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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Bewegung am Ende des Laufgangs seine Aufmerksamkeit, und er sah hoch.
    Unmenschliche Gestalten hatten sich dort versammelt. Sie starrten ihn aus unsichtbaren Augen an, die tief unter ihren stählernen Masken lagen.
    Von Ekel erfüllt senkte Ardath den Blick wieder auf seine Hand und sah sie zum erstenmal mit unerträglicher Deut lichkeit. Er konnte jedes Härchen sehen, jede winzige Linie. Lichtbalken spiegelten sich auf seinen Fingernägeln, und jedes noch so kleine Stückchen Haut ließ das lebendige Fleisch, die Knochen und das Blut darunter erkennen.
    Keines der Dinge ringsum machte noch irgendeinen Sinn. Die Nummer auf seinem Streifen war bedeutungslos.
    Sie haben mir die Seele gestohlen.
    Langsam und ängstlich hob er die Hand. Mit seinen weichen, verletzlichen Fingern betasteten er die Fläche, wo einst sein Gesicht gewesen war. Zu seinem allergrößten Grauen stießen sie auf Metall.
    Sein Verstand rastete aus.
    Mit einem Satz über das Geländer sprang Ardath in den metallenen Abgrund und stürzte schreiend in die unendlich scheinende Tiefe - bis er auf der Stahlboden tief unten endgültig Ruhe fand.
    »Wieder ein Ausfall bei den K20ern«, meinte der Prüfer knapp mit einem Blick auf Tafel blinkender Lichter.
    »Die Abteilung für medizinische Überwachung wird den Prozess noch einmal überprüfen müssen«, entgegnete sein Vorgesetzter mit leicht genervtem Unterton. »Derartiges Versagen verärgert den Großen Führer. Wenn die noch nicht einmal dafür sorgen können, dass ein schlichtes Handgelenksimplantat einwandfrei arbeitet, wie können sie dann erwarten, dass der Gedankenleser funktioniert?«
    Der Prüfer hielt es für das Beste, nicht zu antworten.
    »Machen Sie ihnen klar, dass es in Zukunft keine Fehler mehr geben darf. Wenn sie nicht besser werden und weiterkommen, haben sie selbst versagt. Das kann doch nicht so schwer zu kapieren sein.«
    »Ich werde es ihnen sagen.«
    »Was gibt es Neues von Mendle?«
    Die Frage kam überraschend. Der Kommunikationstechniker schreckte hoch. Wie immer hatte der Große Führer sich unhörbar und unsichtbar genähert.
    »Wir bekommen noch immer keine Verbindung«, erwiderte der junge Mann ziemlich nervös. »Er hat sich jetzt schon seit mehreren Stunden nicht gemeldet - vermutlich ist sein Gerät nicht in Ordnung. Ich erhalte für unsere Signale nicht einmal eine Empfangsbestätigung.«
    Der Techniker wartete angespannt auf die Instruktionen, die er mit Sicherheit bekommen würde.
    »Mendle ist tot«, erklärte der Große Führer mit Nachdruck. »Er war immer übertrieben selbstbewusst. Trotzdem darf sein Tod nicht ungerächt bleiben.« Er zögerte, als überlegte er, welche Möglichkeiten er hatte.
    »Schicken Sie die Flieger raus«, befahl er, dann machte er kehrt und verließ den Raum.
ZWEITER TEIL
DAS ZEITALTER DES CHAOS
2 . KAPITEL
    Die Sonne ging am ersten Tag des neuen Zeitalters auf.
    Dünne Lichtstrahlen fielen in schrägem Winkel durch die Ritze in den Vorhängen, und Staubteilchen tanzten in der Morgenluft. Von seinem Stuhl am Fenster aus betrachtete Arden den Raum, der ihn umgab. Er sah eine gewöhnliche Kammer mit schlichten Möbeln, nackten Steinwänden und einem staubigen Fußboden. Es war der wunderbarste Ort der Welt.
    Der Sonnenstrahl wanderte langsam über das Kopfkissen des großen Bettes. Arden sah, wie er das Haar der Frau umschmeichelte, die dort lag. Die unordentlichen, kurzen roten Locken schienen Feuer zu versprühen, alles andere im Raum schien im Vergleich dazu zur Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen.
    Arden musste lächeln, als sie sich bewegte, ohne aufzuwachen und ihren Kopf aus dem Sonnenlicht drehte.
    Schlaf weiter, meine Liebe, dachte er. Das hast du dir verdient.
    Er musste an ihr Wiedersehen am Tag zuvor denken.
    Seine Untersuchung des großen Metallturmes hatte sich als ergebnislos erwiesen. Der Turm enthielt absolut nichts Lebendiges. Wenn Gemma jemals innerhalb seiner hallenden Wände gefangen gewesen war, dann war sie jetzt nicht mehr dort. Arden wusste, dass es nur noch einen Ort gab, an dem er suchen konnte, und fluchte wütend.
    »Wir hätten es dort zuerst versuchen sollen!« brummte er.
    Er stieg die scheinbar endlosen Stufen hinunter, steuerte das Fundament des Turmes an und jene unterirdische Kammer, die von einer pulsierende blauen Lichtwand abgeschirmt wurde.
    »Wir wissen noch immer nicht, wie wir dort hineinkommen«, meinte einer von Ardens Begleitern zu ihm, als er merkte, wohin er wollte.
    »Das werden wir ja

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