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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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Er trifft meinen Rucksack, der prompt zu Boden fällt. Genau wie geplant. Allerdings landet er direkt auf dem Flammenwerfer, was ein glücklicher Zufall ist, bis der sich entzündet und aus dem glücklichen Zufall ein gewöhnlicher Unfall wird.
    Ich schnappe mir den Rucksack. Der Flammenwerfer wirbelt umher und zündet sämtliche Bäume im Umkreis an. Ich springe über Stämme, Äste und über das eine oder andere Kamerateam, die Flammen stets auf meiner Fährte. Die toten Kameramänner tun mir leid, aber dafür haben sie garantiert großartige Aufnahmen im Kasten. »Rennt um euer Leben!«, brülle ich jedem zu, der mich hören kann. »Die Jury hat einen Waldbrand ausgelöst!«

8
    Die Flammen lodern um mich herum, und die Hitze droht meine Wangen zu versengen. Das Feuer kommt immer näher. Ich muss einen Ausweg aus diesem Schlamassel finden und wäge ab. Wenn ich durch das Feuer renne, also richtig schnell, werde ich mich dann verbrennen? Ich gehe ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen, stoße aber prompt gegen den Stamm eines großen Baums. Ich entscheide mich, dort hinaufzuklettern, bis ich weit über den Flammen bin. Schließlich sind nur die unteren Äste verkohlt.
    Ich klettere bis in den Wipfel. Nicht schlecht, Kantkiss. Meine Augen und Lungen sind zwar voller Rauch, aber ich schaffe es dennoch, dem Kameramann auf dem Ast neben mir zuzuzwinkern und zu verkünden: »Ich spiele gerne mit dem Feuer!« Ich hoffe, Prin sieht das alles zu Hause im Fernsehen und fügt diesen letzten Scherz der langen Liste meiner schlagfertigen Sprüche hinzu, die sie ganz sicher führt. Ich wiederhole den Spruch immer wieder, bis das Feuer eine Stunde später ausgeht.
    Doch das Verlöschen des Feuers bedeutet noch lange nicht, dass die Gefahr unter mir gebannt ist. Ich höre das Krachen von Ästen und die begeisterten Rufe der Kompetenztribute. So, wie sie »Ich kann sie da oben im Baum sehen« sagen, schließe ich messerscharf, dass ich kurz davorstehe, entdeckt zu werden.
    Ich versuche, die Kompetenztribute zu zählen, höre aber auf, als ich merke, dass sie in der Überzahl sind. Plötzlich steigt der Geruch frisch gebackenen Brots in meine Nase. Pita ist bei ihnen! Wenn ich doch nur Blickkontakt mit ihm aufnehmen könnte! Aber jedes Mal, wenn ich ihn anschaue, wendet er sich ab, sodass ich stattdessen auf seinen großen Schädel starre. Um etwas zu tun – irgendetwas –, ziehe ich eine Augenbraue für die Kamera hoch.
    In der Zwischenzeit holt Gerd Gegenspieler, der Kapitän des Kompetenzteams, ein kleines Whiteboard heraus, und sein Team drängt sich in einer kleinen Traube um ihn. Er kritzelt wild auf das Board und gibt laute Kommandos. Mir stockt der Atem, als ich sehe, was er malt: Einen einzigen Pfeil – ein Pfeil, der in meine Richtung zeigt. Wirklich ein meisterhafter Schachzug.
    Gerd macht Anstalten, auf den Baum zu klettern. So ein Idiot! Er hat viel zu große und schwere Muskeln, als dass er es auf meine Trauerweide schaffen könnte. KNACK . Ich hoffe, der Sturz kostet ihn das Leben, doch als ich hinabblicke, hängt er immer noch am Baum. KNISTER … KNUSPER! Ganz unten am Boden mampft Pita Puffreis.
    BAMM . Endlich das Geräusch, auf das ich sehnsüchtig gewartet habe. Der Ast gibt nach, und Gerd fällt dorthin zurück, wo er hergekommen ist.
    »Hier, Gerd, nimm das«, sagt ein gut gekleideter Kompetenztribut aus Distrikt 7 und reicht seinem Kapitän eine silbern funkelnde Kettensäge. Die hat er bestimmt aus dem Prollhorn.
    »Was soll ich damit? Soll ich dir den Kopf abschneiden?«, bellt Gerd ihn an und weigert sich, die Säge anzunehmen. »Falls du’s noch nicht kapiert hast: Ich bin gerade auf hundertachtzig!«
    In seiner fleischigen Hand hält er noch immer den stählernen Football. BUMM . Der ganze Baum wackelt, als er das Ding mit voller Wucht gegen den Stamm schleudert. Sport ist wirklich ein ganz hervorragendes Mittel, um Stress abzubauen! Ein Kompetenztribut holt den Ball und bringt ihn Gerd wieder. BUMM . Wenn die so weitermachen, werde ich nie einschlafen. Aber die auch nicht, denke ich voller Genugtuung, während ich langsam eindöse.
    Es ist bereits Abend, als ich vom Geräusch raschelnder Blätter im Nachbarbaum aufgeweckt werde. Hier in der Arena kann ein Geräusch alles Mögliche bedeuten. Wenn es zum Beispiel von einem Menschen stammt, könnte es ein Code, unter Umständen eine ganze Reihe Wörter sein. Und diese Wörter besitzen möglicherweise eine Bedeutung. Ich muss mehr über das

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