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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrem Leben hatte sie sich so unwohl gefühlt. Sie spürte die hilflose Ablehnung, die David ihr entgegenbrachte, und wusste, dass die meisten Menschen so reagierten. Ihre Mutter hatte sie schon als Kind gelehrt, damit umzugehen.
    Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. Schließlich war sie eine starke, selbstbewusste Frau, die sehr gut allein durchs Leben kam. Dafür brauchte sie David nicht und auch keinen anderen Mann. Entschlossen straffte sie die Schultern und stieg die Treppe hinauf. Sie würde eine heiße Dusche nehmen, ihre Kleider trocknen lassen und verschwinden. Schließlich wusste A. J. Fields, wie man auf sich selbst achtgab.
    Und tatsächlich linderte das warme Wasser wohltuend ihre Verzweiflung und vertrieb die Kälte, die bis in ihre Knochen gedrungen zu sein schien. Nach dem Duschen hüllte sie sich in den flauschigen Bademantel und versuchte Davids Duft zu ignorieren, der im weichen Frotteestoff hing. Es war besser, sich nur darauf zu konzentrieren, dass er warm und weich war.
    Als sie wieder hinunterging, war der große Wohnraum leer. Mit neuem Mut machte sich A. J. auf die Suche nach David.
    Das Haus war sehr verwinkelt. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte A. J. den einzigartigen Details mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Heute aber nahm sie kaum etwas wahr. Als sie die Tür zur Küche öffnete, empfing sie der Duft von frischem Kaffee. Einen Moment lang blinzelte sie, dann hatten ihre Augen sich an das helle Sonnenlicht gewöhnt, das durch die Fenster hereinflutete.
    Mit dem Rücken zu ihr stand David an der brei tenFensterfront. Er hielt eine Tasse in der Hand, doch er trank nicht. Irgendetwas kochte leise in einem Topf auf dem Herd vor sich hin. A. J. verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, ihre Hände zu wärmen. Plötzlich fröstelte sie wieder.
    „David?“
    Langsam wandte er sich um. Noch immer war er unschlüssig, wie er reagieren und welche Worte er wählen sollte, um das Unfassbare auszudrücken. Sie wirkte so zart, beinahe zerbrechlich. David konnte seine eigenen Gefühle nicht beschreiben, und er hätte alles dafür gegeben, ihre Gedanken erraten zu können. „Setz dich doch. Der Kaffee ist fertig.“
    „Danke.“ Sie zwang sich, so normal wie möglich zu wirken, und setzte sich auf einen Barhocker an die Küchentheke.
    „Ich habe mir gedacht, du kannst etwas zu essen vertragen.“ Er reichte ihr eine Tasse Kaffee. „Deshalb habe ich eine Suppe aufgewärmt.“
    Eine unerklärliche Anspannung ergriff sie und ließ ihre Schläfen pochen. „Du hättest dir nicht solche Umstände machen sollen.“
    Ohne etwas zu erwidern, hob er den Deckel vom Topf, rührte noch einmal um und füllte dann die dampfende Suppe auf einen großen Teller. „Meine Mutter hat immer behauptet, mit einer heißen Suppe könne man alles kurieren.“
    „Sie duftet köstlich“, brachte A. J. heraus und fragte sich, warum sie schon wieder gegen die Tränen ankämpfen musste. „David …“
    „Iss erst einmal in Ruhe.“ Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
    Er zündete sich eine Zigarette an, nahm einen tiefenZug und betrachtete A. J. nachdenklich, die mit dem Löffel in ihrer Suppe Spuren zog.
    „Du solltest sie essen“, schlug er trocken vor, „nicht nur die Nudeln neu ordnen.“
    „Warum fragst du nicht endlich?“, platzte sie heraus. „Mir wäre es lieber, wir brächten es hinter uns.“
    Wie verletzt sie ist, dachte er erschüttert. So viel Schmerz. „Ich hatte nicht vor, eine peinliche Befragung zu beginnen, A. J.“
    „Warum nicht?“ Trotzig sah sie ihn an. „Schließlich willst du doch wissen, was in dem Raum mit mir geschehen ist, oder nicht?“
    Er nahm einen letzten langen Zug von seiner Zigarette und drückte sie dann aus. „Natürlich möchte ich das. Aber ich befürchte, du bist noch nicht bereit dafür, zumindest nicht in allen Einzelheiten. Also lass uns über etwas anderes reden.“
    „Nicht bereit?“ Gern hätte sie laut gelacht, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Für das, was ich gesehen habe, wirst du niemals bereit sein. Aber gut, lass uns anfangen. Sie hatte dunkles Haar und leuchtend blaue Augen. Ihr Kleid war aus fester Baumwolle, durchgeknöpft bis zum Hals mit kleinen Knöpfen. Sie hieß Jessica. Und sie war gerade einmal achtzehn, als ihr Ehemann sie in rasender Eifersucht ermordet hat. Mit bloßen Händen hat er sie erwürgt, dann hat er nach dem Revolver gegriffen, der auf dem Nachttisch lag, und sich erschossen. Kannst du

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