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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Komplexes, der nur einen kleinen Teil jener Stadt darstellte, der seine gesamte Welt ausmachte.
    Dies war nicht immer meine ganze Welt.
    Der Gedanke kam ungefragt und war auch nicht willkommen, und er brachte eine Flut von Bildern mit sich, die keinen Sinn ergaben. Er verkroch sich vor ihnen und spürte, wie ihn ein kalter Wind durchwehte, der ihm den letzten Rest schützender Wärme raubte.
    Ich komme von weit her.
    Er erinnerte sich an die lange und mühsame Reise von seinem Zuhause bis zu diesem seltsamen Ort im Süden, an die Freude und Kameradschaft, die er mit den anderen geteilt hatte, die ebenfalls gerufen worden waren. Er erinnerte sich an das Lied, das in jedermanns Ohr gewesen war, in jedermanns Herz, und das sie stets an ihr Ziel gelockt hatte. Er sah noch einmal das Chaos, als seine Gruppe in dieser Stadt ankam, die erst im Entstehen begriffen war und die Erkundungen, die sich daran angeschlossen hatten. Damals war sie alle noch so voller Eifer gewesen.
    Die Schranken in seiner Erinnerung fielen. Er spürte, wie sie in sich zusammenstürzten und damit seinem Entsetzen Tür und Tor öffneten.
    Anfangs war die Arbeit einfach gewesen. Riesige Bauprojekte wurden von wenigen Männern und Frauen, der Elite, beaufsichtigt, denen der Große Führer Gehör schenkte. Sie waren in seine Pläne und Strategien eingeweiht. Doch die Arbeit hatte Spaß gemacht, und Ardath und seine Kameraden waren überglücklich gewesen, als sie sahen, wie die Stadt in erstaunlichem Tempo wuchs. Das Gitternetz wurde zur universellen Befehlskette, die dafür sorgte, dass jeder seine Rolle im großen Plan kannte. Keiner der Arbeiter kannte auch nur ansatzweise den Plan als Ganzes, wusste aber, dass große Fortschritte erzielt wurden. Das erklärte ihnen der Große Führer. Fast jeden Tag verkündete er Entdeckungen - Wunder des medizinischen Fortschritts, der Nahrungsmittelherstellung, und Technologien, die sich in rasendem Tempo entwickelten, wurden bald zur Selbstverständlichkeit. Außerdem gab es Hinweise auf die Entwicklung mächtiger Waffensysteme, die sicherstellen sollten, dass die Pläne des Großen Führers nirgendwo auf der Welt auf Widerstand stießen.
    Dann begannen die Schwierigkeiten. Mehrere von Ardaths Kameraden waren krank geworden und spurlos verschwunden. Alles, was er herausfand, war, dass sie sich einer Behandlung unterzogen hatten. Er sah sie nie wieder.
    Eine gewaltige Explosion riss einen Teil der Stadt in Stücke, und dies bedeutete Monate schwerster Arbeit, in denen der zerstörte Sektor repariert wurde. Viele von denen, die mit dem Wiederaufbau beschäftigt waren, wurden krank, und auch sie verschwanden.
    K207M öffnete die Augen und betrachtete erneut den Metallstreifen an seinem Handgelenk.
    Die Ortungsgeräte waren kurz nach der Explosion eingeführt worden. Anfangs hieß es, sie seien eine Vorsichtsmaßnahme, die nur bei denen angewandt werden sollte, die für die Stadt und ihre Bewohner möglicherweise eine Gefahr darstellten. Doch schon bald darauf wurde klar, dass die Zentrale es darauf abgesehen hatte, dass jeder sie trug - zu seiner eigenen >Sicherheit<. Nur wenige hatten protestiert, und selbst die hatten sie wenige Stunden nach der Anpassung akzeptiert.
    Aber jetzt funktionierte es nicht!
    K207M konzentrierte sich auf den Metallreif. Ihm war übel, denn er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte, und er wünschte sich nichts mehr, als sich in einen Kokon aus Wärme und Zufriedenheit zurückzuziehen, doch dies wurde durch eine Flut unwillkommenen Wissens verhindert.
    Warum?
    Plötzlich veränderte sich der Rhythmus auf dem blinkenden Anzeigefeld, verlangte seine Aufmerksamkeit und stellte sein gegenwärtiges Tun in Frage.
    Ich habe mich zu lange nicht bewegt, dachte er plötzlich verzweifelt. Die Zentrale hat mich aufgespürt. Das Entsetzen packte ihn. Was eigentlich sein größter Trost sein sollte, war jetzt eine Quelle der Angst. Er versuchte, seine Gedanken zu verbergen, sie zu verstecken, so als könnte er seine verräterischen Erinnerungen durch reine Willenskraft aus dem Gedächtnis löschen.
    Er schaffte es nicht. Der Damm hatte einen Riss bekommen, und er stand der Flut machtlos gegenüber.
    Dann fiel ihm ein, dass nach dem Anpassen der Armreife noch etwas anderes geschehen war. Etwas Fürchterliches.
    Ein Piepston riss ihn aus seinen Gedanken. Das durchdringende, hartnäckige Geräusch kam aus dem Metallstreifen an seinem Handgelenk. Er starrte es verständnislos an, dann erregte eine

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