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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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sehen!« rief Arden über die Schulter, dann lief er weiter, drei Stufen auf einmal nehmend.
    Kurz drauf stand er schwer atmend vor der Wand aus Elementalem und versuchte, all seinen Mut und seine Entschlossenheit zusammenzunehmen. Hinter ihm betraten die anderen leise den Raum, hielten sich aber zurück. Sie wollten seine grimmige Konzentration nicht stören.
    Du bist diesen Geschöpfen schon einmal begegnet, redete Arden sich eisern ein. Du weißt, dass sie auf Freundschaft reagieren. Der Schutzschirm besteht nur aus einer Ansammlung solcher Wesen - du brauchst nichts weiter zu tun, als deine Ängste beiseite zu schieben.
    Er erinnerte sich an das außergewöhnliche Gefühl, das ihn durchströmt hatte, als er bei seinem Aufenthalt im Lichtlosen Königreich von einem dieser seltsam flüchtigen Geschöpfe eingehüllt worden war. Es hatte auf seine Entschlossenheit und seine hoffnungsvolle Freundlichkeit reagiert, aber jenes fließende Wesen war völlig anderes als die kalte, pulsierende Barriere, der er sich jetzt gegenübersah.
    Du musst deine Angst verdrängen. Leichter gesagt, als getan! dachte er. Also schön, wer hat gesagt, dass es einfach werden würde? Dort drinnen ist Gemma! Ist sie es etwa nicht wert, dass ich mich ein wenig anstrenge?
    Während der Monate, in denen sie unfreiwillig getrennt gewesen waren, war Arden sich darüber klar geworden, wie stark seine Gefühle für Gemma waren. Seine Sehnsucht nach ihr hatte noch zugenommen und hatte alles andere verdrängt. Und jetzt, wo sie so nah war, sollte sie nichts mehr voneinander trennen.
    Dann schoss ihm eine andere Erinnerung durch den Kopf. Damals waren die Worte der Katze nichts weiter gewesen als ein weiterer lästiger Gesichtspunkt seines Zwangsaufenthaltes in der schwebenden Stadt. Doch jetzt erinnerte er sich mit einem Schmunzeln an das dunkle Rätsel. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo du zum Zauberer wirst. Aber vielleicht warst du schon immer einer.
    Wenn ich hier durchkomme, überlegte er, wird es schwer werden, jemanden davon zu überzeugen, dass ich kein Magier bin!
    Der flackernde blaue Schirm war während der gesamten Zeit unbewegt geblieben, als wollte er Arden auf fordern, ihn zu durchbrechen. Alle vorangegangen Versuche der Annäherung waren zurückgewiesen worden, manchmal sogar mit Gewalt, noch bevor der Angreifer die schimmernde Oberfläche überhaupt berühren konnte. Doch all diese Versuche waren in einem Zustand der Verärgerung oder Wut geschehen. Von seinen früheren Erfahrungen wusste Arden, dass er so keinen Erfolg haben würde.
    Er trat einen Schritt vor und sprach seine Beschwörungsformel.
    »Ich bin euer Freund.«
    Nichts geschah. Er machte einen weiteren langsamen Schritt nach vom und versuchte, alle Empfindungen bis auf die des Glücks und des Willkommenheißens aus seinen Gedanken zu verbannen. Obwohl er weder die Sehnsucht nach seiner Geliebten noch eine gewisse ängstliche Anspannung unterdrücken konnte, verschwanden Angst und Zorn vollkommen.
    Zwei weitere Schritte, und er stand auf Armeslänge vor dem Schirm. Er konnte nicht genau hinsehen, da die grellen, wirbelnden Muster sich für normale Augen zu schnell bewegten. Arden spürte die enorme Kraft, die hinter ihnen steckte, aber auch ihre Beherrschtheit. Die alten Meister, die diese Kammer geschaffen hatten, hatten sie mit unerbittlicher Kunstfertigkeit und grausamer Präzision eingefasst, denn sie wussten, dass ihr Werk Ehrfurcht und sogar Entsetzen hervorrufen und dadurch undurchdringlich werden würde.
    Ich bin euer Freund. Helft mir.
    Ardens stumme Bitte blieb unbeantwortet.
    Früher wart ihr einmal voller Leben, argumentierte er. Wärme, Freude und Liebe. Erinnert ihr euch nicht mehr?
    Bilder von Gemma zuckten ihm gegen seinen Willen durch den Kopf. Das feuerrote Haar und die grauen Augen. Ihr Gesicht, das sogar noch schöner wurde, wenn sie lächelte. Die gemeinsamen Neckereien und das Lachen. Ihre verwirrende Freundschaft, aus der schließlich Liebe geworden war.
    Arden streckte eine Hand aus und trat weiter vor, ohne zu bemerken, wie man hinter ihm stockend den Atem anhielt, als er in das Flechtwerk der Elementalen hineinglitt.
    Er spürte ihren Druck auf jeder Stelle seiner Haut. Ein paar Augenblicke war er blind, gefangen in einem Strudel flüchtiger Visionen. Er spürte das ewig quälende Eingesperrtsein der Elementalen und wurde vom Mitleid für sie übermannt. Als sie auf sein unerwartetes Erscheinen reagierten, spürte er ein wenig Hoffnung.
    Und dann

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