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Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Titel: Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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ist das Thema Mission noch nicht abgeschlossen. Bei meiner Suche stieß ich nämlich noch auf einen dritte und letzte Strategie, mit deren Hilfe der Traumjob in greifbare Nähe rückt. | 175 |

KAPITEL 15
    FÜR MISSIONEN DIE WERBETROMMEL RÜHREN
    In diesem Kapitel behaupte ich, dass großartige Missionen tolle Erfolge nach sich ziehen, wenn die entsprechenden Projekte dem Bekanntheitsgesetz genügen. Das besagt: Eine Idee erregt die Aufmerksamkeit der Leute, wenn sie in einer Umgebung entsteht, in der sie unmittelbar als etwas Besonderes auffällt.
Das bemerkenswerte Leben des Giles Bowkett
    Giles Bowkett liebt sein (Arbeits-)Leben. Das teilte er mir gleich bei unserem ersten Kontakt in der Betreffzeile seiner E-Mail mit: »Mein bemerkenswertes Leben.«
    Doch das war nicht immer so. Giles hatte auch Zeiten erlebt, in denen er pleite und arbeitslos war oder Jobs hatte, die ihn zu Tode langweilten. Die Wende kam 2008, als Giles zum Star in der Welt der Programmierer (genauer bei den Spezialisten der Programmiersprache Ruby) avancierte. »Ich glaube, dass mich jeder Programmierer auf der Welt kennt, der mit Ruby arbeitet«, beschrieb er seinen Bekanntheitsgrad. »Ich habe schon Leute aus Argentinien oder Norwegen kennen gelernt, die nicht nur wussten, wer ich bin, sondern es gar nicht fassen konnten, dass ich davon ausging , dass sie mich nicht kennen.« | 176 |
    Ich komme noch zu den Details dieser erstaunlichen Wendung in Giles’ Leben, zunächst möchte ich betonen, dass es sein Bekanntheitsgrad war, der es ihm ermöglichte, seine Karriere nach seinen Wünschen zu gestalten. »Ich hatte jede Menge Angebote von Unternehmen aus San Francisco und Silicon Valley«, schilderte er mir den Beginn seines Erfolgs. Er entschloss sich, bei ENTP anzufangen, einem der Topunternehmen, was Ruby anbelangt. Dort verdiente Giles das Doppelte und durfte an lauter interessanten Projekten arbeiten. 2009 wagte Giles den Sprung in die Selbstständigkeit, kündigte bei ENTP und erstellte seinen eigenen Blog, von dem er schon nach kürzester Zeit leben konnte. »Meine Leser wollten meine Meinung zu allen möglichen Dingen hören«, erzählte er mir. »Unglaublich viele von ihnen zahlten mir nur allzu gerne einen Obolus für Antworten auf ihre Fragen.«
    Doch irgendwann hatte er keine Lust mehr auf dieses Einzelkämpferdasein vor dem Bildschirm. Er meinte: »Zu Hause zu arbeiten hat etwas Lähmendes, so ganz ohne Kollegen oder Freundin oder wenigstens einen Hund!« Aus diesem Grund fing er bei hitRECord an und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. Diese Produktionsfirma war von dem Schauspieler Joseph Gordon-Levitt gegründet worden. Seine Geschäftsidee war es, den an der Produktion eines Films beteiligten Unternehmen eine webbasierte Plattform zur Verfügung zu stellen, um die Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Medienprojekten zu vereinfachen. Reich werden konnte er dort zwar nicht: »In Hollywood gibt es enorme Unterschiede, was die Gehälter der Programmierer anbelangt.« Aber er versprach sich jede Menge Spaß bei der | 177 | Arbeit – eines der Hauptkriterien für einen Traumjob, zumindest in Giles’ Augen. »Es war eine tolle Erfahrung«, meinte er rückblickend. »Ich hing mit einem der Stars von dem Kassenschlager Inception und dem neuen Batman herum und trank ein gepflegtes Bier mit ihm in seinem Haus. Das war schon super!« Kurze Zeit, nachdem ich Giles kennen gelernt hatte, war für ihn der Reiz Hollywoods verflogen, und er musste weiterziehen. Ein Verleger hatte ihn gebeten, ein Buch zu schreiben, und Giles schien das eine interessante Idee zu sein.
    Die Geschwindigkeit, mit der Giles eine Chance nach der anderen ergreift, ist schwindelerregend, aber zu seiner nervösen, leicht hektischen Persönlichkeit passt sie bestens. Hält Giles eine Präsentation, wird er beim Reden immer schneller und wirft ruck, zuck eine animierte Folie nach der anderen an die Wand, auf der nur ein einziger Begriff steht – und der Begriff blinkt genau in dem Moment, in dem Giles ihn zum ersten Mal ausspricht. Mir kommt das immer wie ein »gesprochener Koffeinschub« vor. Jedenfalls lässt sich sagen, dass Giles sein Karrierekapital gegen eine maßgeschneiderte Karriere eingetauscht hat. Und genau aus diesem Grund liebt er seinen Job.
    Weshalb erzähle ich Ihnen von Giles? Weil sich auf seinem Weg, so bekannt zu werden wie ein bunter Hund, alles um seine Mission drehte. Genauer gesagt um seine Mission, die Programmiersprache Ruby und die Welt

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