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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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darstellte, und versuchte den Türgriff zu drehen. Die Tür ließ sich mühelos öffnen, doch die Angeln quietschten laut, dass es ihnen kalt den Rücken runterlief.
    »Noch eine Bibliothek!« rief Mallory erstaunt, als sie den Raum betraten.
    Bücher bedeckten die beiden Hauptwände. Am anderen Ende des Raumes standen ein leerer Tisch und mehrere Stühle.
    »Hier gibt es nichts zu essen«, stellte Arden fest.
    »Vielleicht, weil wir noch nichts wollen«, erwiderte Gemma.
    »Wie meinst du das?«
    »Diese Stadt kümmert sich um uns«, erklärte sie langsam. »Sobald man etwas wünscht, ist es da.«
    »Wenn das so ist«, erwiderte Arden, »dann will ich drei Pferde und eine Karte, aus der man entnehmen kann, wie man hier rauskommt.«
    »Innerhalb vernünftiger Grenzen«, fügte Gemma hinzu.
    »All diese Bücher brauche ich jedenfalls nicht«, meinte Arden und betrachtete die übervollen Regale rundum. »Was ist daran vernünftig? Es würde Jahrhunderte dauern, das ganze Zeug zu lesen.«
    »Wir haben nichts Besseres zu tun«, hielt Gemma dagegen.
    »Wo sollen wir anfangen?« fragte Mallory.
    Arden ließ sich in einen der Sessel fallen.
    »Wie bin ich bloß an euch zwei geraten?« meinte er verzweifelt. »Wir haben uns in einer unglaublichen Irrgartenstadt verlaufen, die lediglich von zwei bärtigen Irren bewohnt wird, die sich in Luft aufgelöst haben, und einer Katze, die offenbar Spaß daran hat, uns mit Rätseln zu quälen - und ihr habt nichts anderes im Kopf als - Bücher.«
    Die beiden Frauen ignorierten ihn und untersuchten die unteren Regale.
    »Ein paar kommen mir bekannt vor«, meinte Mallory nachdenklich.
    »Ich dachte gerade dasselbe.«
    »Ob es dieselben sind wie im Kleeblattzimmer?«
    »Finden wir es heraus.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Arden wurde damit beauftragt, mit Hilfe der verschiebbaren Leitern zu den oberen Regalen hinaufzusteigen, und kurze Zeit später hatten sie den Boden mit Bücherstapeln übersät. Gelegentlich lasen sie sich zum Spaß oder in ungläubigem Staunen gegenseitig Abschnitte vor, doch erst viel später fanden sie, wonach sie gesucht hatten.
    »Hier ist es!« rief Mallory, und las laut vor: »>In den folgenden fünf Jahren wurden zwischen Olcondoria und Sied vierundsechzig Friedensverträge geschlossen. Bis auf den letzten hielt keiner länger als zwei Monate .. .<«
    »Wie viele Verträge waren das?« unterbrach Gemma.
    »Vierundsechzig.«
    »Das stimmt nicht. Es waren mehr.«
    »Ich erinnere mich nicht mehr«, meinte Mallory. »Sollen wir weitersuchen?«
    Gemma nickte.
    »>Der kürzeste wurde bereits nach einer Stunde gebrochen. In jedem Fall behaupteten beide Seiten, die jeweils andere sei der Aggressor, und verlangten das Recht auf Vergeltung. Als Folge davon wurde der Krieg zu einem wesentlichen Bestandteil der jeweiligen Landeswirtschaft. Als der Frieden schließlich hielt, führte das darauf folgende soziale Chaos dazu, dass beide Staaten eine gewaltige Steigerung von Verbrechen und Gewalt, Selbstmord und epidemischen Krankheiten erlebten, die die gesamte Provinz in eine menschenleere Wüste verwandelten.<«
    »Der letzte Abschnitt ist auch anders«, sagte Gemma nachdenklich.
    »Du hast recht«, gab Mallory zu, sich erinnernd. »Aber der Rest klingt ganz genauso.«
    »Wort für Wort«, stimmte Gemma ihr zu.
    »Zwei unterschiedliche Fassungen derselben Geschichte?«
    »Ich gehe das andere Buch holen«, beschloss Gemma. »Dann vergleichen wir die beiden.«
    »Das macht mich neugierig«, meinte Mallory. Das Rätsel begann, ihr Spaß zu machen.
    »Wenn auch nicht so sehr wie der Gedanke an etwas zu essen«, klagte Arden von der anderen Seite des Raumes. »Ich habe Hunger, und trotzdem ist noch nichts aufgetaucht. Was wieder einmal beweist - man kann Katzen nicht trauen.«
    »>Hunger ist nur relativ<«, zitierte Gemma.
    »Sehr komisch«, gab er zurück. »Sag das meinem Magen.«
    »Ich habe auch Hunger«, sagte Mallory.
    »Haben wir alle«, gab Gemma ihr recht. »Aber sehen wir uns zuerst dieses Buch hier an.« Sie stand auf. »Wie hieß es doch gleich?«
    »Die Kriege von Olcondoria von Bruder Incantasius Septimus.«
    Gemma öffnete die Tür zum Gang, und wollte in das Kleeblattzimmer zurückgehen.
    »Vielen Dank«, sagte eine sehr große Dame und kam mit einem Tablett vor dem Bauch ins Zimmer marschiert. Sie stellte es auf den Tisch, dann betrachtete sie die Bücherstapel auf dem Fußboden und seufzte.
    »Wieder etwas zum Aufräumen«, kommentierte sie den Anblick

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