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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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offensichtlich ansehen könne, denn Gemmas Blick wurde besorgter.
    »Bald geht es dir wieder gut«, versuchte sie, ihn zu trösten. »Du darfst nichts überstürzen.«
    Arden merkte, dass er keine Ahnung hatte, was geschehen war. Wieso lag er hilflos auf der Erde? War er von einer Schlange oder einem Skorpion gebissen worden? Und wieso konnte er sich an nichts erinnern?«
    »Zur Abwechslung kann ich dich mal pflegen«, meinte Gemma strahlend, doch Arden spürte die falsche Fröhlichkeit in ihrer Stimme. Sie drehte den Kopf, um nach den Meyrkats zu sehen, und Arden erblickte hinter ihr den Monolithen. Seine graue Masse erfüllte ihn mit namenloser Angst. Ein winziges Bruchstück seiner Erinnerung kehrte zurück, und er versuchte zu sprechen, schaffte es aber nicht. Gemma sah, wie er sich anstrengte.
    »Möchtest du Wasser?«
    »Sss.«
    Sie tauchte einen Finger in einen Becher und befeuchtete seine Lippen, dann ließ sie etwas in seinen Mund tropfen. Ein schmerzhaftes Kribbeln setzte in Fingerspitzen und Zehen ein, und er nahm das Gefühl bereitwillig auf, wollte, dass es sich ausbreitete, als Beweis dafür, dass noch Leben in seinem Körper steckte. Sein Wunsch erfüllte sich. Kurz darauf durchzog ihn eine wohlige Qual, als jeder Muskel, jede Faser und jeder Nerv in seinem Körper protestierend erwachten. Mit Gemmas Hilfe gelang es ihm, sich aufzusetzen und seine Glieder zu strecken, was seine schmerzhafte Rückkehr ins bewusste Sein beschleunigte. Er trank noch etwas Wasser und konnte wieder sprechen.
    »Was ist passiert?« erkundigte er sich leise. »Was wollen die hier?«
    »Erinnerst du dich nicht?« fragte sie. Als er den Kopf schüttelte, erzählte ihm Gemma von dem gescheiterten Experiment mit dem Schaukelstein. Er konnte sich an nichts erinnern, aber tief in seinem Innern wusste er, dass es der Wahrheit entsprach. Die Angst vor dem Unbekannten stieg in ihm hoch.
    »Du warst den ganzen Vormittag bewusstlos«, schloss Gemma.
    »Fühlt sich an, als wären es mehrere Tage gewesen«, antwortete er heiser. »Und die? Die Meyrkats?«
    »Der Clan hat mir geholfen«, antwortete Gemma mit einem begeisterten Lächeln. »Ox hat dich vor einem Skorpion gerettet, und alle haben sie für deine Erholung gesungen.«
    »Ox?« fragte Arden verwundert.
    »Der Größte. In der Mitte.«
    Der Meyrkat, auf den Gemma zeigte, senkte rasch den Kopf und gab ein Pfeifen von sich. Arden kniff die Augen zusammen und fragte sich, ob er vielleicht doch noch träumte.
    »Ich kann mit ihnen reden, Arden. Ist das nicht wunderbar!« meinte Gemma aufgeregt. »Ich habe dir so viel zu berichten.«
    In diesem Augenblick hätte Arden fast aufgegeben. Aus Gründen, die er nicht begriff, stellte er plötzlich fest, dass er weinen wollte, und eine unerträgliche Mattigkeit überkam ihn.
    »Jetzt nicht, Gemma. Bitte. Ich muss schlafen.«
    Gemma schwieg, wenn auch sichtlich enttäuscht, und machte sein Lager bequemer. Das letzte, was Arden sah, bevor er sich dem Schlaf überließ, war, wie einer der Meyrkats auf einen Dornbusch kletterte. Unglaublich behend und geschickt richtete sich das kleine Wesen auf einem dünnen Ästchen auf und ließ den Blick über das Land ringsum schweifen, als hielte es Wache.
    Als Arden das nächstemal wach wurde, war es fast dunkel, und er fühlte sich viel besser. Er war durstig und hatte einen Bärenhunger, und Gemma, froh über seine Rückkehr in die Normalität, kümmerte sich sofort um ihn. Die Meyrkats waren nirgendwo zu sehen, doch Arden spürte, dass Gemma sich - nur mit Mühe - zurückhielt, ihm die Neuigkeiten zu erzählen.
    Auf Gemmas Vorschlag ließ Arden sich zum Zelt hinüberhelfen. Ein Feuer war vorbereitet worden, und er freute sich auf die behagliche Wärme. Er fühlte sich sehr schwach. Was immer ihm der Stein angetan hatte, es hatte ihm den allergrößten Teil seines Erinnerungsvermögens geraubt.
    Gemma zündete das Feuer an, obwohl es noch immer warm war, und Arden entspannte sich und genoss die Hitze. Er fror noch immer. Seine Pflegerin sah es und holte eine Decke.
    Als sie zurückkehrte, erkundigte sich Arden nach den Meyrkats, und die Erleichterung in Gemmas Gesicht hatte fast etwas Komisches. »Aber erzähl es mir langsam!« fügte er mit aller Kraft hinzu, die er aufbringen konnte. Er musste schwach grinsen, als sie ihre Gedanken ordnete.
    »Du erinnerst dich doch, wie ich gestern Abend meinte, jemand hätte mit mir gesprochen?« begann sie. »Und du nichts hören konntest?«
    Arden nickte. Das

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