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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mit zusammengebissenen Zähnen schaltete A. J. die Freisprechanlage ab.
    Mit diesen Machtspielchen würde er bei ihr nicht durchkommen. A. J. kannte die Regeln, nach denen sie abliefen. Wütend griff sie nach der Straßenkarte und vergewisserte sich, dass sie auf dem richtigen Weg war. Sie musste David finden. Heute noch.
    Als die ersten dicken Regentropfen auf die Windschutzscheibe prasselten, fluchte sie entnervt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie einmal die falsche Abfahrt genommen, dreimal gewendet, weil sie an einer Abzweigung vorbeigefahren war, und holperte jetzt über einen Schotterweg, der in ihrer Karte als Landstraße eingezeichnet war und aus unzähligen aneinandergereihten Schlaglöchern bestand. Zu allem Überfluss brach nun auch noch ein ausgewachsener Frühjahrssturm los. Wütend ließ A. J. eine ganze Kanonade von Schimpfwörtern los, und jedes davon war für David Brady bestimmt.
    Plötzlich sah sie es. Als das Haus im sturmgepeitschten Regen vor ihr auftauchte, wusste sie sofort, was David daran so sehr fasziniert hatte. Es wirkte beinahe so, als habe er das Gewitter extra inszeniert, um die alte Villa noch düsterer zu machen. Schützend zog A. J. ihre Jacke über den Kopf, sprang aus dem Auto und landete in einer tiefen Pfütze, deren Schlamm ihr bis zu den Knöcheln spritzte. Wenn er nicht hier war, hatte sie die ganze Strapaze umsonst auf sich genommen.
    David entdeckte sie durch das große Fenster an der Straßenseite. Im ersten Moment war er nur überrascht, doch dann beschlich ihn Verärgerung über diese weitere Störung an einem Tag, an dem nichts rund zu laufen schien. Seit einer Woche hatte er keine Nacht durchgeschlafen, seine Arbeit war bisher erfolglos gewesen, und A. J.s Auftauchen versetzte seinen überreizten Nerven den letzten Stoß. Als er die Haustür öffnete, war er ebenso streitlustig wie sie.
    „Was, zum Teufel, machst du hier?“
    Es regnete so stark, dass ihr Haar trotz der Jacke an ihren Wangen klebte, ihre gesamte Klei dung war vollkommendurchweicht, die teuren italienischen Schuhe ruiniert. „Ich muss mit dir reden, Brady.“
    „Gut. Ruf meine Sekretärin an, und lass dir einen Termin geben. Im Moment arbeite ich.“
    „Du wirst dir jetzt Zeit für mich nehmen.“ Entschlossen schob sie ihn zur Seite und trat ein. „Wie kannst du es wagen, Absprachen mit meinen Klienten zu treffen, ohne vorher mit mir zu sprechen? Wenn du willst, dass Clarissa nächste Woche ins Studio kommt, besprichst du das mit mir! Verstanden?“
    Unsanft fasste er sie am Handgelenk, das ebenfalls tropfnass war. „Für die Dauer meines Films habe ich Clarissa unter Vertrag. Ich muss keineswegs jeden Schritt von dir genehmigen lassen.“
    „Vielleicht solltest du dir die Vereinbarung noch einmal durchlesen, Brady. Daten und Uhrzeiten sind mit Clarissas Vertreterin zu klären.“
    „Einverstanden. Ich schicke dir den Ablaufplan. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest …“
    Unmissverständlich hielt er ihr die Tür auf, doch sie ging trotzig weiter ins Haus. Zwei Elektriker, die im Flur arbeiteten, sahen auf und beobachteten die Szene gespannt.
    „Ich bin noch nicht fertig“, widersprach sie.
    „Ich aber. Geh lieber, Fields, bevor ich dich hinauswerfe.“
    „Pass auf, was du sagst. Sonst könnte es passieren, dass meine Klientin plötzlich eine chronische Kehlkopfentzündung bekommt und dir nicht mehr zur Verfügung steht.“
    „Willst du mir drohen, A. J.?“ Zornig packte er sie an den Schultern. „Clarissas Auftritt ist bis ins Detail geregelt. Wenn du mich sprechen willst, okay – morgen, in deinem Büro oder in meinem. Du hast die Wahl.“
    „Mr Brady, können Sie kurz nach oben kommen?“
    Einen kurzen Augenblick hielt er sie noch fest. Ihre Blicke trafen sich; sie war ebenso wütend wie er. Gott, wie sehr er sie an sich ziehen wollte, nur ein wenig näher, um diesen unerträglich zornigen Ausdruck aus ihrem Gesicht zu wischen! Am liebsten hätte er sie geküsst, bis sie nicht mehr sprechen, nicht mehr kämpfen konnte. Sie sollte genauso leiden wie er. Doch er riss sich zusammen und ließ sie so abrupt los, dass sie taumelte.
    „Verschwinde!“, befahl er, dann wandte er sich um und schritt die knarrende Holztreppe hinauf.
    A. J. brauchte eine Minute, ehe sie wieder ruhig atmen konnte. Noch niemals war sie so zornig gewesen oder hatte sich einen solchen Gefühlsausbruch erlaubt. Jetzt aber konnte sie nicht mehr klar denken. Spontan folgte sie ihm, zwei Stufen auf einmal

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