Gemma nickte. »Halte das mal«, sagte sie und gab ihm das Buch. Dann ging sie zurück zur Eicheltür und betrat das Zimmer ohne die geringsten Schwierigkeiten. Sie drehte sich um und sah ihre Freunde an.
    »Offenbar mögen sie es nicht, wenn man ihre Bücher durcheinanderbringt«, folgerte Arden.

41. KAPITEL
    Sie führten eine Reihe von Experimenten durch und kamen zu dem Ergebnis, dass sich keines der Bücher von der einen in die andere Bibliothek transportieren ließ. Auf Gemmas Drängen versuchten es sowohl Mallory als auch Arden, die die Prozedur mit zittrigen Knien, aber unverletzt überstanden.
    »Wir können die Bände also nur hier auf dem Gang miteinander vergleichen«, schloss Mallory. »Ich frage mich nur, wieso?«
    Mittlerweile war es draußen wieder dunkel, doch durch die großen offenen Türen wehte eine leichte Brise, und schon bald saßen sie Seite an Seite auf dem gefliesten Boden und verglichen die Bücher.
    Arden saß in der Nähe und behielt die vielen Türen ringsum im Blick - und die Treppe. Er wusste nicht recht, wonach er Ausschau hielt, ihm war jedoch wohler dabei.
    »Hier ist die Seite«, sagte Gemma. »Genau. Sechsundsiebzig Verträge.«
    »Vierundsechzig«, erwiderte Mallory.
    »... Seuchen in beiden Ländern.«
    »... im Falle Sleds ... die gesamte Provinz in eine menschenleere Wüste«, brachte Mallory den Satz zu Ende.
    »Aber alles übrige ist genau

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