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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Regentropfen, und Gemma beeilte sich, das Feuer zu schützen. Wenn es jetzt, nach all der Mühe, einen Wolkenbruch gab ... Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Sie schaute in den Himmel.
    Danke für eure Hilfe, sagte Gemma. Bitte bringt mir noch mehr Holz - rasch.
    Die Meyrkats beeilten sich, ihr den Gefallen zu tun, und bald drauf brannte das Feuer lichterloh, und die Tiere trauten sich nicht mehr in seine Nähe. Der Regen war immer noch leicht, ließ dann völlig nach, und Gemma machte weiter und briet das Schlangenfleisch auf hölzernen Spießen. Die Meyrkats fanden den Geruch widerlich, ihr dagegen zog sich der Magen in freudiger Erwartung zusammen, und sie verbrannte sich den Mund, als sie ihren Hunger zu überhastet stillte. Das Fleisch war zäh und halb verkohlt, aber Gemma schmeckte es wunderbar.
    Am Abend saß sie zufrieden vor ihrem Zelt und beobachtete die Meyrkats. Sie begriff noch immer nicht recht, was vorgefallen war - aber sie war dankbar dafür. Sie hatte einen vollen Magen - obwohl sie darauf geachtet hatte, nicht zuviel zu essen - und dazu noch einen Tagesvorrat gebratenen Fleischs. Sie hoffte, dass die Meyrkats ihr am nächsten Tag noch etwas mehr besorgen würden, und plante für den darauffolgenden Tag ihren Marsch ins Tal.
    Dies hatte sie Ox erklärt, und jetzt war der Clan mit eigenen Vorbereitungen beschäftigt. Bei der Teilung eines Clans waren offenbar eine Menge Riten zu beachten, doch da Gemma nur zusehen konnte, blieb ihr die Bedeutung meist verborgen.
    Man hatte das Feuer geteilt und die ursprüngliche Feuerstelle mit Steinen und Schlamm abgedeckt. Gemma vertraute darauf, dass die Glutasche am nächsten Morgen noch heiß sein würde. Jetzt hatte sie das zweite Lagerfeuer vor sich, das sein angenehm rotes Flackerlicht auf die vor ihr liegende Szene strahlte: die verwirrenden Bewegungen der Meyrkats, den hochaufragenden Stein, die Wasserfallen und Dornenbüsche.
    Gemma dachte an die früheren Lagerplätze an diesem Ort. Beim ersten Mal war sie dem Tod nahe gewesen und von Arden gerettet worden. Beim zweiten Mal wäre Arden fast von der geheimnisvollen Brutalität des Stein getötet worden.
    Er wäre stolz auf mich, dachte sie. Ich komme zurecht, wo ich vor ein paar Monaten noch einfach aufgegeben hätte und gestorben wäre. Sie vermisste ihn sehr.
4 . KAPITEL
    Am nächsten Morgen kam Gemma aus ihrem Zelt und stellte fest, dass es ein strahlender, kühler Tag war. Ein paar kleine Wölkchen sprenkelten den Himmel, und der Wind blies eisig, doch der neue Tag weckte ihre Lebensgeister. Ihr zerschundener Körper protestierte nicht mehr, und sie fühlte sich durch und durch lebendig. Einen Augenblick lang spielte sie mit dem Gedanken, ihre Reise sofort anzutreten, verwarf die Idee jedoch, um sich besser vorbereiten zu können.
    Ihre erste Sorge galt dem Feuer, doch es hatte über Nacht nur wenig geregnet, und sogar das nicht abgedeckte Lagerfeuer glühte noch, was ihrer Zuversicht weiteren Auftrieb verlieh.
    Die Meyrkats waren bereits auf den Beinen, und eine Gruppe, angeführt von Ox, kam zu ihr. Sie blieben ein paar Schritte entfernt mit ernsten Gesichtern stehen.
    Scorpione sind blau und der Himmel grün, verkündete Ox feierlich, dann fixierten er und seine Gefährten Gemma mit starren Blicken. Dann merkte sie, um was es ging, und musste lachen. Die Meyrkats gaben kleine Pfeifgeräusche des Wohlgefallens von sich.
    Ich habe einen Spaß gemacht. Ja? erkundigte sich Ox.
    Nicht ganz, erwiderte sie und musste noch heftiger lachen. Ich glaube, ganz hast du es noch nicht raus.
    Sie reagierten sehr verwundert, und Gemma hatte Mühe, sich zu beherrschen. Hoffentlich hatte sie sie nicht gekränkt.
    Aber du lachst, meinte Od vorwurfsvoll. Seine Verwirrung war deutlich herauszuhören.
    Schon ... aber, Gemma suchte verzweifelt in ihrem Gedächtnis nach einem Scherz, an dem sich zeigen ließ, was sie meinte. Ihr wurde bald klar, dass es unmöglich war. Ich kann es nicht erklären, gab sie schließlich zu. Tut mir leid.
    Kurz darauf zogen die Meyrkats sich zurück. Sie waren noch immer verwirrt, beschlossen jedoch, das Problem zu vertagen und auf Nahrungssuche zu gehen. Gemma aß ihr Frühstück, sah nach dem abgedeckten Feuer, dann suchte sie das frischgewachsene Grün nach etwas ab, mit dem sich ihre Speiseplan ergänzen ließe. Wieder war sie verblüfft, wie schnell die Pflanzen in die Höhe geschossen waren. Einige waren sogar aufgeblüht, so als müssten sie alle Jahreszeiten in ein paar

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