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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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schafft, in einer einzigen fließenden Bewegung Kleidung, Brüste und Make-up zu kontrollieren.
    »Nichts wie weg hier«, ruft eine Stimme, die mich aufhorchen lässt. Dieser heisere Ton, dieses rhythmische Wabbeln der Kinne, der sanfte Hauch von Kuchenteig und Baguette … Das kann nur Pita sein!
    »Sperr deine Lauscher auf, Brotbürschchen. Hier geht es nicht nur um Töten«, fährt Gerd ihn an, »sondern hier muss man einhundertzehn Prozent geben, man darf niemals nie sagen und nicht den Schwanz einziehen, wenn die Karten mal schlecht stehen. Andere Leute werden nie die Chance kriegen, an einem abgetrennten Kopf zu riechen oder zu hören, wie es klingt, wenn man jemandem das Gehirn mit einer Rippe zu Brei schlägt. Du musst dich neuen Erfahrungen öffnen, du Weichei.«
    Einer der größeren Kompetenztribute verpasst Pita einen Schlag auf den Busen und meint: »Yeah, du bist genauso schlimm wie deine Freundin .«
    Gerd holt sich den American-Football zurück und sagt: »Also gut, Leute. Auf geht’s, schnappen wir uns den nächsten Loser, der uns in die Quere kommt.« Sie stellen sich rasch im Kreis auf und legen die Hände übereinander, um sich gegenseitig anzufeuern, ehe sie sich irgendwelche Muskelaufbaupräparate hinter die Kiemen gießen.
    Sie verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind und lassen mich mit mehr Fragen als Antworten zurück. Pita, wieso treibst du dich mit diesen Typen herum? Spielst du denn wirklich nur mit, um zu gewinnen?
    Ich versuche ja, mir Sorgen zu machen. Aber der Geruch von Pita hat meinen Appetit derart angeregt, dass ich an nichts anderes als an Essen denken kann. Während ich warte, bis sie endgültig verschwunden sind, sehe ich, wie sich ein Luftkissenfahrzeug über die Leiche des Glockenjungen senkt. Jedes Mal, wenn ein Tribut stirbt, kommt so ein Fahrzeug und sammelt die Überreste ein. Knapp einen Meter über der Leiche öffnet sich seitlich eine der Schiebetüren, und zwei Stimmen dringen an mein Ohr.
    »Ich werde das Restaurant wohl erst eröffnen, wenn Becky mit der Schule fertig ist.«
    »Das ist vernünftig. Sie braucht einen Vater und keinen Manager.«
    »Jennifer will natürlich, dass ich diesen Job hier nicht aufgebe. Sie meint, das wäre immerhin ein sicheres Einkommen.«
    »Na und? Und was soll man die restlichen elf Monate des Jahres anstellen?«
    »Genau meine Rede. Sag mal, hat dieser Typ eigentlich auch einen Kopf?«
    »Klar doch, am Bach.«
    »Okay, ich hab ihn. He, kennst du eigentlich ein gutes Rezept für …«
    Die Tür wird geschlossen, und das Luftkissenfahrzeug schwebt davon. Endlich bin ich in Sicherheit. Ich öffne den Gürtel und falle zehn Meter vom Baum zu Boden. Als ich wieder bei Bewusstsein bin, ist es bereits Nachmittag, und ich habe noch mehr Hunger. Ich schaffe es kaum, Edelkitsch anzuflehen: »Bitte, schick mir Designer-Sushi … Root-Beer …« Ich habe die Idee inzwischen aufgegeben, mein eigenes Essen zuzubereiten oder die drei Meter zu einer gegrillten Wachtel und einer Flasche Cider zu klettern, die über mir an einem Fallschirm hängen, der von einem Ast baumelt.
    Es ist so weit. Ich bin der Gutmütigkeit der Sponsoren ausgeliefert. »Bitte«, flehe ich jeden an, der zusieht. »Bitte lasst mich nicht so sterben. Ich könnte mein Leben doch so viel gewaltsamer verlieren.« Es dauert einen Augenblick. Dann kann ich mein Glück kaum fassen, als kurz darauf ein Paket direkt neben mir landet. Schwertfisch und Granatapfelschorle! Und ein Flammenwerfer. Diese Sponsoren sind wirklich nicht übel.
    Die Mahlzeit ist köstlich. Ich schlucke den letzten Bissen hinunter und fühle mich großartig. Aber … Oh nein! Ich habe meinen Rucksack oben auf dem Baum hängen lassen. »Bitte«, flehe ich, erneut den Tränen nahe. »Bitte verschafft mir doch einen neuen Rucksack. Meiner ist dort oben, und ich habe von der ganzen Kletterei die Schnauze gestrichen voll.« Nichts passiert. »Soooo voll«, versichere ich ihnen und fahre mit der Hand über meine Stirn.
    Erneut fällt ein Paket vom Himmel, diesmal direkt auf meinen Kopf. Es ist ein Stein mit einer Nachricht. Ich hebe den Stein auf und lese die Nachricht. »Am Arsch, Kantkiss.« Sponsoren dürfen auch Geld für blöde Scherze auf Kosten der Tribute ausgeben. Einmal gewann ein Junge, dessen Sponsoren sämtlichen anderen Tributen eine Bowling-Kugel schenkten – und zwar genau auf den Kopf. Zumindest kann ich mit dem Stein auf meinen Rucksack werfen. Ich hole aus und lasse ihn durch die Luft fliegen.

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